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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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mit einem Experten sprechen. Es tut mir leid, aber das weiß ich einfach nicht.«
    »Mr. Kida, aber Sie beschäftigen sich mit Problemen der Weitergabe von Atomtechnologie. Das bedeutet doch wohl, dass sie auch mit den technischen Aspekten davon einigermaßen vertraut sind, oder täusche ich mich da?«
    Kida blickte auf seine geballten Fäuste herab, die auf seinen Knien ruhten.
    »Vater, was du uns erzählt hast, hilft uns sehr«, sagte Fumiko sanft. »Aber es ist nicht mehr als Hörensagen und Theorie. Was wir brauchen, sind überprüfbare Informationen – nein, Beweise –, dass Tokugawa an Nordkorea die technische Unterstützung geliefert hat, das es zur Aufstockung seines Kernwaffenarsenals braucht.«
    Stille senkte sich über den Raum, und nur noch das Zischen des Kotatsu war zu hören.
    Kida sah mit bedrücktem Gesicht auf. »Worin ziehen Sie meine Tochter hinein, Mr. Scott? Warum kommen Sie nach Japan und stiften Unruhe? In unserem Land ist Tokugawa das, was man bei Ihnen ›unangreifbar‹ nennt. Sie haben keine Ahnung, mit wem Sie sich hier einlassen. Ich denke da besonders an die allgemeine rechte politische Richtung, die sich in Japan immer mehr breitmacht.«
    Fumiko unterbrach ihn. »Mr. Scott ist nicht hier, um Unruhe zu stiften. Und wir wissen ganz genau, mit wem wir es hier zu tun haben. Ich habe es dir schon am Telefon gesagt, ich kann dir nicht sagen, warum wir diese Informationen brauchen, aber …« Sie stockte und warf Scott einen fragenden Blick zu. Es war ihm klar, worum es ihr ging, und er nickte ihr zu.
    Fumiko holte tief Luft und sagte: »Vater, hör mir zu.« Sie sah ihm fest in die Augen und sprach langsam und deutlich weiter. »Alles, was wir bisher entdeckt haben, deutet darauf hin, dass Iseda Tokugawa Nordkorea dabei unterstützt, einen Atomangriff gegen die USA zu unternehmen.«
    Kida reagierte, als hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen. »Ich glaube dir nicht.«
    Fumiko erzählte ihrem Vater von Matsu Shan, der Besprechung in der Villa, von dem Unternehmen der SEALs, ihrer Herabstufung und der Verwüstung ihres Apartments.
    Kida schlug sich die Hände vor das Gesicht und beugte sich vor, bis seine Handrücken seine Knie berührten. »Das kann doch nicht wahr sein!«, stöhnte er.
    »Es ist wahr«, bestätigte Scott. »Wenn Tokugawa die Mittel hat, hat er auch das Motiv: Rache.«
    Fumiko streckte einen Arm aus und legte ihrem Vater beruhigend eine Hand auf den Rücken.
    »Doktor, Sie kennen besser als jeder andere die katastrophale Wirkung, die der Einsatz von Kernwaffen auf das japanische Volk, Ihre Nation gehabt hat«, sagte Scott. »Sie ist untrennbar mit ihrer Vergangenheit und ihrer Zukunft verflochten. Sie mussten über sechzig Jahre lang mit den Auswirkungen eines Atomkriegs leben. Fumiko und mir bleibt kaum noch Zeit, zu verhindern, dass das auch den Vereinigten Staaten widerfährt. Wenn es so kommen sollte … aber das brauche ich Ihnen nicht zu erklären.«
    Kida richtete sich wieder auf, senkte seine Hände herab und blickte seine Tochter flehentlich an.
    »Vater, bitte sag uns, was du weißt.«
    Professor Kida knotete seine beiden Hände zu einem Ball zusammen. Er sah zu dem Kotatsu hinüber, dann wieder zu Fumiko, aber ihr Blick blieb unnachgiebig.
    Schließlich sagte Kida: »Die sowjetischen Waffenkonstrukteure haben bereits vor mindestens zwanzig Jahren das Problem der Miniaturisierung von Kernwaffen gelöst. Nachdem sie die Probleme mit dem Guss und der Kalibrierung der Plutoniumkerne gelöst hatten, haben sie eine Reihe von Wasserstoffbomben gebaut, die in den Kopf einer Rakete passen, die von einer mobilen Abschusseinrichtung oder einem U-Boot aus abgefeuert werden konnte. Sie haben diesen Sprengkopf einen BX genannt, und seine Konstruktion war fast identisch mit der W-88 der USA.«
    »Die W-88 werden doch in die Trident II D-5 eingebaut, oder?«, fragte Scott. Er wollte herausbekommen, wie gut sich Kida mit Kernwaffen auskannte.
    »Genau. Die von einem US-U-Boot aus abgeschossenen Trident-Raketen haben acht solche Sprengköpfe. Die BX hat wie die W-88 einen Primärkern aus Plutonium, der etwa so groß ist wie ein Ei, aber die Form einer Wassermelone hat. Darunter befindet sich ein kugelförmiges Wasserstoffelement. Die Konstruktion sieht eine Konfiguration der Spitze von weniger als sechzehn Grad Breite und weniger als einen Meter zwanzig Höhe vor.«
    »Das ist ja noch kleiner als die W-88«, stellte Scott fest.
    »Es gibt Gerüchte, dass Nordkorea irgendwann Mitte

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