Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
Vom Netzwerk:
dass außer einer langen, steilen Treppe, die aus dem gewachsenen Fels gehauen war und direkt zum Strand führte, nur noch eine in die Hinterseite des Felsvorsprungs gesprengte, gewundene Straße Zugang zu der Villa gewährte.
    »Wie Sie sehen werden, ist die Villa schwer bewacht«, sagte Fumiko.
    Scott sah, dass sich auf dem Gelände Bewaffnete zu Fuß und motorisiert umherbewegten. »Was für Waffen tragen die denn?«
    »Russische Maschinengewehre«, antwortete Jefferson. »Außerdem H &K 13er.«
    »Ist das ein Wachturm?«
    »Ja«, sagte Fumiko. »Davon gibt es drei. Hier ist ein besserer Blick auf sie.« Sie arbeitete an der Sequenz, und der Blickwinkel wurde breiter.
    Der Wachturm, ein offenes Stahlgerüst, hatte ein rotes Ziegeldach, das zu dem Dach der Villa passte. Von den vier Seiten des Turms aus deckten russische Maschinengewehre den umgebenden Dschungel ab.
    »Was haben sie sonst noch?«, fragte Scott.
    »Rechnen Sie mit Granaten und Mörsern«, sagte Jefferson. »Panzerfäuste auch. Wir vermuten, dass sie dort genug Waffen haben, um eine mittelgroße Armee abzuwehren.«
    »Das ist nicht gut«, stellte Scott lakonisch fest.
    »Hören Sie, wir dringen da nicht ein, um einen Krieg zu beginnen, sondern um Informationen zu sammeln.«
    »Wie denn?«
    »Mit Mikro-Fluggeräten«, verkündete Radford stolz. Er stellte seinen Drink ab und stand von seinem Sessel auf. »MAVs.«
    »Meinen Sie das ernst, General?«, fragte Scott.
    MAVs, Micro Air Vehicles oder Mikro-Fluggeräte, zum Teil nur fünfzehn Zentimeter groß, waren beim SRO seit Jahren in Entwicklung. Sie waren dafür vorgesehen, Spähtrupps bei ihren Aufträgen in Gefahrenzonen zu entlasten, hatten es aber bisher noch nicht bis zur Einsatzreife geschafft. Bis jetzt.
    »Natürlich meine ich das ernst. Das SRO hat zwei Milliarden in ihre Entwicklung gesteckt, und jetzt haben wir eines, das funktioniert und für diese Mission perfekt geeignet ist. Miss Kida.«
    Sie schaltete um. Auf dem Schirm war nun eine Maschine zu sehen, die wie eine Libelle aussah und sogar Mehrfachflügel aus glänzendem, papierdünnem Mylar hatte. Neben dem Gerät lag zum Größenvergleich eine prägefrische Fünfundzwanzig-Cent-Münze. Radford meinte es tatsächlich ernst: Das MAV war kaum siebeneinhalb Zentimeter groß.
    »Diese Fliege kann eine halbe Stunde lang in der Luft bleiben«, sagte Radford. »Sie hat einen chemischen Motor, der nicht mit Verbrennung arbeitet, mit den Flügeln in Verbindung steht und sie mit Hochgeschwindigkeit flattern lässt. Der Körper des Geräts enthält eine Kamera, ein Lenksystem und entweder einen olfaktorischen Sensor oder eine Lauscheinrichtung.«
    »So etwas hätten wir in Yongbyon brauchen können«, bemerkte Scott, »statt dieser Krypton-85-Sensoren, die wie Pflanzen aussahen und die wir in den Boden stecken sollten, damit sie Strahlung von der Brennstab-Wiederaufbereitungsanlage der Nordkoreaner aufspüren. Hoffen wir nur, es funktioniert.«
    »Oh ja, das funktioniert«, sagte Jefferson. »Ich habe diese Spionagefliege schon in Aktion gesehen. Glauben Sie mir.«
    »Wie groß ist die Reichweite, und wie schnell ist sie?«, fragte Scott.
    »Gut drei Kilometer unter idealen Bedingungen, und sie schafft fünfundfünfzig Stundenkilometer.«
    »Das könnte funktionieren«, überlegte Scott.
    »Es wird funktionieren«, versicherte Radford und machte sich noch einen Drink. »So, wie wir das sehen, werden Sie mit Fat und seinen Leuten nicht einmal in Kontakt kommen. Sie werden während des Treffens unter sich bleiben. Sie müssen nur an Land gehen, diese Fliege losschicken, sich beschaffen, was wir brauchen, und dann verschwinden Sie wieder.«
    »Was genau meinen Sie mit ›unter sich bleiben‹?«, hakte Scott nach.
    »Fats Aufgabe wird es sein, für die Sicherheit zu sorgen«, sagte Fumiko. »Er und seine Leute werden keine ungebetenen Besucher erwarten. Das macht Ihre Landung ungefährlicher.«
    Scott sagte dazu nichts. Sein Blick fiel auf Jefferson, der daraufhin fragte: »Was bereitet Ihnen Kopfzerbrechen, Scott?«
    »Das Übliche. Wie zum Beispiel, mit wie viel Leuten wir es zu tun bekommen? Wie zum Teufel sollen wir diese verdammte Fliege in die Villa und wieder heraus bekommen? Und wie sollen wir den Kontakt mit Fat und seinen Leuten vermeiden?«
    »Wir haben die Operation ein halbes Dutzend Mal als Computersimulation durchgeführt. An Land können wir die Fliege aus der Ferne vom Strand aus starten und aufzeichnen, was sie aufnimmt.«
    Scott

Weitere Kostenlose Bücher