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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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der Umgebung des Turms hatte sich nichts verändert. Die Straßen, die Gebäude - alles war verlassen.
    Sie drehte sich um und beugte sich über den Eingang des Stollens, um Luke zu helfen.
    Die Verlassenheit beunruhigte sie. Ihr fiel ein, was Kueller gesagt hatte: Ich ziehe elegante, schlichte Waffen vor.
    Waffen, die schwer zu entdecken waren?
    Sie ergriff Lukes rechte Hand und zog ihn ins Freie.
    Das würde sie vermutlich bald erfahren.
    R2 war durch ein Labyrinth von Gängen stetig abwärts gerollt und an einem Dutzend Computerkonsolen vorbeigekommen. Inzwischen hatte sich ihre Zahl vervierfacht. Er näherte sich offenbar der Kommandozentrale der Fabrik.
    Der Gang, in dem er sich jetzt befand, unterschied sich erheblich von denen davor. Es gab keine anderen Droiden. Eine kaum verständliche Ansage aus Deckenlautsprechern warnte vor unbekannten Schrecken.
    R2 jammerte leise.
    Die Computerkonsolen waren hier niedriger und die Sicherungen nicht ganz so modern. Der Beiden des Ganges war menschlichen - oder menschenähnlichen Füßen - angemessen: glatt und ohne Schienen für Droidenfahrwerke.
    R2 war fast am Ziel.
    Er bewegte sich jetzt schneller. Plötzlich waren an den Wänden rings um ihn Holos zu sehen. Bewegte Holos, die die Szenerie weiter unten zeigten. R2 rollte unbeirrt weiter, speicherte aber die Information. Er erkannte ihren leichten Frachter und daneben Master Fardreamer, der mit Brakiss sprach, einem ehemaligen Schüler von Master Luke.
    R2s hochempfindliche Sensoren nahmen ein Summen hinter ihm wahr, dann ein zweites und schließlich ein drittes. Seine Verfolger waren höchstens acht Meter entfernt und kamen schnell näher.
    Er rollte in einen Spind an einer Seite des Ganges, aber als die Tür sich schloß, senkte sich der Boden unter ihm und glitt wie ein Turbolift einige Stockwerke in die Tiefe. R2s komplizierte Gleichgewichtssysteme versagten, und der kleine Droide kippte auf zwei Räder nach hinten und stieß mit der Kopfoberseite gegen die Wand. Er steckte in einer Falle.
    Dann prallte die Liftkabine mit solcher Wucht gegen den Schachtboden, daß er in die entgegengesetzte Richtung katapultiert wurde. Er fuhr sein drittes Rad aus und schaffte es, das Gleichgewicht zurückzugewinnen, obwohl ihm im wahrsten Sinne des Wortes der Kopf schwirrte.
    Seine Sensoren registrierten dunkle Wand, dunkle Wand, dunkle Wand, Tür. Dunkle Wand, dunkle Wand, dunkle Wand, Tür. Dunkle Wand, dunkle Wand, dunkle Wand, Tür ... Aber allmählich fand er die Kontrolle über seinen wild kreisenden Kopf wieder und stellte fest, daß er auf die Tür ausgerichtet war, als diese sich öffnete.
    Er blickte auf einen mit R2ern, R5ern und sämtlichen Astromechserien von R1em bis R7ern angefüllten Raum. Sie standen dicht an dicht. Als R2 auftauchte, wandten sich ihm einige runde Köpfe zu. Elektronische Augen blitzten. Ein paar Droiden plärrten, und aus der letzten Reihe war das Knacken eines Zylinders zu hören.
    Der Boden des »Spindes« katapultierte R2 unversehens nach draußen, und er schrie, während er in den hinteren Teil des Raumes flog. Dabei setzte er über Hunderte - Tausende - von Astromechdroiden hinweg, ehe er krachend auf einem Haufen R5er landete.
    R2 piepste eine Entschuldigung, erntete jedoch keine Reaktion. Die R5er waren aktiviert, aber apathisch. R2 ließ seinen Kopf kreisen und gab einen anhaltenden überraschten und beeindruckten Pfiff von sich.
    Die Halle erstreckte sich über wenigstens einen Kilometer, und jeder Quadratmeter war mit Astromechdroiden vollgestellt.
    Der Schrottplatz für unerwünschte Droiden, mit dem 3PO ihm stets Angst eingejagt hatte, existierte also wirklich.
    Und er steckte vielleicht für alle Ewigkeit mitten drin.

45
    Hans Handflächen waren schweißnaß. Noch nie zuvor hatte er sich an den Kontrollen des Millennium Falken so unbehaglich gefühlt. Er mußte äußerst sorgfältig steuern. Die meisten seiner verletzten und sterbenden Passagiere waren nicht angeschnallt. Jedes unbeherrschte Manöver konnte ihnen noch mehr Schmerzen zufügen.
    Der scharfe Wookieegeruch verriet ihm, daß Chewie sich fast ebenso unbehaglich wie er selbst zu fühlen schien. Das Cockpitschott stand offen, und Han konnte von draußen das Jammern und Wehklagen der Verletzten hören. Ein Medidroide aus dem Run hatte sie trotz aller Proteste begleitet, außerdem ein Sanitätsoffizier. Zwei Helfer für fast hundert Passagiere. Der Falke konnte eigentlich nur acht Reisende befördern, aber Han hatte die

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