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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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aussehende Lady, wusste Ed Foley. Mike Russell brauchte wirklich dringend eine Frau …
    »Okay, ich bringe Ihnen die Nachricht in etwa einer Stunde. In Ordnung?«
    »Absolut.« Russell ging.
    »Also, ich glaube, das hat ihm ganz und gar nicht geschmeckt«, überlegte Mary Pat laut.
    »Admiral Bennett in Fort Meade wird auch nicht gerade begeistert sein. Ich muss eine Nachricht aufsetzen.«
    »Okay, dann sehe ich mal nach Eddie. Bin gespannt, was er mit seiner Wachsmalkreide angestellt hat.« Und damit verließ auch Mary Patricia Kaminsky Foley den Raum.
     
    Judge Arthur Moores Morgenbriefing fand normalerweise um 7:30 Uhr statt, nur sonntags, wenn er länger schlief, begann es erst um 9 Uhr. Schon am Klopfen an der Tür erkannte Mrs Moore den Mitarbeiter ihres Mannes, der in seiner Eigenschaft als NIO, als leitender Koordinator im Nachrichtendienst, den DCI allmorgendlich auf den neuesten Stand der Dinge brachte. Das geschah immer im Arbeitszimmer des Hauses der Familie Moore in Great Falls, das einmal pro Woche von den besten Abhörspezialisten der CIA untersucht wurde.
    Am Tag zuvor war es auf der Welt relativ ruhig zugegangen – sogar Kommunisten traten am Wochenende gern etwas kürzer, hatte Moore gelernt.
    »Sonst noch was, Tommy?«, fragte der Richter.
    »Schlechte Nachrichten aus Budapest«, antwortete der Geheimdienstbeamte. »Unser COS James Szell wurde von der Gegenseite beim Abholen einer Lieferung erwischt. Einzelheiten sind nicht bekannt, aber er wurde von den Ungarn zur persona non grata erklärt. Sein Stellvertreter Robert Taylor ist gerade aus persönlichen Gründen im Ausland. Deshalb muss die Außenstelle in Budapest ihren Betrieb vorübergehend einstellen.«
    »Wie schlimm ist das?« Sicher nicht besonders schlimm, fuhr der DCI im Stillen fort.
    »Es ist nicht weiter tragisch. In Ungarn scheint sowieso nicht viel
zu passieren. Das Militär spielt im Warschauer Pakt eine eher untergeordnete Rolle, und die ungarische Außenpolitik ist das exakte Spiegelbild der Moskauer Außenpolitik, wenn man einmal davon absieht, was sie in ihrer unmittelbaren Umgebung machen. Die Außenstelle hat uns einiges an militärischen Informationen geliefert, aber das Pentagon kümmert sich nicht besonders darum. Die ungarische Armee ist nicht gut genug ausgebildet, um für irgendjemanden eine nennenswerte Bedrohung darzustellen, und die Sowjets betrachten sie als unzuverlässig«, schloss der NIO.
    »Ist Szell jemand, dem öfter solch ein Malheur passiert?«, erkundigte sich Moore. Er erinnerte sich vage, den Mann bei einem CIA-Treffen kennen gelernt zu haben.
    »Im Gegenteil, alle halten große Stücke auf Jimmy. Wie gesagt, Sir, wir kennen noch keine Einzelheiten. Wahrscheinlich ist er bis Ende der Woche zurück.«
    »Okay. War’s das?«
    »Ja, Sir.«
    »Nichts Neues über den Papst?«
    »Nicht ein Wort, Sir. Aber es wird eine Weile dauern, bis unsere Leute an allen Bäumen gerüttelt haben.«
    »Das sagt auch Ritter.«
     
    Foley brauchte fast eine Stunde, um die Nachricht aufzusetzen. Sie musste kurz, aber umfassend sein, und das verlangte seinen schriftlichen Ausdrucksmöglichkeiten einiges ab. Anschließend brachte er sie in Mike Russells Büro. Dort saß er dann und sah dem schimpfenden Kommunikationsbeamten dabei zu, wie er die Wörter Buchstabe für Buchstabe verschlüsselte, den Text mit tschechischen Familiennamen auspolsterte und zum Schluss alles mit Hilfe seiner STRIPE-Anlage zusätzlich chiffrierte. Als das erledigt war, wanderte das Ganze in das Scrambler-Faxgerät, das den Text – wie sollte es anders sein – noch zerhackte, wenn auch auf grafische statt auf alphanumerische Art und Weise. Die Faxverschlüsselung war relativ einfach, aber weil die Gegenseite, die angeblich den Satellitensender der Botschaft überwachte, nicht erkennen konnte, ob die Nachricht eine Grafik oder ein Text war, stellte das für ihre Dechiffrierer eine zusätzliche Erschwernis dar. Die Nachricht wanderte zu einem geostationären Satelliten und dann wieder an verschiedene Bodenleitstellen
zurück, eine in Fort Belvoir, Virginia, eine in Sunnyvale, Kalifornien, und eine natürlich in Fort Meade, Maryland, wohin auch die anderen Stationen ihren »Fang« mittels sicherer Faseroptikleitungen weiterleiteten.
    Die Kommunikationsleute in Fort Meade waren ausnahmslos Unteroffiziere in Uniform, und als einer von ihnen, ein Sergeant der Air Force, die Nachricht durch sein Dechiffriergerät laufen ließ, stellte er zu seiner

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