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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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seiner dicken Nachtsichtbrille vor den Augen und dem Draeger-Mundstück wie ein groteskes Seeungeheuer aussah, senkte sich vorsichtig mit den Flossen voran über den Rand des offenen Ausstiegs. Um die Flutung des Mini-U-Boots zu verhindern, wurde der Seewasserspiegel in dem Ausstieg durch einen gleichhohen Druck von dem U-Boot aus auf gleicher Höhe gehalten. Van Kirk, bewaffnet mit seinem Kampfmesser und der Sig-Sauer, reckte Scott seinen aufgerichteten Daumen hin, ließ sich in den Ausstieg gleiten und schwamm los.
    Die Zeit stand still.
    Scott fiel wieder ein, wie er den Hafen von Dubrovnik mit seinen zahlreichen Hindernissen erkundet hatte: gesunkene Schiffe, Trümmer aller Art, darunter eine Dampflok mit Tender, die am Ende des Piers, an dem das ASDS vor Anker lag, umgestürzt vor sich hinrostete.
    Scott war vorsichtig durch das kalte, trübe Wasser geschwommen und hatte nicht weit vom Ankerplatz des ASDS einfache Minen gefunden, die am Grund des Hafenbeckens verankert waren. Er hatte sie mit Laser-Markierungen kenntlich gemacht. Ebenso hatte er die muschelverkrusteten Anti-Schwimmer-Käfige markiert, die um die Pfeiler des Piers gewickelt waren. Sie hatten Hunderte von spitzen Nadeln mit Widerhaken, an denen ein Schwimmer hängen bleiben und ertrinken konnte.
    Hier aber vor Matsu Shan war das Wasser wärmer und nicht so trübe. Der sandige Boden stieg langsam zum Strand hin an. Da ihnen bis zur Flut noch mehr als zehn Stunden blieben, hatten sie reichlich Zeit, die Mission durchzuführen und wieder zu verschwinden, ohne dass das Mini-U-Boot sich in tieferes Wasser zurückziehen musste.
    Scott hörte ein Plätschern: Van Kirk tauchte bis zu den Schultern in dem Ausstieg auf.
    »Sauber bis zum Strand, Skipper«, meldete Kirk. Seine Kameraden halfen ihm aus dem Ausstieg und seinem nassen Anzug. »Eine etwa zwei Knoten starke Strömung, die sich am Strand legt, und ein Boden, der so glatt ist, dass wir die letzten zwanzig Meter zu Fuß gehen können. Keine Tricks, keine Minen, keine Fallen. Ich war kurz an Land und habe ein Laser-Lenksignal als Führung aufgestellt.«
    Er hatte ihre Position und die des Lasersignals auf seinem Kleincomputer markiert. Sie hatten insgesamt etwa 300 Meter zu schwimmen. Geschwungene Linien auf dem Computer zeigten die Brandungszone und die Wassertiefen bis zu zwanzig Faden in Drei-Meter-Schritten. Die Markierung für das Mini-U-Boot schwebte zwischen der Markierung für drei und vier Faden. Da sie nach einem Aufstieg in Niedrigwasser aus dem ASDS an der Oberfläche schwimmen würden, vermieden sie so die Probleme, die sie mit der Dekompression aus tiefem Wasser bekommen würden, und sie konnten einfach aus dem U-Boot aus- und wieder einsteigen.
    Nachdem Jefferson das verdaut hatte, sagte er: »Wir wären dann so weit, wenn Sie so weit sind, Scott.«
    »Vorwärts.«
    Einer nach dem anderen stiegen Scott und die SEALs vom ASDS auf. Scott tauchte nach Oberbootsmann Brodie an die Oberfläche, der sofort durchzählen ließ. Als alle da waren, schwammen sie mit teilweise aufgeblasenen Schwimmwesten, um ihnen das Gewicht der Ausrüstung zu erleichtern, in Reihe auf das Ufer zu. Scott sah sich nach dem Rest des Teams um, das ihm in gerader Linie folgte. Das Mini-U-Boot lag auf Grund und hatte mit einem leuchtenden Laserpunkt seine Position für ihre Rückkehr markiert.
    Mit Jefferson und Zipolski als Führung schwamm das Team, von der leichten, abnehmenden Strömung unterstützt, auf dem geplanten Kurs durch den Kanal, bis dieser sich wie ein Fächer weitete. Scott fühlte den Boden schnell näher kommen und sah, dass Jefferson mit einer erhobenen Hand das Signal für »Halt« gab.
    Scott warf einen schnellen Blick auf seinen Kompass und musterte dann neben Jefferson den Strand mit dem Pier und dem angelegten Motorboot. Die Schwimmer waren weniger als hundert Meter vom Strand entfernt und konnten mit den Spitzen ihrer Flossen fast schon den Boden berühren: Van Kirk hatte mit seinem angekündigten Gang an Land recht gehabt.
    Scott überprüfte den Strand mit seiner Nachtsichtbrille auf irgendwelche Aktivitäten, konnte aber keine feststellen. Grünliche Anomalien in dem Nachtsichtgerät, weiße Flecken, grüne Reflexionen und gelbes Sternenlicht tanzten über die Insel und die Meeresoberfläche, an deren Rand eine hellgrüne Brandungslinie über groben Schiefer an Land zischte.
    Die SEALs formierten sich neu und rannten mit gezogenen Waffen in zwei Reihen von je vier Mann an Land. Sie duckten

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