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Rebellion des Herzens

Rebellion des Herzens

Titel: Rebellion des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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aufhört.«
    Cassie seufzte und ging zum Fußende des Bettes, um Marabelle über den Rücken zu streicheln. »Also wirklich, Angel, du warst jetzt lange genug in ihrer Nähe, um zu wissen, daß sie harmlos ist.«
    Er wandte den Blick noch immer nicht von der Pantherkatze ab – und er bewegte sich auch nicht. »Ich weiß überhaupt nichts. Ich kann mit dem Gedanken fertig werden, durch eine Kugel zu sterben. Aber der Gedanke, als Frühstück für diese Katze zu enden …«
    »Marabelle hat nicht einmal etwas übrig für rohes Fleisch. Sie hat es lieber gekocht, und genaugenommen hat sie überdies eine besondere Schwäche für Kekse und Pfannkuchen.«
    »Kekse?« brachte er mit erstickter Stimme heraus.
    »Und Pfannkuchen.«
    Er streifte sie ganz kurz mit einem Blick, der deutlich machte, daß er sie für verrückt hielt, bevor seine Augen sich wieder auf den Panther richteten. Aber nachdem er einen Augenblick darüber nachgedacht hatte – Kekse –, riß er seine Füße mit einem Ruck von Marabelles schnurrender Bewunderung weg. Und als die Katze ihn nur ansah, ohne sich zu bewegen, ging er noch weiter und sprang aus dem Bett.
    Das hatte Cassie nicht erwartet. Ihre Augen rundeten sich. Sie hielt den Atem an. Aber sie dachte nicht einmal daran, ihren Blick abzuwenden. Gütiger Himmel, was hatte er für einen herrlichen Körper, ganz geschmeidige Anmut und gebändigte Kraft – wie ihr Panther. Sie bemerkte alte Schußwunden, drei oder vier, aber es war dieser männliche Körper, der sie so faszinierte. Breite Schultern, flacher Bauch, lange Beine – Beine, die er jetzt hastig in seine Hosen schob. Er war wütend. Sie konnte es an jedem Muskel seines Körpers erkennen. Und sie selbst war der Grund dafür.
    Er bestätigte ihren Eindruck. »Das war eine absolute Niederträchtigkeit.«
    Sie wußte genau, daß er davon sprach, daß sie ihm gerade eben bei Marabelle nicht geholfen hatte. »Nun, dann haben wir also etwas gemeinsam, nicht wahr?«
    »Lady, wenn ich mit jemandem abrechne, dann nur mit dauerhaften Ergebnissen.«
    Sie setzte sich aufs Bett und sah in eine andere Richtung. Ihre Stimme war ungewöhnlich ruhig. »Ich weiß.«
    Plötzlich stand er direkt vor ihr, trotz der Tatsache, daß Marabelle neben ihr saß. Er hatte sein Hemd noch nicht gefunden. Seine Hose stand offen und hing nur locker an seinen Hüften. Nichts als Haut, nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt – und der verrückte Drang, sich vorzubeugen, um ihre Lippen darauf zu pressen.
    »Die vergangene Nacht war keine ›Abrechnung‹, Cassie.
    Die Versuchung war einfach zu groß, als daß ich ihr hätte widerstehen können. Um deinetwillen tut mir leid, was passiert ist. Um meinetwillen – ich will verdammt sein, wenn mir da irgend etwas leid tut.«
    Sie hatte nicht damit gerechnet, daß er versuchen würde, ihr sein Verhalten zu erklären. Allerdings hätte er sich den Atem sparen können, da sie ihm kein einziges Wort glaubte – außer, daß es ihm um seinetwillen nicht leid tat. Warum sollte es auch? Es hatte ihn nichts gekostet und würde auch ganz gewiß nicht seinen Ruf ruinieren. Sie antwortete nicht und sah ihn auch nicht an. Aber sie erschrak, als seine Hand sich ihrer Wange näherte. Er berührte sie jedoch nicht, sondern zögerte einen Augenblick und ließ die Hand dann wieder fallen. Und warum war ihr plötzlich danach zumute, in Tränen auszubrechen?
    Nein, sie würde nicht weinen. Sie zwang sich, vom Bett aufzustehen und sich an ihm vorbeizudrängen. »Such deine Stiefel und verschwinde«, sagte sie zu ihm, während sie zu ihrer Kommode hinüberging. Dort öffnete sie eine Schublade und zog seine Waffe heraus. »Und das da wirst du wohl brauchen.« Sie drehte sich um und warf sie ihm zu. »Man kann ja nie wissen, ob du nicht heute jemanden erschießen mußt.«
    Er fing die Waffe auf, bewegte sich ansonsten jedoch nicht weiter, sondern sah sie nur eine ganze Weile an. Sie konnte beinahe sehen, wie es geschah, die Veränderung, die in ihm vorging, die Härte, die an die Oberfläche kam und wieder die Kontrolle über ihn gewann.
    »Ja, das kann man nie wissen.«
    Cassie krümmte sich innerlich. Vor ihr stand der Mann, der vor drei Wochen angekommen war, ein Mann der Gewalt, gnadenlos, wenn notwendig, gewissenlos — herzlos. Das hatte sie mit ihrer eigenen Kälte bewirkt. Aber bitteschön. Dieser Mann war ihr viel vertrauter als der, der sich davor fürchtete, ihre Wange zu berühren.

23

    Angel saß mit der Flasche Tequila,

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