Red Leights Trinita (German Edition)
mich nicht, Priesterin! Das mit Lead wisst ihr längst, doch mehr nicht - mehr kriegt ihr auch nicht!- Jetzt schafft endlich den Comander her!"
"Comander Lead hat die Station verlassen." Der Fjuro versteckte seine Überraschung nicht, starrte den Quosoen ungläubig an. "Hä? Wie verlassen? Wohin ist er?" Naro hakte nach. "Entspricht das nicht dem Plan?" Eine Weile schwieg X-Rag. Schließlich setzte er wohlüberlegt an. "Haben meine Schiffe euch angegriffen?"
"Sollten Sie das nicht wissen?" X-Rag beachtete Naros Worte nicht, murmelte abwesend: "Lead ist weg."
"Nicht deine Leute, sondern der Heimatlose führte den Angriff. Du bedeutest ihm nichts. Ihm ist egal, wen er töten muss, um seine Ziele zu erreichen.", verkündete Galia mit fester Stimme. Stumm erwiderte X-Rag ihren prüfenden Blick. Dann wandte er sich an Naro. "Sei froh, dass die Psiweiber auf eurer Seite stehen. Is ne gefährliche Brut.", der Tonfall wurde wieder sachlich, "Irgendwas will Brachib hier auf Trinita. Der Auftrag allein hat ihn nicht hergetrieben. Das ist sicher, aber sonst hab ich verflucht nochmal keine Ahnung."
"Ist Comander Lead bei Adun Brachib?", fragte Naro weiter. Als X-Rag nicht reagierte, lehnte sich Bez vor, stützte sich dabei auf der breiten Schulter des Quosoen ab, und fasste ihre Erkenntnisse zusammen: "Der Plan läuft schief. Comander Lead sollte hier sein. X-Rag befürchtet, dass Brachib ihn hat."
"Oder Lead hat die Vereinbarung gebrochen und den Planeten verlassen.", ergänzte Galia, "Er weiß es nicht." Eine breites Grinsen kroch über das braune, schwach geschuppte Gesicht des Fjuros. "Im Bett sind eure Fähigkeiten geil, aber im Gespräch nervt das mächtig.", ernst fügte er hinzu, "Für einen beschissnen Elitären ist Lead ein vernünftiger Mann. Nicht zu überheblich. Behandelte uns wie Geschäftspartner. Sollte Brachib ihn haben, dann wär das - nun ja - schade? Meine Bezahlung wäre gefährdet! Sowas macht meine Leute unglücklich, schlecht gelaunt, reizbar. Ihr versteht, Freunde?" Einige Momente herrschte Ruhe. Dann seufzte Bez laut, lief zum Bett und ließ sich neben Fries fallen. Resigniert sagte sie: "Das lohnt sich nicht. Wir wissen alles, was er weiß.", mit den Armen verdeckte sie die Augen und überlegte, "Das Kapsel knacken würde helfen."
"Aber das geht nicht, denn der Doktor will keine Folter und wir dürfen keinen Ärger mit der Sicherheit riskieren.", erwiderte Galia frustriert, "Verdammt, jetzt wäre ich zu gern im Außerhalb! Da sähe einiges anders aus!" Ernstlich verwundert fragte Fries: "Ist es sinnvoll, solche Details vor dem Gefangenen zu erörtern?" Während Bez' Kopf auf dem Oberschenkel des irritierten Arztes landete, meinte sie unmotiviert: "Ist doch völlig egal. Was soll's! Er hat keine Ahnung. Wir haben alle keine Ahnung. Niemand auf dieser Station weiß irgendwas." X-Rag nickte. "Die hübsche Mischlingsfrau hat recht. Kümmert euch um die Verteidigung. Brachib ist ein Wahnsinniger. Selbst auf Km'Prik wird er gemieden.",ein überhebliches Grinsen erschien, "Wenn meine Leute kommen, entspannt sich die Sache. Allerdings werd ich ein paar von euch verkaufen müssen, um die entstandenen Kosten zu decken. Die Frauen, die ich gesehen hab, sollten reichen, denk ich. Die Psiwesen und die Mischlingsfrau vom Dschjumilitär. Hervorragend geformt, schönes Gesicht mit Feuer. Ein bisschen störrisch bestimmt, aber Zureiten hil..." In dem Moment sprang Naro auf, riß den Fjuro am Kragen und zischte wütend: "Lass diese dämlichen Sprüche! Frauen sind keine Ware und nur unser Wohlwollen hält dich am Leben!. Vergiss das nie!"
Reparaturen
Red stand an den taktischen Schirmen. Obwohl die Sicherheitsfelder funktionierten und vor allem Näherkommenden warnen würden, erwischte der Leutnant sich immer wieder dabei die Anzeigen zu kontrollieren. Ihr ungutes Gefühl wollte sich nicht auflösen, denn die angreifenden Schiffe waren für Raumgefechte ausgerüstet, teils mit verbotenen Waffen bestückt gewesen. Die Ausstattung der Station hatte dem nichts Ernsthaftes entgegenzusetzen. Swon Dschrib saß im Sessel, arbeitete versunken an drei Holoschirmen. Nach einiger Zeit fragte Red zaghaft: "Wie lang werden wir's überstehen, wenn die sich nicht zurückhalten?" Ohne aufzublicken, antwortete Swon: "Nicht lange. Das weißt du selbst.", schweigend nickte der Leutnant, während der Regier anhängte, "Aber die bekommen nichts geschenkt." Um ihr Grinsen zu verstecken, konzentrierte Red sich schnell auf die
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