Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
Vom Netzwerk:
Nordkurs. Fats White Dragon. Auf welchem Kurs?
    Die Audio-Spektrumsanalyse des Rubikon durchsuchte das gespeicherte Material und baute sich dann wieder von vorne auf. Auf dem Monitor erschien eine analysierte Geräuschlinie, und darunter blinkte rot die Information: UNBESTIMMT.
    Der ranghöchste Matrose am Sonar deutete darauf. »Genosse Kapitän.«
    Zemin schaltete auf den anderen Kanal zurück und lauschte. Unbestimmt . Wenn das eine US 688I war, riskierte Zemin die Entdeckung durch einen Amerikaner. Trotzdem musste er Sicherheit haben. Er riss sich die Kopfhörer herunter und befahl: »Hauptmaschinen stopp. Ruhe im Boot.«
    Der Erste Offizier wiederholte Zemins Befehl. Einen Augenblick später begann die Geschwindigkeit der Kilo von drei Knoten nachzulassen.
    Zemin stieg auf den Kapitänsstuhl, der in der Kommandozentrale mit dem Deck verschraubt war, und verschränkte die Arme. »Jetzt werden wir genau zuhören, ob wir einen Geist hören, oder ein lautes amerikanisches U-Boot.«
    »Zentrale, hier Sonar. Sierra Eins hat gerade seine Schraube gestoppt.«
    Deacon schaltete das Mikro an. »Sonar, hier Zentrale. Haben Sie ihn noch?«
    »Gerade noch, Sir, wird schwächer …«
    Scott kam in den Sonarraum. »Da ist er, Commander«, sagte der Oberbootsmann. »Was noch von ihm übrig ist.« Er deutete auf zwei dünne Geräuschlinien. »Das hier ist seine Welle, die ausläuft. Das hier – man kann es jetzt kaum noch sehen – sind die Turbulenzen, die seine Schraube abgegeben hat, nachdem sie sich nicht mehr drehte. Das Boot liegt mehr oder weniger tot im Wasser.«
    »Es hat einen lautlosen Schleichmotor, und den benutzt es vielleicht.«
    »Nein, Sir, das glaube ich nicht. Sie hat gestoppt.«
    »Vielleicht hat er etwas gehört«, sagte Scott.
    »Ja, Sir. Uns .«
    Die Meldung des Oberbootsmanns ließ Deacon den Befehl »Stille an allen Kampfstationen« erteilen.
    Nun wurde es schnell voll in der Kommandozentrale. Die Männer an den Telefonen setzten sich an ihre tonaktivierten Geräte, die Offiziere nahmen ihre Plätze an den Kampfstationen ein, und die Ruder wurden von ausgeruhten Rudergasten besetzt.
    »Alle Stationen besetzt und einsatzbereit, Captain«, meldete Kramer.
    Deacon richtete sich an den Koordinator der Feuerleitstelle. »Hatten wir eine letzte Peilung zu dem Chinesen, bevor er sich unsichtbar gemacht hat? Macht schon, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
    »Peilung eins-vier-vier, Sir.«
    »Mein Gott, das ist Schwenk von dreißig Grad, er muss verdammt nahe sein. Wie ist seine Entfernung – und jetzt keine Beschönigungen … was Sie auch haben.«
    »Sir, unter sechstausend Meter.«
    »Unter sechs Kilometer.« Deacon warf Scott einen Blick zu. »Sie entscheiden.«
    Scott überlegte, während die Feuerleitstelle einen Plan für einen Torpedoangriff gegen Sierra Eins ausarbeitete. Die Uhr tickte, und das Zeitfenster ging zu. Nicht gut, gar nicht gut. »Schalten Sie ab. Wollen wir mal sehen, ob wir mehr Geduld haben als er.«
    Zemin kratzte sich an der Wange. Er warf einen Blick auf den Schiffschronometer: 21.35. Eine Stunde war seit ihrem ersten Kontakt mit diesem Geräusch vergangen, von dem er inzwischen fast überzeugt war, dass es ein Phantomgeräusch gewesen war. Fast, aber nicht ganz.
    Sie hatten sich mit dem beinahe völlig lautlosen Schleichmotor der Kilo vorwärts geschoben, und die Nadel des Tiefenmessers war dabei fest auf der Marke von 195 Metern geblieben. Die Schmalbandlinie des Rubikon lag völlig flach auf dem Monitor. Nichts. Zemin drückte sich die Muscheln des Kopfhörers fest an den Kopf und lauschte. Ein Tanker und ein Ro-Ro im Westen. Kleinere Schiffe – Logger, Motorboote, Sampans und Küstendschunken – tummelten sich entlang der Küste Taiwans.
    »Genosse Kapitän, wir haben jetzt seit zwanzig Minuten keinen weiteren Kontakt mehr gehabt«, meldete sich der Erste Offizier. »Vielleicht sollten wir unser Operationsgebiet nach Norden verlegen und die White Dragon wieder verfolgen.«
    Zemin überlegte. Admiral Chou, Oberbefehlshaber der Nordflotte, würde nicht erfreut reagieren, wenn er erfuhr, dass eine 688I ungehindert bei Matsu Shan hatte herumschnüffeln können.
    »Warum sollte eine 688I der US-Navy vor Matsu Shan erscheinen?«, fragte Zemin.
    »Genosse Kapitän, bei allem Respekt, aber wir wissen nicht sicher, ob der Kontakt eine 688I war.«
    »Wu Chow Fat und seine White Dragon , Matsu Shan, die Sugun , die Krise in Nordkorea – all das soll ein Zufall sein?«
    Der Erste

Weitere Kostenlose Bücher