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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bemerkte ihr Mann.
    »Zumindest reduziert es unser Risiko etwas. Auf diese Weise kann sie nichts ausplaudern.« Seine Frau war eine unerschütterliche Optimistin, stellte Foley fest.
    »Natürlich, Schatz – bis wir die Ausreise klargemacht haben und sie plötzlich beschließt, zu Hause zu bleiben.«
    »Er behauptet, sie wird tun, was er sagt. Weißt du, die Männer haben hier noch die Hosen an.«
    »Bei dir käme er damit aber nicht durch«, bemerkte der COS.

    »Ich bin ja auch keine Russin, Eddie.«
    »Okay, was hat er sonst noch gesagt?«
    »Er traut unserer Kommunikation nicht. Er glaubt, einige unserer Systeme sind kompromittiert.«
    »Klasse!« Foley schwieg einen Moment lang. »Sonst noch irgendwelche erfreulichen Neuigkeiten?«
    »Der Grund, warum er überlaufen will, ist, dass der KGB ein Attentat plant, und zwar an jemandem, der, wie er es ausdrückt, nicht verdient hat, umgebracht zu werden.«
    »Hat er gesagt, wer?«
    »Das will er erst kundtun, wenn er in Freiheit ist. Aber ich habe auch gute Nachrichten. Seine Frau steht auf klassische Musik. Wir müssen also nur einen guten Dirigenten in Ungarn finden.«
    »In Ungarn?«
    »Ich habe gestern Nacht nachgedacht. Von dort kriegen wir ihn am besten raus. Das ist doch Jimmy Szells Außenstelle, oder?«
    »Ja.« Sie beide kannten Szell von der »Farm«, der CIA-Ausbildungsstätte in Tidewater, Virginia, ein paar Kilometer von Colonial Williamsburg entfernt. »Ich fand eigentlich immer, er hätte was Besseres verdient.« Foley dachte kurz nach. »Du meinst also, von Ungarn über Jugoslawien?«
    »Wusste ich’s doch, dass du ein cleveres Kerlchen bist.«
    »Okay …« Sein Blick heftete sich auf eine leere Stelle der Wand und sein Verstand begann zu arbeiten. »Okay, das lässt sich machen.«
    »Dein Signal ist eine rote Krawatte in der Metro. Dann steckt er dir die Daten für ein Treffen zu. Wir bereiten alles vor, und Rabbit verlässt mit Mrs Rabbit und dem kleinen Häschen die Stadt – ach, das gefällt dir bestimmt: Er nennt seine Tochter zaichik .«
    »Flopsy, Mopsy und Cottontail?« Endlich hatte Foley auch mal Gelegenheit, Humor zu zeigen.
    »Gefällt mir gut. Nennen wir unsere Operation doch BEATRIX«, schlug sie vor. Beide hatten sie natürlich als Kinder Mrs Potters Peter Hase gelesen.
    »Das Problem wird sein, Langleys Zustimmung zu erhalten. Wenn wir die normalen Kommunikationskanäle nicht verwenden können, dürfte die Koordinierung verdammt umständlich werden.«

    »Sie haben auf der ›Farm‹ nie gesagt, dass dieser Job einfach ist. Denk also immer daran, was John Clark uns eingeschärft hat: Seid flexibel.«
    »Ja, wie Makkaroni.« Ed atmete langsam aus. »Angesichts der Kommunikationsbeschränkungen heißt das also letzten Endes, wir planen alles von diesem Büro aus und führen es ohne Hilfe von der Zentrale durch.«
    »So sollte es eigentlich auch sein, Ed. Von Langley würden wir ja doch nur hören, was wir alles nicht tun dürfen.«
    »Welchen Nachrichten können wir trauen?«
    »Laut Rabbit haben die Engländer gerade auf ein neues System umgestellt, das die Russen nicht knacken können – noch nicht jedenfalls. Haben wir noch irgendwelche Einmal-Blocks hier?«
    Der COS schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste.« Er nahm den Hörer seines Telefons ab und wählte eine Nummer. »Mike? Haben Sie heute Dienst? Könnten Sie kurz herkommen? Danke.«
    Russell traf nach wenigen Minuten ein. »Hi, Ed. Hallo, Mary. Was machen Sie denn heute in der Firma?«
    »Ich hätte eine Frage.«
    »Ja?«
    »Haben Sie zufällig noch irgendwelche Einmal-Blocks übrig?«
    »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Einfach so, zur Sicherheit«, antwortete sie. Die betont beiläufige Antwort erfüllte ihren Zweck jedoch nicht.
    »Wollen Sie damit sagen, meine Systeme sind nicht sicher?«, fragte Russell mit gut getarnter Besorgnis.
    »Wir haben Grund zu der Annahme, dass einige unserer Chiffriersysteme nicht ganz sicher sind, Mike«, erklärte Foley dem Leiter der Kommunikationsabteilung der Botschaft.
    »Scheiße«, zischte Russell, um sich dann verlegen Mary Pat zuzuwenden. »Entschuldigung.«
    Sie lächelte. »Schon gut, Mike. Ich weiß nicht, was das Wort bedeutet, aber ich habe es dann und wann schon einmal gehört.« Der Witz kam nicht so recht an. Angesichts der vorangegangenen Enthüllung war Russell fürs Erste das Lachen vergangen.
    »Was können Sie mir darüber sagen?«
    »Absolut nichts, Mike«, sagte der COS.
    »Aber Sie glauben, die Sache

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