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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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hatten. Wenn es ihm gelang, sie zu finden und zu befreien, ohne dabei selbst umgebracht zu werden, könnte er die Abwehr vielleicht zwingen, Tokugawa verhaften zu lassen. Er spürte, wie sich die Schlinge um ihn immer fester zuzog.
    An der Station kaufte sich Scott eine Fahrkarte nach Tokio. Auf dem Bahnsteig erkannte er den Mann wieder, den er in der Frühe in dem Zug von Tokio gesehen hatte. Seinen schwarzen Regenmantel hatte er inzwischen angezogen, aber Gepäck hatte er keins.
    Scott hielt sich von ihm entfernt. Als der Zug einlief, versuchte er, sich unter die zusteigenden Passagiere zu mischen. Der Mann stieg in Scotts Waggon ein und trat nicht wieder in Erscheinung, bis der Zug in Tokio einfuhr. Scott versuchte, ihn in dem geschäftigen Bahnhof abzuschütteln und schob sich in das Gedränge von Passagieren, die aus dem Bahnhof zu Bussen oder Taxis eilten. Dann meinte er ihn am Ende der Schlange zu erkennen, die sich am Taxistand gebildet hatte.
    Scott löste sich aus der Schlange und mischte sich unter eine Gruppe englischer Touristen, die darauf warteten, in einen Bus einzusteigen. Von ihnen geschützt beobachtete er den Mann, der in der allmählich kürzer werdenden Schlange am Taxistand wartete. Als der Charterbus am Bordstein hielt, um die englischen Touristen aufzunehmen, trennte sich Scott von ihnen und duckte sich hinter den Bus. In seinem Schutz rannte er durch drei Reihen Taxis und sprang in eines, das gerade erst am Ende der Reihe angehalten hatte. Scott herrschte den erschreckten Fahrer mit seiner weißen Mütze und seinen weißen Handschuhen an, er solle losfahren, und zwar hayaku – schnell!
    Der Mann im Regenmantel in der Schlange rannte Scott nach. Begleitet von Beschimpfungen Buta! – Schwein! – von Passanten, weil er in der Öffentlichkeit als Japaner derart schlechte Manieren zeigte, drängte sich der Mann zwischen einem Paar westlicher Touristen durch, das mit Einkaufstüten in den Händen wartete, und wollte vor ihnen in ihr Taxi einsteigen.
    Während Scotts Taxi vom Bahnhof wegfuhr und sich in den Verkehr einordnete, sah Scott zurück und beobachtete eine Auseinandersetzung zwischen dem Mann im Regenmantel und dem Touristen, der versuchte, den Japaner am Einsteigen zu hindern und dafür mit einem kurzen Handkantenschlag zu Boden gestreckt wurde.
    Scott drehte sich wieder um und sah nach vorne. Er wusste, dass der Mann in dem schwarzen Regenmantel nicht lange brauchen würde, um ihn aufzuspüren.
    Scotts Taxi hielt vor einem kleinen, heruntergekommenen Stundenhotel mit einer Bar über einer Wahrsagerbude im Herzen von Tokios Rosa Distrikt. »Erstklassiger Laden«, versprach ihm der Fahrer. »Der wird Ihnen gefallen.«
    Das Hotel und die Wahrsagerbude waren zwischen dem Art Nouveau, einem Sexclub, und einer weiteren Bar namens Bottoms Up gezwängt. Der Rest des Blocks bestand aus dicht gedrängten Hostessen-Bars, Peepshows und Live-Porno-Theatern.
    Der Japaner, der das Hotel und die Bar führte, stellte sich als Sammy Shin vor. Er zeigte Scott ein Zimmer im obersten Stock. Zahlreiche ähnliche Zimmer öffneten sich auf einen Balkon über einem trostlosen Innenhof mit einem abgestorbenen Götterbaum.
    »Privat, sehr privat«, versicherte ihm Sammy Shin und deutete auf das Zimmer. »Viele schöne Mädchen ficken. Du sie herbringen.« Er grinste Scott an und zeigte ihm dabei braune, gezackte Zähne.
    Das Zimmer stank nach altem Urin und verschwitztem Sex. Nebenan hörte Scott ein Paar in voller Aktion. Ein abgetretener Tatami lag auf dem Boden, und auf einem verdreckten Futon lag eine fleckige Flickendecke. In einer Ecke des Zimmers standen ein kleiner Tisch und zwei Stühle mit Sitzen aus Sisalgeflecht. Darüber hing eine Keramiklampe von der Decke, die einzige Lichtquelle in dem Zimmer. Ein dürftiger Kotatsu lieferte Wärme. Der Laden war perfekt, überlegte Scott.
    Er trat auf den Balkon, um Sammy für das Zimmer zu bezahlen. Gegenüber kamen gerade zwei Paare aus zwei benachbarten Verschlägen: Zwei halbwüchsige Huren winkten zum Abschied ihren Freiern zu, Sararimen im mittleren Alter.
    »Viele schöne Mädchen ficken!«, strahlte Sammy.
    »Ja, genau, viele schöne Mädchen ficken«, stimmte Scott ihm zu und drückte ihm ein paar Yen in die Hand.
    Sammy wollte wieder zur Treppe gehen, aber Scott hielt ihn an seiner wattierten Jacke fest. »Nicht so schnell, Sammy- san . Ich möchte, dass du mir etwas zeigst.«
    Die Stimme, die Scott über das abgeschirmte Handy aus Virginia

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