Red Leights Trinita (German Edition)
Xamaer und Greg Toms hatten die Geschehnisse zwischen Swon und Red beobachtet. Jetzt - da die Situation entspannter schien - trat Mexur, die Hände in die Hüften gestemmt, vor und fragte bissig: "Habt ihr alles geklärt? Können wir uns jetzt echten Problemen zuwenden?" Swon zeigte keine Reaktion, während Red schweigend nickte. Mexur wendete sich um. "Die friedliebenden Damen sind anscheinend soweit." Von Swon erntete der große, schmale Mann daraufhin einen eiskalten Blick, während Red schuldbewusst ihre Stiefel betrachtete. Die Worte des Doktors verhinderten neue Spannungen. "Hört auf damit! Das ist nicht die Zeit für Streitereien. Lasst uns klären, wie wir nun vorgehen." Damit fanden sich sechs Personen zusammen, begannen Informationen auszutauschen und das weitere Vorgehen zu diskutieren.
Die Neuigkeiten, die Red von den Wissenschaftlern und dem Mediziner erfuhr, waren eigentlich keine. Deren Erlebnisse glichen ihren eigenen verblüffend. Die Drei folgten einem Gang, der in die Höhlen führte. Als sie zurückkehren wollten, fanden sie den Weg durch Felsen versperrt. Gekommen waren sie aus dem breiten Gang, den Swon ursprünglich erkunden wollte, und daher blieb von den vier Wegen der Kreuzung nur ein unbekannter übrig. Diese Tatsache erleichterte die Entscheidungsfindung enorm, was Red mit einem Gedanken an Greg und Swons Streitgespräch aus tiefstem Herzen begrüßte.
Die Sechs liefen los - zuerst Greg, Fries und Swon mit der ersten Lampe, dann die Geschwister und Red mit dem zweiten Licht. Zum ersten Mal fühlte sich die Elitäre in ihrer Gruppe wohl, denn sie mochte Xamaer. Diese intelligenten Wesen mit der grünlichen Hautfarbe, dem schimmernden, schwarzen Haar und den violetten Augen mochte Red sogar sehr, denn die einzige Xamaerfrau, die jemals die elitäre Ausbildung abgeschlossen hatte, war ihre beste Freundin. Bei dem Gedanken an Laxira Peraxos wurde Red wehmütig. Sieben Jahre lang hatten die Zwei fast täglich Zeit miteinander verbracht und jetzt befand sich jede an einem anderen Ort. Während der Akademiezeit waren sie stets ein gutes Team gewesen. Bei wissenschaftlichen Arbeiten, mit denen sich Xamaer von frühster Kindheit an beschäftigen, half Laxira der Menschlichen. Dafür unterstützte Red ihre Freundin bei der Kampfausbildung. Da im Xamarreich seit langer Zeit keine militärischen Organisationen mehr existierten, fehlte Laxira ein grundlegendes Verständnis für diese Felder. Im letzten Jahr hatten sich die Freundinnen eigentlich auf Veränderungen gefreut, doch nun vermisste Red die gewohnte Umgebung und Laxiras Anwesenheit. Auch wenn Mexur und Mexila, außer der Herkunft, nicht viel mit Laxira gemeinsam zu haben schienen, war Red deren Gesellschaft deutlich lieber als die anderer Beteiligter.
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'Wir sind sicher schon seit zwei Stunden unterwegs, aber nichts passiert, nichts ändert sich. - Naja, ich sollte mich nicht beschweren. Die Schmerzen sind weg und der Tunnel ist ok. Nicht so ein enges, kleines Ding wie vorhin. Trocken ist es auch und keine tödlichen Überraschungen mehr . Ist durchaus was wert - auch wenn's langweilig ist.'
Die gesamte Zeit folgten die Sechs einander schweigend, bis ein abruptes "Stopp!" die Gruppe anhalten ließ. Red erkannte Swons gedämpfte Stimme. Dann flüsterte Mexur: "Hört ihr es? Vor uns ist jemand!" Die Menschliche lauschte. Leise Geräusche drangen aus der Finsternis.
'Stimmen und Schritte - recht weit weg - trotzdem - wir bekommen Besuch...'
Red hörte ein leises Klicken. Jemand entsicherte seinen Strahler - Greg, Fries oder Swon. Ein weiteres Klicken folgte. Auch Red griff instinktiv nach der Dienstwaffe. Das Gefühl des kalten Metalls in der Hand gab ihr Sicherheit. Die Lichter waren längst aus und sie pressten die Rücken gegen die Wand. Ihre Chancen, mögliche Gegner erfolgreich auszuschalten, standen gut, denn der Gang lief an der Stelle nicht gerade. Die Sechs mussten einfach warten, wer um die Ecke schauen würde. Die Geräusche wurden lauter. Verzerrte Stimmen, Lachen und Schritte hallten durch die Höhle. Dann wanderten zwei Lichtkegel um die Biegung, gefolgt von sorglosen Personen. Swon trat vor und zielte auf die Näherkommenden. "Wer seid ihr?", fragte sie kühl. Zeitgleich schalteten Greg und Mexur ihre Lampen an, wobei nun sechs Waffen auf vier unbekümmerte Wesen zielten. "Keine Angst! Wir sind's nur.", rief eine heitere, weibliche Stimme. Einige Sekunden später waren alle Waffen gesichert. Galia, Naro Wrug Furl,
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