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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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musste. Also drückte er die Taste der Sprechanlage.
    »Ja, Sir?«
    »Annie, ich habe hier ein Päckchen, das von einem Kurier nach Moskau gebracht werden muss. Haben wir einen da?«
    »Ja, Sir.«
    »Okay, könnten Sie’s ihm vorbeibringen?«
    »Ja, Sir.« CIA-Sekretärinnen wurden nicht dafür bezahlt, viele Worte zu machen.
    »Gut. Danke.« Silvestri nahm den Finger von der Taste.
     
    Jack und Cathy saßen im Zug und fuhren gerade an der Elephantand-Castle-Station vorbei. Ich bin immer noch nicht dazu gekommen, nachzusehen, woher dieser verdammte Bahnhof seinen merkwürdigen Namen hat, dachte Jack. Draußen herrschte eine düstere Stimmung. War England überhaupt groß genug, dass sich hier ein Sturm zusammenbrauen konnte? Vielleicht handelte es sich ja nur um ein paar Regenwolken, die über den Atlantik herangezogen waren. Jedenfalls schien das gute Wetter, das seit seiner Ankunft geherrscht hatte, nun endgültig vorbei zu sein. Verdammt schade.
    »Darfst du diese Woche wieder nur Brillen verschreiben, Schatz?«, fragte Jack seine Frau, die wie üblich in eine medizinische Fachzeitschrift vertieft war.
    »Die ganze Woche lang«, bestätigte sie. Dann sah sie auf. »Das ist zwar bei weitem nicht so anspruchsvoll wie zu operieren, aber dennoch wichtig, verstehst du?«
    »Cath, wenn du es tust, muss es wichtig sein.«
    »Und du weißt nicht, welche Arbeit auf dich wartet?«
    »Nicht, bevor ich am Schreibtisch sitze.« Und wahrscheinlich selbst dann nicht. Was immer es auch sein mochte, zweifellos war es diese Nacht über Telex oder Fax eingegangen… es sei denn, es handelte sich um etwas wirklich Wichtiges, dann war es per Kurier gekommen. Dabei kam ihm der Zeitunterschied zwischen England und Amerika entgegen. Die 747 vom Flughafen Dulles landete in der Regel morgens zwischen sechs und sieben in London, und vierzig Minuten später lagen die Unterlagen auf seinem Schreibtisch. Die Regierung konnte effizienter arbeiten als Federal Express – wenn sie wollte. Nach weiteren fünfzehn Minuten,
während der er im Daily Telegraph und Cathy in ihrer medizinischen Fachzeitschrift blätterte, trennten sie sich an der Victoria Station. Aus unerfindlichen Gründen wollte Cathy mit der U-Bahn fahren, doch Ryan entschied sich für ein Taxi, das am Westminster-Palast vorbeifuhr und dann die Themse überquerte. Als das Taxi hielt, bezahlte Ryan die verlangten vier Pfund fünfzig und gab ein gutes Trinkgeld. Zehn Sekunden später war er im Gebäude.
    »Guten Morgen, Sir John«, grüßte Bert Canderton.
    »Wie geht’s, Sergeant Major?«, erkundigte sich Ryan. Er passierte mit Hilfe seines Ausweises die Sperre und ging dann zum Fahrstuhl, der ihn nach oben in sein Büro brachte.
    Simon saß bereits auf seinem Platz und überflog die neuesten Mitteilungen. Er hob den Blick, als Jack eintrat. »Morgen, Jack.«
    »Hallo, Simon. Wie war das Wochenende?«
    »Habe leider nichts im Garten tun können. Der verdammte Regen.«
    »Irgendwas Interessantes heute morgen?« Er schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Simons English Breakfast Tea war zwar nicht schlecht, aber Jack mochte Tee nicht, jedenfalls nicht morgens. Es gab auch keine gefüllten Blätterteigteilchen, und Jack hatte vergessen, sich auf dem Weg ein Croissant zu besorgen.
    »Noch nicht, aber es ist was aus Amerika gekommen.«
    »Ah ja? Was denn?«
    »Basil hat nichts gesagt. Aber wenn an einem Montagmorgen ein Päckchen von einem Kurier überbracht wird, ist es mit Sicherheit nicht uninteressant. Muss was mit den Sowjets zu tun haben. Basil sagte, ich solle mich bereithalten.«
    »Nun, das klingt wirklich viel versprechend für einen Montagmorgen.« Ryan trank einen Schluck Kaffee. Er war nicht so gut wie der von Cathy, aber immer noch besser als Tee. »Wann ist das Päckchen gekommen?«
    »Gegen zehn. Ihr COS, dieser Silvestri, bringt es rüber.«
    Ryan war ihm bisher erst einmal begegnet. Er schien kompetent zu sein, aber von einem COS erwartete man schließlich nichts anderes, vor allem dann, wenn er kurz vor der Pensionierung stand, also jede Menge Erfahrung hatte.
    »Nichts Neues aus Moskau?«

    »Nur einige neue Gerüchte über Breschnews Gesundheitszustand. Scheint so, als hätte es ihm nicht viel gebracht, dass er mit dem Rauchen aufgehört hat«, erwiderte Harding und zündete seine Pfeife an. »Der alte Scheißkerl«, setzte der britische Analyst hinzu.
    »Und was ist mit dieser Sache in Afghanistan?«
    »Der Iwan wird cleverer. Diese MI-24-Kampfhubschrauber scheinen

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