Red Leights Trinita (German Edition)
"Adun Brachib will nicht zu viele Schiffe verlieren. Ihre Ziele erreichen sie auch auf anderem Weg, weniger verlustreich." Galia nickte der dunkelhaarigen Psifrau zu. "Ja, weniger verlustreich. Diese Überzeugung war sehr deutlich." Jetzt erhob sich Naro ungehalten. "Zwar hatten wir die Verhöre erst für morgen angesetzt, aber unter den gegebenen Umständen befragen wir die Gefangenen am besten gleich. Wer möchte?" Galia und Bez meldeten sich und liefen sofort auf die Tür zu. Zufrieden folgte Naro den Psifrauen. "Wir kümmern uns um die Verteidigung.", rief Swon hinterher. Mit einem stummen Nicken verließ der Quosoe den Raum. Die Aufstellung des Befragungsteams hatte Red erstaunt. Sie war von zumindest eine weiteren, freiwilligen Meldung und mehr Diskussionen ausgegangen.
'Ich hätte wetten können, dass Swon sich meldet. Sie quält und foltert bestimmt gern wehrlose Gefangene - gemein, böse und kriegerisch eben.'
Das Verhör
"Lass uns mit ihm sprechen.", schlug Galia vor, die gemeinsam mit Bez und Naro vor dem abgeriegelten Quartier des Fjuros X-Rag stand. Die Befragung des ersten Gefangenen - eines reinrassigen Streslars - hatte keine Ergebnisse gebracht. Der Mann verhielt sich dem Fjuro gegenüber loyal und seine gedankliche Barriere war nicht zu durchbrechen, deshalb beendete Naro Wrug Furl das Verhör nach einer guten Stunde. "Wieso?", fragte Naro skeptisch, "Ihr dürft telepathisch nicht zu tief gehen. Die Interne Sicherheit verzeiht Verstöße gegen das Psi-Abkommen nicht."
"Das wissen wir besser als du.", antwortete Galia kühl. Naro musterte die Frauen abwägend. Mit einem freundlichen Lächeln begann Bez zu erklären: "Weißt du, dass ich eine sehr gelungene Mischung bin. Durch meine Streslar-Abschirmung kann ich tiefer gehen als andere Telepathen - vor allem, wenn eine ehrwürdige, gelbe Priesterin die Spurensucher der Sicherheit ablenkt.", ihre Stimme wurde energischer, "Zu dem fehlt uns für herkömmliche Befragungen die Zeit." Naro blieb zurückhaltend. "Euren Aussagen zufolge, kann dieser X-Rag gut blocken. Geht ihr durch die Barriere, werden ihm Schmerzen zufügt. Das fällt unter Psifolter und widerspricht dem Abkommen. Das kann ich nicht gutheißen."
"Schmerzen lassen sich aber nicht vermeiden.", entgegnete Galia unnachgiebig, doch Bez relativierte die Aussage sofort: "Meine Technik entspricht nicht dem Weg der Tempelpriester. Ich verwende sanftere Methoden, keinen Blockadebruch." Dafür erntete die brünette Psifrau einen verdutzten Blick von der blonden Tempelpriesterin.
'Du gehörst zum Dragu-Orden?'
"Mitten im Gespräch auf Gedankenaustausch zu wechseln, ist unhöflich.", belehrte Bez die Tekkarui und fuhr leichthin fort, "Du weißt genau, dass der Dragu-Orden eine Legende ist - genau wie die roten Priester, oder etwa nicht?" Unverwandt starrten sich die Frauen an, während Naros Blick unschlüssig hin und her schwankte. Nach einigen Sekunden sah Bez zum Quosoen. Kompromissbereit schlug sie vor: "Sollte dir unser Weg nicht zusagen, werden wir das spüren und aufhören. Dann kannst du dein Glück selbst versuchen. Einverstanden?", Naro schwieg unentschlossen, weshalb Bez sicher fortfuhr, "Wir dürfen nicht uneinig wirken, Naro. Unsere Fähigkeiten ergänzen sich und am schnellsten werden Fortschritte erzielt, wenn wir gemeinsam an Lösungen arbeiten. Erinnerst du dich an diese Worte?"
"Bez hat recht. An dieser Stelle ist es an dir, uns zu vertrauen. Wir wollen X-Rag nicht foltern, sondern Informationen erhalten - möglichst, bevor der Heimatlose zurückkehrt.", setzte Galia nach. Naro verschränkte die Arme. Er fühlte sich in dieser Situation sichtlich unwohl, aber stimmte letzlich trotzdem zu: "Gut, wir gehen euren Weg - unter der Bedingung, dass ihr sofort abbrecht, wenn es mir zu weit geht. Versprecht es!" Seine Stimme offenbarte keine Verhandlungsbereitschaft. Die Frauen tauschten einen schnellen Blick aus und nickten schweigend.
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"Wie geht es dir, X-Rag? Gut soweit?", fragte Galia freundlich, nachdem Naro im hinteren Teil des Raumes Platz genommen hatte. Der Fjuro, welcher auf einen Stuhl an einem kleinen, rechteckigen Tisch saß, musterte die Tekkarui misstrauisch, während Bez sich unauffällig hinter ihn begab. Als sich ihre Handflächen gegen seinen Hinterkopf pressten, rutschte X-Rag alarmiert vorwärts. "Ihr verdammten Weiber, wagt es ja nicht! Der Bund bekommt verfluchten Ärger, wenn ihr gegen das Abkommen verstoßt!" Unbeeindruckt drückte Galia ihn zurück. "Lass
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