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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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waren groß und voller Hoffnung. »Woher weißt du das?«
    »Ich hatte vor ein paar Wochen einen ziemlich unerfreulichen Zusammenstoß mit Morgan. Er sagte, sein Bruder hätte, seit er aus Austin zurück wäre, nicht mehr gearbeitet und wäre auch nicht mehr ganz richtig im Kopf. Morgan erwähnte außerdem, daß Clayton andauernd von irgendwelchen ›Rechten‹ spräche und davon, daß er einfach zu euch rüberreiten und dich mitnehmen wolle. Aber R. J. hat ihm diese Idee mit der Peitsche ausgetrieben.«
    Jenny schoß erneut aus dem Sessel hoch, aber diesmal in einem echten Wutanfall. »Ich hasse diesen alten Mann!«
    Cassie konnte sich kaum mit ihr darüber streiten, stellte jedoch fest: »Deine Mutter ist genauso schlimm, aber sie haßt du nicht.«
    »Wer sagt das?«
    »Na komm schon, Jenny. Mit Haß hat diese Fehde begonnen. Mit Liebe sollte sie jetzt endlich wieder aufhören.«
    Jenny blieb stehen, um sie anzustarren. »Wenn du das geglaubt hast, dann hast du geträumt. Aber ich mache dir keine Vorwürfe, daß du dich als Kupplerin betätigt hast. Bevor wir uns in der Hochzeitsnacht gestritten haben, war es einfach wunderbar. Ich bedaure nicht einmal, daß ich ein Kind von ihm bekomme. Ich weiß nur nicht, was ich jetzt tun soll.« Wieder sammelten sich Tränen in ihren Augen. »Ich will keine geschiedene Mutter sein.«
    »Das mußt du auch nicht. Deine Mutter kann diese Scheidungsurkunden nicht für dich unterschreiben, Jenny. Also unterschreib sie einfach nicht.«
    »Sie wird mich dazu zwingen.«
    »Vielleicht nicht. Oder ist es dir noch nicht in den Sinn gekommen, daß das Baby vielleicht für alle Beteiligten die Dinge in ein anderes Licht rückt? Es ist schließlich das erste Enkelkind für deine Mutter. Für R. J. übrigens auch.«
    Jenny seufzte. »Du verstehst noch immer nicht, Cassie.
    Ihr Haß sitzt einfach zu tief. Der einzige Ort, an dem diese beiden das Kriegsbeil begraben werden, ist in der Brust des anderen.«
    Dem konnte selbst Cassies Optimismus nichts entgegenhalten. »Ich habe dir nicht viel helfen können, wie?«
    »Ich weiß, daß du nichts mehr für mich tun kannst, Cassie. Und ich muß wieder zu Hause sein, bevor irgend jemand mich vermißt und Buck jeden Mann losschickt, um mich zu suchen. Ich mußte nur einfach mal mit jemandem reden. Dafür danke ich dir.«
    Cassie nickte, denn sie verstand ihre Freundin nur zu gut. Ihre eigenen Sorgen schienen ihr plötzlich nichtig. Wenigstens war sie nicht schwanger und hoffnungslos in einen Mann verhebt, den ihre Mutter niemals billigen würde. Aber sie konnte den Gedanken nicht ertragen, daß sie in einer Woche all diese Schwierigkeiten einfach hinter sich lassen würde, während Jenny allein mit den Problemen fertig werden mußte, die sie, Cassie, verursacht hatte.
    Als sie ihre Freundin zur Haustür begleitete, sagte sie: »Ich wünschte, ich könnte deine Mutter und R. J. gemeinsam an einen Tisch bekommen und ihnen ein wenig Vernunft einbleuen.«
    »Sie würden niemals miteinander in demselben Raum bleiben.«
    »Dann würde ich sie eben einsperren.«
    Darüber mußte Jenny sogar lachen. »Na, das wäre doch mal etwas – nein, sie würden einander gewiß umbringen.«
    »Oder gezwungen sein, diese Angelegenheit endlich zwischen sich zu klären.«
    »Es ist ein schöner Gedanke, Cassie, aber dazu bräuchten wir schon ein Wunder.«
    Cassie hatte gerade kein Wunder zur Hand, aber sie hatte einen gefallenen »Engel«, der unter ihrem Dach lebte. Als sie die Tür hinter ihrer Freundin schloß, fragte sie sich …
    »Wagen Sie es nicht, auch nur darüber nachzudenken.«
    Cassie erschrak, als sie die tiefe Stimme hörte und wirbelte herum. Sie fand Angel auf dem unteren Treppenabsatz sitzend. Er hatte seinen Hut tief ins Gesicht gezogen und trug seinen gelben Mantel und das schwarze, seitlich gebundene Halstuch. Offensichtlich war er auf dem Weg nach draußen gewesen oder gerade heimgekommen. Wieviel hatte er mit angehört?
    Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und stellte sich dumm. »Worüber soll ich nicht einmal nachdenken?«
    Der Blick, den er ihr zuwarf, besagte, daß er nichts für ihr unschuldiges Benehmen übrig hatte. »Sich einzumischen. Wenn ich Sie in diesem Teil des Landes noch einmal dabei erwische, werde ich mit Freuden tun, was Ihr Vater vor Jahren versäumt hat, und Sie übers Knie legen. Und Sie brauchen gar nicht so eingeschnappt zu sein, sonst könnte ich mich versucht fühlen, das auch ohne weiteren Grund zu tun. Können Sie

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