Red Leights Trinita (German Edition)
taktischen Anzeigen. "Nichts geschenkt? Klingt nach Selbstmord-Kommando.", flüsterte sie. Einen Wimpernschlag später stand Swon dicht hinter der Elitären. Kein Geräusch hatte ihr Kommen angekündigt. "Dieses Gemurmel ist äußerst unfreundlich." Ohne sich zu bewegen, erwiderte Red spöttisch: "Du beschwerst dich über unfreundliches Verhalten? Tut mir leid, aber das finde ich seltsam. Sehr seltsam." Der Leutnant rechnete mit einer verärgerten Reaktion, doch Swons Stimme blieb weich. "Weißt du, wie Clanfrauen sich untereinander entschuldigen?" Verunsichert schüttelte Red den Kopf. "Müssen wir das jetzt klären? Ich meine, das ist kein guter Zeitpunkt, oder?"
"Keinen Sex und keine Entschuldigungen, solange du auf Trinita festsitzt? Sind das deine Gebote?" In dem Moment brach ein unerwartetes Gefühlschaos über Red herein. Faszination, Vergnügen und eine Spur Lust waren überdeutlich, eine Mischung aus Argwohn, Anspannung und Besorgnis schwang stetig im Hintergrund mit. Das Wirrwarr beschleunigte Reds Herzschlag. Sie verstand nichts davon, denn nichts davon gehörte ihr. Swon bemerkte die Verwirrung, streichelte beruhigend über die Wange des Leutnants. Die Berührung ließ Red aufblicken und für Sekunden musterten sich die Frauen regungslos.
"Sollen wir später wiederkommen oder lasst ihr uns zuschauen?" Ohne Eile wandte sich Swon um und schenkte Mexur, der gerade mit Greg und Sirius in der Tür erschienen war, einen frostigen Blick. Verwirrt schaute Red zu den Männern. Wie ein Echo überschwemmte vielfaches, heiteres Staunen ihren Geist.
'Was ist nur los? Mir ist so seltsam. Sind das die Psikräfte? - Nein, Nein! Quatsch, Red, das kann nicht sein! - Ich werd bestimmt krank. Kein Wunder bei dem Stress. Ich nehm nachher ein bisschen Unterdrücker, denn eine Erkältung kann ich gerade gar nicht gebrauchen.'
Breit grinsend liefen die Männer auf Swon und Red zu. Mexila folgte. Von dem Gefühlschaos abgelenkt, starrte Red mit gerunzelter Stirn ihre Stiefel an, während der Regier sich gegen die Waffenkonsole lehnte und unberührt fragte: "Wie sieht 's aus?"
"Wir haben schlechte und sehr schlechte Nachrichten.", begann Greg nüchtern. Swon verschränkte die Arme. "Weiter?"
"Die schlechte zuerst. Zwei Schildgeneratoren sind tot, einen können wir eventuell reparieren. Mit dem würden wir 80 % erreichen."
"Wie lange würde die Reparatur dauern?" Während Mexur sich in den Stuhl sinken ließ, antwortete er bissig: "Da wir es in Betracht ziehen, offensichtlich nicht zu lange." Mit düsterer Miene, und ohne den Xamaer aus den Augen zu lassen, fragte Swon erneut: "Wie lange?"
"Nicht mehr als zwei Stunden.", schätzte Greg schnell und Sirius setzte eilig fort: "Das ernstere Problem ist, dass uns die Energie ausgeht.", Swon verharrte reglos, doch Red schaute zum ersten Mal auf, "Es gibt eine mittlere D-Ladung, die inzwischen halb leer ist. Als wir ankamen, waren weder Waffen noch Abschirmung aktiviert. Auf diese Weise hätte die Energie locker für drei Wochen gereicht, aber nach dem Gefecht und bei laufenden Sicherheitssystemen...", Sirius schaute zu Greg und fuhr bedächtig fort, "...reicht es höchstens für drei Standardtage." Mit zustimmendem Nicken ergänzte der menschliche Techniker: "Müssen wir die Kanonen nochmal einsetzen, sind wir auf wenige Stunden runter. - Sehr wenige."
"Dann sparen wir Energie. Schaltet alle Systeme ab, die nicht dringend notwendig sind.", entschied Swon. Mexur verzog sein Gesicht. "Ja, danke. Äußerst hilfreiche Idee, Mischlingsfrau. Darauf wären wir alleine niemals gekommen!" Nach einer Schrecksekunde, und obwohl Red von fremden Eindrücken geplagt wurde, registrierte sie die versteinerten Züge der Dschjua, sah wie die grünen Augen Mexur durchbohrten und wusste, was passieren würde. Gerade als Swon sich bewegen wollte, legte Red beschwichtigend die Hand auf den Arm der Dschjua. "Ignorier ihn, Regier. Wir haben keine Zeit dafür." Gleichzeitig boxte Mexila ihren Bruder und fluchte kaum hörbar: "Spinnst du! Du dummer, vorlauter Kerl!", entschuldigend redete sie an Swon gewandt weiter, "Das meiste haben wir bereits heruntergefahren. Um die restlichen Sparmaßnahmen kümmere ich mich gleich. Das löst unser Problem allerdings nicht." Sirius übernahm. "Waffen und Sicherheit verbrauchen das meis.."
"Oder sollen wir die auch abschalten?", unterbrach Mexur streitlustig, "Wir brauchen dringend deinen weisen Ratschlag, oh über allem schwebende Mischlingsfrau!" Red stockte der
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