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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hat Hand und Fuß?«

    »Leider ja.«
    »Okay. In meinem Safe liegen noch ein paar Blocks, acht oder neun Jahre alt. Ich habe sie sicherheitshalber aufgehoben – man kann ja nie wissen.«
    »Sehr gut, Michael.« Foley nickte anerkennend.
    »Sie reichen für vielleicht zehn Nachrichten mit jeweils hundert Wörtern Umfang – vorausgesetzt, in Fort Meade gibt es noch die entsprechenden Gegenstücke. Aber diese Typen werfen kaum was weg. Allerdings wird man wahrscheinlich lange suchen müssen.«
    »Wie schwierig ist es, damit zu arbeiten?«
    »Ich hasse diese bescheuerten Dinger. Teufel noch mal, Leute, der neue STRIPE-Code ist gerade mal ein Jahr alt! Das neue englische System ist eine Weiterentwicklung davon. Ich kenne das Team in der Z-Division, das es entwickelt hat. Wir haben es hier mit einer 128-Bit-Verschlüsselung zu tun, plus einem individuellen täglichen Schlüssel für jedes einzelne Gerät. Also, wie will das jemand knacken?«
    »In Fort Meade könnte zum Beispiel ein Maulwurf eingeschleust worden sein, Mike«, gab Foley zu bedenken.
    »Dann wehe, ich kriege diesen Kerl zwischen die Finger! Dieser Drecksau ziehe ich mit meinem Jagdmesser bei lebendigem Leib die Haut ab.« Diese Vorstellung hatte Russells Blutdruck so sehr in die Höhe getrieben, dass er völlig vergaß, sich bei der anwesenden Dame für seine Ausdrucksweise zu entschuldigen. Er hatte schon jede Menge Rotwild erlegt und gehäutet, aber noch fehlte ihm seine Wunschtrophäe: ein Bär als Kaminvorleger. Und da wäre ihm so ein richtig schöner russischer Braunbär gerade recht gekommen. »Okay, dann darf ich davon in Fort Meade also nichts verlauten lassen?«
    »Jedenfalls nicht mit STRIPE«, antwortete Foley.
    »Na schön, wenn Sie aus westlicher Richtung einen gewaltigen Wutschrei vernehmen, dann wissen Sie, was los ist.«
    »Am besten sprechen Sie vorerst mit niemandem über diese Geschichte, Mike«, sagte Mary Pat. »Die werden es über andere Kanäle noch früh genug erfahren.«
    Diesem Hinweis konnte Russell entnehmen, dass es bei der Rabbit-Nachricht, die er vor kurzem abgesetzt hatte, um jemanden ging, der auf dem schnellsten Weg außer Landes gebracht werden
sollte, und jetzt glaubte er auch zu wissen, warum. Ihr Rabbit war ein Kommunikationsspezialist, und wenn man einen von denen erwischte, dann setzte man ihn schleunigst in den nächsten Zug, der Russland verließ. »Früh genug« bedeutete in diesem Fall »lieber gestern« oder zumindest so schnell, wie es sich irgend machen ließ.
    »Okay, bringen Sie mir Ihre Nachricht. Ich verschlüssle sie auf meinem STRIPE-Gerät und dann auch noch buchstabenweise per Einmal-Block. Wenn es den Russen gelingt, meine Nachrichten zu lesen…« Er schaffte es gerade noch, ein Schaudern zu unterdrücken. »… wissen die dann über alles Bescheid?«
    »Das würde ich eigentlich gern von Ihnen hören«, erwiderte Foley.
    Russell dachte kurz nach, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, das kann eigentlich nicht sein. Selbst wenn es einem gelingt, den Code des Gegners zu knacken, bekommt man nie mehr als ein Drittel des Nachrichtenverkehrs heraus. Dafür sind die Systeme zu komplex – es sei denn, deren Mann vor Ort bekommt am anderen Ende den Klartext zu lesen. Dagegen kann man sich nicht absichern, zumindest nicht von meiner Seite aus.«
    Und das war die andere höchst beunruhigende Vorstellung.
    »Okay, Mike. Unser Freund hält große Stücke auf die Methode der Einzelverschlüsselung. Da ist er wahrscheinlich nicht allein.«
    »Die Russen tun das grundsätzlich, obwohl es ihre Leute garantiert in den Wahnsinn treibt, jede Nachricht Buchstabe für Buchstabe dechiffrieren zu müssen.«
    »Haben Sie schon mit Maulwürfen kommuniziert?«, fragte ihn Foley.
    Russell schüttelte sofort den Kopf. »Dafür bin ich nicht schlau genug. Stört mich aber nicht im Geringsten. Von denen, die das tun, enden viele in der Gummizelle, wo sie dann mit einer Kinderschere Papierfiguren ausschneiden dürfen. Nicht dass ich nicht einiges über die Jungs in der Z-Division wüsste. Deren Boss hat gerade den Mathematiklehrstuhl am Cal Tech abgelehnt. Er ist ziemlich clever, um einiges cleverer, als ich je sein werde. Ed Papadopoulos’ Vater – sein Name ist griechisch – hatte in Boston ein Restaurant. Und jetzt fragen Sie mich mal, ob ich seinen Job haben möchte.«
    »Nein, oder?«

    »Nicht mal, wenn sie Pat Cleveland als zusätzliche Vergünstigung dreingeben würden.« Und das war eine teuflisch gut

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