Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
sein. Die Fäden stachen weiter nach ihm, ein stetiges, offenbar koordiniertes Stechen, das ihn betäuben sollte, schmerzhaft, Zentimeter für Zentimeter.
    Die Ränder der Blase wirkten ausgefranst, die Fäden baumelten aus ihrem Inneren wie Schnüre, die aus einem Zelt hängen. Die zackigen Ränder waren ...
    Zähne! Es waren Zähne!
    Die Blase würde ihr Opfer stechen, bis es sich nicht mehr bewegen konnte, und es dann in ihre Höhlung heben, um es zu zermalmen.
    Ein energetisches Summen ließ Lukes Lichtschwert vibrieren. Er schwang den rechten Arm nach oben und durchtrennte mit einem Hieb ein halbes Dutzend Fäden. Sie fielen wie lebende Schnüre rings um ihn zu Boden, fügten ihm überall, wo sie auftraten, neue Schmerzen zu.
    Lukes Muskeln fühlten sich seltsam an, als hätte er sie noch nie benutzt. Aber er schlug weiter um sich, bewegte sich, so schnell sein halbbetäubter Körper es zuließ.
    Die einzige Reaktion der Blase darauf war, ihn noch heftiger zu malträtieren. Jede Berührung eines der lebenden Fäden jagte mehr Schmerzen durch seinen Körper. Er wand sich in Krämpfen, ihm war kalt, und doch brannte sein Körper wie Feuer. Er konnte kaum mehr atmen.
    Dennoch schickte er seine ganze Energie in seinen Arm, konzentrierte sich ganz darauf, das Lichtschwert zu schwingen. Weitere Fäden fielen herunter, klatschten in der gespenstischen Stille auf den hartgefrorenen Boden.
    Das gähnende Maul der riesigen Blase kam immer näher und stieß weißen, kalten Atem in Lukes Richtung, der dem Nebel glich, der die große Blase verborgen hatte. Die Atemwolken verstärkten noch die bittere Kälte, die Luke durchdrang und ihn mit Fühllosigkeit überflutete. Er hatte alle Mühe, in Bewegung zu bleiben, weiterzukämpfen. Seine Schulter schmerzte, er konnte die Hand kaum mehr schließen, Hals und Gesicht waren bereits völlig taub. Er konnte sehen, wie die Fäden ihn stachen, aber vermochte sie nicht mehr zu spüren.
    Was für eine bizarre Art zu sterben. Hier, allein, ohne R2. Und niemand würde es je erfahren ...
    Ich spüre tödliche Kälte. Seine eigene Stimme hallte in seinem Bewußtsein wider, mischte sich in das Echo der Stimme Yodas.
    Jener Ort dort ... von der dunklen Seite der Macht ist er erfüllt ... Deine Waffen ... nicht brauchen wirst du sie.
    Dann hörte er die Stimme des kleinen Anakin:
    Wir haben das Zimmer heiß gemacht.
    Luke stellte sich vor, wie Wärme in ihm aufstieg, ihn verließ und in das Zentrum der Blase eindrang. Die Kreatur trieb zurück. Luke sandte mehr Wärme und noch mehr ...
    Und dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall, als die Blase platzte. Gleich darauf folgte ein Dutzend weiterer Explosionen, als auch die kleineren Blasen zerplatzten.
    Rings um Luke regneten rosa Klumpen vom Himmel, zischten, als sie auf den harten Boden trafen. Einige berührten ihn und betäubten ihn vollends. Er versuchte mit der Macht, einen Schild um sich herum aufzubauen, aber dafür war es zu spät.
    Luke brach auf einem Haufen des rosafarbenen Gewebes zusammen und sah reglos und voller Entsetzen zu, wie die Masse sich durch seine Flugkombination fraß und sich auf seine erstarrte Haut zubewegte.
     

15
    Leia lag, umgeben von Schriftstücken, ausgestreckt auf ihrem Bett. Sie trug eine alte Uniformhose und eines von Hans Hemden. Ihr Haar hatte sie gelöst und nur vorne zu zwei kurzen Zöpfen geflochten, damit es ihr nicht in die Augen fiel.
    Das Bett, eine große, weiche Matratze mit einer Unzahl Kissen und Decken darauf, war der sicherste Ort, den sie kannte. Sie und Han verbrachten einen großen Teil ihrer Zeit in diesem Raum, und sie spürte seine Anwesenheit, als ob er zugegen wäre. Niemand sonst durfte diesen Raum betreten, ohne dazu ausdrücklich aufgefordert zu werden. Nicht einmal die Kinder.
    Manchmal hatte sie das Gefühl, nur an diesem Ort wirklich sie selbst sein zu können.
    An diesem Nachmittag war sie gekommen, weil sie das Gefühl hatte, nur hier allein und völlig ungestört sein zu können. Sie spürte, während sie die vor ihr liegenden Ausdrucke studierte, daß sie Hans Anwesenheit brauchte - und wäre sie noch so unbestimmt.
    Die Wahlergebnisse.
    Als Gno sie am Morgen kontaktiert hatte, um sie wissen zu lassen, daß die Ergebnisse vorlagen, hatte sein Gesichtsausdruck ihr sofort verraten, daß er schlechte Nachrichten überbrachte. Leia hatte um Ausdrucke gebeten und sich dann in ihre Gemächer zurückgezogen. In ihrem Büro wäre sie nur von Gratulanten, Bedenkenträgern und

Weitere Kostenlose Bücher