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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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der neunziger Jahre die Pläne der BX von den Russen gestohlen hat. In der japanischen Verteidigungsarmee hat man Überlegungen angestellt, dass es relativ einfach wäre, noch stärkere Miniaturwaffen zu entwickeln, die dann in Silos überall in Japan versteckt werden könnten. Man hat gemunkelt, dass dieses BX-Konzept über Meji Industries geheim finanziert werden sollte. Wenn dann durch den Vertrag Japan Zugang zur amerikanischen Raketentechnologie bekommen würde, wäre es nur noch eine Frage der Zeit, bis Japan im Besitz von Kernwaffen im Stil der W-88 wäre, die China oder Nordkorea erreichen könnten. Der Premierminister hat sich aber gegen diesen Plan gesträubt, weil die Wahlen zu nahe bevorstanden, und diese Waffen wurden nie gebaut.«
    »Und inzwischen sitzt Tokugawa auf dieser Technologie«, sagte Scott. »Zu irgendeinem Zeitpunkt vor dem Putsch in Nordkorea ist Jin an Tokugawa herangetreten, damit der ihm sein Kernwaffenarsenal umbaut.«
    »Und Tokugawa sah die Möglichkeit, seine Familie zu rächen und zugleich die Finanzmärkte in Europa und Asien praktisch allein zu übernehmen«, sagte Fumiko.
    »Ich gebe Ihnen zu bedenken, Mr. Scott, dass das Gerüchte sind, nichts als Gerüchte.«
    »Die Konferenz auf Matsu Shan, von der wir Ihnen erzählt haben, war aber kein Gerücht.«
    »Japaner und Koreaner legen großen Wert auf das persönliche Gespräch, um sich die gegenseitige Loyalität und ihre festen Glauben an ihre Sache zu demonstrieren«, erklärte ihm Kida, als sei ihm gerade erst selbst ein Kern von Wahrheit in all dem aufgegangen, was er bisher gehört hatte.
    Scott dachte einen Augenblick darüber nach. »Nordkorea besitzt relativ große, primitive Atomwaffen. Sie brauchen aber kleine, starke, die einfach zu verstecken und klein genug sind, um sie mit ihren neuen Daepodong-Raketen zu transportieren.«
    »Vielleicht sogar noch kleiner«, sagte Kida. »Sogar so klein, dass man sie von Hand transportieren kann, zum Beispiel in einem Koffer.«
    »Eine Koffer-Atombombe«, wiederholte Fumiko. Diese Einschätzung ihres Vaters schien sie zu überraschen. »Jake, ist so etwas überhaupt möglich?«
    »Ja, wenn die Sprengköpfe, die sie nach Najin gefahren haben, nach Wladiwostok weitertransportiert und dort für den Einsatz durch Terroristen in den USA miniaturisiert worden sind.«
    Jetzt war Scott klar, wie der Plan aussah: Nordkoreanische Terroristen, oder solche, die für Nordkorea arbeiteten, sollten Kernwaffen in Koffergröße in US-Städte schmuggeln und sie dort hochgehen lassen. In Nordkorea würde man behaupten, mit einem solchen Anschlag hätte man nichts zu tun, und den USA würde es schwerfallen, das Gegenteil zu beweisen. Inzwischen würde Tokugawa sein multinationales Firmenimperium daransetzen, die zerstörten amerikanischen Städte wieder aufzubauen und die am Boden liegende Wirtschaft nach den eigenen Vorstellungen ohne Widerstand umzugestalten.
    »Dann kommen wir zu spät, Jake«, sagte Fumiko. »Die Waffen könnten inzwischen sonst wo sein.« Ihre Augen waren vor Ermüdung stumpf geworden, und jetzt hatte die Angst sie gerötet.
    Fumikos Mutter kam mit winzigen Schritten in das Tatami-Zimmer und flüsterte zuerst ihrer Tochter und dann ihrem Mann etwas ins Ohr. Fumiko sprang auf, und auch Professor Kida erhob sich und eilte aus dem Zimmer.
    »Was ist denn?«, fragte Scott, der nun auch aufgestanden war.
    »Mutter hat einen Fremden am Haus vorbeigehen sehen. Wir müssen weg von hier.«
    Mrs. Kida stand an der Seite und rang die Hände, während Fumiko und ihr Vater draußen nachsahen. Als sie Minuten später zurückkamen, stand ihnen die Besorgnis deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Fumiko griff sich ihre Sachen. »Mutter hat recht. Er steht am Ende der Straße.«
    »Ein Fremder? Woher willst du wissen, ob er uns beobachtet?«, fragte Scott.
    »Jake, die Leute, die in dieser Gegend wohnen, laufen nicht in Zweireihern auf der Straße herum.«
    »Richtig. Los, gehen wir.«
    »Schnell, gehen Sie vorne hinaus, bevor er zurückkommt«, sagte Dr. Kida. »Geht auf der anderen Seite über das Grundstück meines Freundes Higashi- san , und dann nehmt den Fußweg zum Kanal.«
    »Es tut mir leid, Doktor«, entgegnete Scott. »Ich habe Ihnen Probleme ins Haus gebracht.«
    »Nein, Tokugawa bringt die Probleme. Gehen Sie! Sofort! «
    »Vater, ihr drei könnt nicht hier bleiben«, protestierte Fumiko. »Ihr müsst mit uns kommen.«
    Er schob Fumiko zur Tür. » Geht! «

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    W ESTLICH VON T OKIO
    »Hier

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