Red Leights Trinita (German Edition)
Atem. Ihr Blick sprang zu Swon, die gerade mit einem mordlüsternen Lächeln ein riesiges, gezacktes Messer hervorzauberte.
'Ooh, verfluchte Scheiße!'
Sofort baute sich Red vor der Dschjua auf und befahl ruhig: "Schaff deinen Bruder raus, Mexila!" Swon rührte sich nicht, aber ihre Augen verfolgten den Xamaer stetig. Red gefiel das gar nicht. Sie wußte, dass Swon im Zweifelsfall nicht aufzuhalten war.
'Ablenkung! Schnell!'
"Er ist kein Kämpfer, Regier Dschrib." Swons Blick löste sich nicht von Mexur. "Genau daran werde ich diese überhebliche Kreatur erinnern - dafür sorgen, dass er es nie vergißt!" Das Geräusch der schließenden Tür milderte die Anspannung des Leutnants, ließ sie mutiger werden. "Das lohnt sich nicht! Mit ihm zu kämpfen, wird dich nicht befriedigen." Ein böses Grinsen tauchte auf. "Ich erwarte keinen Kampf, sondern werde eine Lektion erteilen - eine befriedigende Lektion, glaube mir. Allein die Vorstellung, wie er schreit und bettelt, macht mich schon glücklich." Ungewollt erschien ein Bild in Reds Kopf. Sie unterdrückte ein Lächeln, doch ihr Tonfall wurde spöttisch. "Erinnere dich an Naros und an deine Worte, Regier! Zurück ins eigene Leben kommen wir am schnellsten, wenn du lernst mit dem Xamaer zu leben. Auch er kann nützlich sein." Bedächtig hob Swon ihr Messer, strich mit der Spitze durch Reds Gesicht. "Ich hatte nicht vor den respektlosen Kerl ernsthaft zu verletzen. Schon morgen hätte er wieder laufen können." Red erwiderte Swons Blick stumm. Das kalte Metall an ihrer Wange und die Wärme von Swons Körpers jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Nach einigen stillen Sekunden bemerkte sie, wie sich die Dschjua entspannte. Die grünen Augen öffneten sich weiter, die Schultern sanken ein bisschen und auf einmal wußte Red, dass die Gefahr gebannt war. Wie zur Bestätigung verschwand das Messer. Während Swon sich gegen die Konsole lehnte, blickte Red sich um. Die Geschwister waren verschwunden. Nur Sirius und Greg beobachteten die Szene angespannt, schienen dem plötzlichen Frieden nicht ganz zu trauen.
'Glück gehabt. Wie kann ein Lehrmeister nur so dämlich sein? Diese verrückte Frau zu reizen! Swon nimmt jeden in drei Sekunden auseinander - und einen Pazifisten noch schneller! Dieser Trottel! Idiot! Blödmann!
Gelassen kam Swon auf das ursprüngliche Thema zurück. "Habt ihr mehr gute Neuigkeiten?" Greg hatte sich zuerst gefasst. "An der Energiesache können wir nichts ändern, aber Sirius und ich wollen uns das Schiff nochmal vornehmen. Vielleicht kriegen wir D-Antrieb oder InterCom doch hin.", Greg wartete Swons wortlose Zustimmung ab und fuhr fort, "Mexur kümmert sich um den Generator, braucht aber Hilfe. Red soll mitkommen."
"Klingt gut. Nehmt den Leutnant mit, aber bei einem Angriff oder sonstigen Zwischenfällen will ich sie sofort hier oben haben. Verstanden?" Die Männer nickten gehorsam. Derweil wechselte Reds Blick überrumpelt zwischen den Anwesenden hin und her.
'Gut, dass ihr mich gefragt habt und ich selbst entscheiden darf! Vielen Dank! Ich will nämlich keinen dämlichen Generator reparieren, ihr bekloppten Idioten!! Und hättet ihr die verrückte Frau nicht gereizt, würde ich jetzt Protest einlegen und hier bleiben - und meine leeren Anzeigen anstarren. Das will ich nämlich, ihr doo...!'
"Geh schon, Leutnant!", befahl Swon. Die Männer warteten bereits in der geöffneten Tür, doch Red bewegte sich kein Stück. Böse fixierte sie die Dschjua, welche spöttisch meinte: "Geh schon, Leutnant! Du hast einen Auftrag - und erinnere dich brav an Naros kluge Worte! Am erfolgreichsten sind wir, wenn du lernst mit uns zu leben - und mit dem Xamaer zu arbeiten!"
'Oh, wie gern würd ich dir wehtun! Soo gerne! Dir und diesen dämlichen Typen! Ich bin nicht eure Leibeigene, du arrogante Zicke! - Oh, bin ich wütend!'
Draußen stand Mexur, dessen Wange ein grünlicher Handabdruck zierte. Lachend deutete Sirius auf das Gesicht. "Ha, deine Schwester hat dich gezüchtigt. Gute Frau! Sehr gute Frau!" Greg nickte zustimmend. "Du hast 'ne viel zu große Klappe! Die nimmt dich in drei ZEs auseinander!"
"Und ich muss das ausbaden, du Idiot! Ich will keine Generatoren reparieren! Ich will leere Anzeigen betrachten und auf Piraten warten!" Red blitzte Mexur böse an, der völlig unbeeindruckt meinte: "Und es mit einer unglaublich arroganten, aber genauso heißen Clankriegerin treiben?" Greg und Sirius lachten, während Red fassungslos in die Runde starrte.
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