Red Shark: Thriller (German Edition)
in diesem Fall hätten das die Nordkoreaner in alle Welt hinausposaunt, um ihre Behauptung zu untermauern, wir würden kurz davorstehen, sie anzugreifen.«
»Dann bitten Sie doch die Dänen um Hilfe. Ich weiß nicht, wie das aussehen könnte. Vielleicht könnten sie eine Konferenz anberaumen oder für irgendwelche hohen Tiere aus Nordkorea eine Party geben.«
»Ja, Sir, ich werde es ihnen vorschlagen«, sagte Radford.
»Also, wie ist momentan Scotts Lage? Er hat bisher gute Arbeit für uns geleistet, aber ich möchte ihn aus Japan heraushaben, bevor er sich verhaften lässt, oder … noch etwas Schlimmeres. Wenn sie es noch einmal bei ihm versuchen, hat er vielleicht nicht mehr so viel Glück. Ich möchte mit den Japanern nicht noch mehr Probleme bekommen.«
»Sir, er hat seine Befehle, aber er fühlt sich auch verpflichtet, Miss Kida zu finden.«
»Ich wusste es«, stöhnte Friedman. »Ich wusste es einfach.«
»Dann sagen Sie ihm, wenn er Japan nicht sofort verlässt, lasse ich ihn vor ein Militärgericht stellen, Karl«, sagte der Präsident.
»Sir, da weiß ich noch etwas Besseres: Ich schicke Colonel Jefferson los, der soll ihn holen.«
»Tun Sie das«, schnaubte der Präsident.
Fregattenkapitän Deng Zemin musterte die dechiffrierte Nachricht:
OBERKOMANDO – NORD – LUSHUN – ALARM MARINEFLIEGER – SH-5 FLT 007 [STOP] AN MARINEEINHEIT 002 ADMIRALITAET [STOP]
RADARKONTAKT 0643 – OESTLICHE POSITION GITTERNETZ 21X – 80 SEEMEILEN OESTLICH SHIDAO [STOP] PEILUNG 190 GRAD – GESCHAETZTE GESCHWINDIGKEIT 8 KNT – MOEGLICH NORDKOREA U-BOOT [STOP] RUECKRUF SH-5 FLT 007 LETZTE GEMELDETE KOORDINATEN [STOP] RUFZEICHEN EAGLE [STOP] – LOKALISIEREN –IDENTIFIZIEREN – MELDUNG GESCHWINDIGKEIT-POSITION-KURS-AUFTRAG FALLS FESTSTELLBAR [ENDE]
Zemin tippte mit einem Stift auf die Seekarte. »Genosse Erster Offizier, dieses nicht identifizierte
Diesel-Elektrik-U-Boot ist nicht zu weit von unserer gegenwärtigen Position entfernt. Vielleicht dreißig Seemeilen.«
Der Erste Offizier beugte sich über die Karte und stellte eine schnelle Berechnung auf seinem Computer an. »Nach meiner Berechnung zweiunddreißig, Kapitän. Wir können bei Oberflächenfahrt diesen Bereich in weniger als zwei Stunden erreichen.«
Zemin überlegte. »Wenn er seine gegenwärtige Geschwindigkeit beibehält, ja.« Zemin tippte weiter mit einem Stift auf die Karte. »Ist der aus Japan oder aus Korea?«
»Aus Korea. Nordkorea.«
»Glauben Sie, Marschall Jin lässt die Muskeln spielen?«
»Der neue Führer möchte zeigen, dass er ebenso wenig wie Kim Angst davor hat, in unserem Gelben Meer zu patrouillieren.«
»Ich weiß nicht …«
»Das spüre ich in meinen Knochen, Kapitän.«
»Sehr gut. Gehen Sie auf Periskoptiefe. Funkoffizier.«
»Kapitän …?«
»Bereitmachen für Kontakt mit diesem SH-5 Wasserflugzeug, um die Kontakt-Koordinaten herunterzuladen. Benutzen Sie ihr Rufzeichen ›Eagle‹.«
»Aye, Genosse Kapitän.«
»Genosse Erster Offizier, Sie haben recht«, sagte Zemin. »Wir haben es mit einem nordkoreanischen Boot zu tun. Ich spüre es auch in meinen Knochen.«
Tongsun Park sah auf, als zwei seiner jüngsten Offiziere, beide Ingenieure, in die Messe der Red Shark kamen. Sie zögerten, als sie ihren Kapitän an einem der langen, filzbespannten Tische sahen.
»Seien Sie gegrüßt, Genossen«, sagte Park.
Die Offiziere nahmen Habtachtstellung ein und grüßten ihn auf die vorschriftsmäßige Weise mit nach vorne gezeigten Handflächen. »Gepriesen sei unser Großer Führer«, erwiderten die Offiziere wie aus einem Mund.
»Nehmen Sie Platz«, sagte Park.
Die Offiziere verbeugten sich höflich und setzten sich. Einer von ihnen, ein kahlköpfiger Leutnant namens Kang, warf einen verstohlenen Blick auf die Flasche Soju , die neben Parks offenem Logbuch und dem Ordner mit den Botschaften stand. Der andere, ein Leutnant namens Suk, kniff die Augen zusammen, um das Etikett zu lesen.
Park rückte die Flasche scharfen koreanischen Schnaps in die Mitte des Tischs. »Bedienen Sie sich«, sagte er.
»Danke, Kapitän.«
Park sah ihnen zu, wie sie ein paar Tropfen in die Trinkschalen gossen, die er ihnen hingestellt hatte. »Sie werden feststellen, Genossen, dass das Leben an Bord eines U-Boots der Marine der Volksrepublik Korea anders ist als alles, was Sie vielleicht bisher auf den Schiffen an der Oberfläche erlebt haben. Sie werden sehen, dass wir U-Boot-Fahrer an uns selbst und unsere Kameraden einen hohen Anspruch
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