Reden und Ansprachen (TaschenGuide)
von Interesse gedeutet. Eine zu lässige Haltung kann als arrogant empfunden werden.
Übereinstimmung von Haltung und Aussage
Körperhaltung und Aussage müssen zueinander passen. Aus der Haltung eines Redners kann seine Einstellung zum Inhalt seiner Ausführungen oder zu den Zuhörern entnommen werden. Wer in seinen Ausführungen von erfolgreichen Geschäftsabschlüssen, hohen Auftragsbeständen oder zufriedenen Kunden berichtet, der wird nicht mit hängenden Schultern oder verklemmten Beinen vor seinen Zuhörern stehen.
Auch der „Dauerläufer“ wird von den Zuhörern nicht geschätzt. Sie brauchen aber auch nicht wie ein Denkmal an derselben Stelle zu kleben. Bewegung in vernünftigem Ausmaß, z. B. ein Schritt in Richtung der Zuhörer, trägt zur Lockerheit bei.
Nehmen Sie am Beginn eines Vortrags die richtige Grundhaltung ein: leicht gespreizte Beine und ein ruhiger, aufrechter Oberkörper mit entspannten Schultern. Kehren Sie im Verlauf Ihrer Ausführungen in diese Haltung immer wieder zurück.
Gestik
Gestik gehört als natürlicher Bestandteil zu einem lebendigen Vortrag; durch passende Gesten werden die verbalen Aussagen untermauert und verstärkt. Wer auf Gestik völlig verzichtet, wirkt dagegen steif und verkrampft. Allerdings darf die Gestik nicht übertrieben werden; ein hektisches Herumfuchteln ist nicht gefragt.
Keine Barrieren aufbauen
Wie soll sich der Redner nun verhalten? Auf keinen Fall dürfen Sie gegenüber ihren Zuhörern Barrieren aufbauen. Als Barriere (Verschlossenheit) werden verschränkte Arme empfunden. Beobachten Sie einmal in einer Diskussion, wenn an den Redner eine schwierige Frage gestellt wird. Dann kann es sein, dass er (unbewusst) die Arme vor der Brust verschränkt, einen Moment nachdenkt und dann dem Fragesteller erklärt, dassdies nicht zum Thema gehört oder die Zeit für eine Beantwortung nicht ausreicht. Solche Antworten können Sie in Verbindung mit der Armbarriere als Ausrede erkennen, weil der Redner die Antwort auf die Frage nicht wusste.
Verschiedene Gestikbereiche
Die Hände sollen sich auch nicht zu lange unterhalb der Hüftlinie befinden; dieser Bereich wird als negativ empfunden. Idealerweise befinden sich die Hände bei leicht gebeugten Armen zwischen Hüftlinie und Brustbereich. Das mag sich zunächst schwierig anhören. Wenn Sie jedoch daran denken, dass Sie Ihre Stichwortzettel halten, dann ist dieses Problem schon beinahe gelöst. Der notwendige Sichtabstand zwingt dazu, die Arme leicht anzuwinkeln.
Wer es ganz perfekt macht, der hält in der schwächeren Hand die Stichwortzettel und nutzt die stärkere Hand für Gestik. Um sicherzustellen, dass der freie Arm sich nicht unkontrolliert bewegt (z. B. in die Tasche und wieder raus), können Sie die Stichwortzettel auch mit beiden Händen halten. Wenn dann aufgrund der Aussage Anlass für Gestik ist, geschieht das ganz von selbst. Arme und Hände reagieren, ohne dass Sie daran denken müssen.
Wichtig
Nehmen Sie außer den Stichwortzetteln nichts anderes in die Hand. Die Zuhörer sollen nicht mitzählen, wie oft ein Redner den Kugelschreiber knipst, sondern sie sollen sich auf dessen Worte konzentrieren.
Hände in den Taschen
Wie sieht es mit der Hand in der Tasche aus? Beide Hände tief in die Taschen versenkt – das sollte überhaupt nicht vorkommen. Wenn Sie dagegen im Freundeskreis sprechen oder eine lockere Atmosphäre besteht, dann ist es kein Problem, eine Hand vorübergehend auch mal in die Tasche zu stecken. Auch auf dem Rücken sollten die Hände nicht versteckt werden. Das würde, je nach Situation, als überheblich oder ängstlich empfunden.
Positive Signale
Positive Aussagen werden durch positive Gesten unterstrichen. Sie signalisieren Zuwendung durch Gesten, die sich mit nach oben gerichteten Handflächen von innen nach außen bewegen. Durch weite Armbewegungen öffnen Sie sich gegenüber den Zuhörern und vermitteln Sicherheit.
Diese Gesten sollten Sie vermeiden
Die nach unten gerichtete Handfläche ist mit einer negativen Aussage verbunden. Die geballte Faust wirkt drohend. Der erhobene Zeigefinger des Redners wird in der Fachsprache als „Lehrerfinger“ bezeichnet. Diese Bezeichnung ist treffend, denn der Redner, der ständig den Zeigefinger hebt, wirkt oberlehrerhaft und bevormundend.
Auch die vorher geplante und im Stichwortzettel vermerkte Geste sollten Sie vermeiden. Sie wirkt unnatürlich und gekünstelt, denn die natürliche Geste geht dem gesprochenen Wort voraus. Das wird
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