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Reden und Ansprachen (TaschenGuide)

Reden und Ansprachen (TaschenGuide)

Titel: Reden und Ansprachen (TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Mentzel , Frank Rosenbauer
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Jahre so entwickelt und kann nicht kurzfristig geändert werden.
    Wenn Sie dagegen undeutlich sprechen, dann sollten Sie Ihre Aussprache durch Training verbessern. Undeutlich undschwerverständlich wird Ihr Sprechen, wenn Sie Silben verschlucken, in den Bart nuscheln oder quetschen.
    Quetschen heißt, der Redner nimmt die Zähne nicht auseinander. Die Zuhörer schalten ab, wenn ein Redner zu undeutlich spricht.
    Teilweise wird die Artikulation durch das Sprechtempo beeinflusst. Ein mäßiges Sprechtempo trägt zu einer deutlicheren Aussprache bei und es ermöglicht, sinntragende Wörter und Silben zu betonen.
    Lautstärke
    Für die Lautstärke kann kein allgemein gültiger Wert angegeben werden. Die notwendige Grundlautstärke hängt vom Thema, den Zuhörern und der Umgebung ab. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihre Lautstärke der Situation angemessen ist, dann lassen Sie sich von einem guten Freund überprüfen.
    Wichtig
    Zu lautes Sprechen ist oft spannungsbedingt; zu leises Sprechen kann ein Zeichen von Schüchternheit sein. Durch einen Wechsel in der Lautstärke können Sie für Dynamik und Abwechslung sorgen.
    Sprechtempo
    Variieren Sie mit dem Sprechtempo. Je wichtiger ein Gedanke ist, umso langsamer sollte er ausgesprochen werden. Nur auf diese Weise stellen Sie sicher, dass die Zuhörer Ihre Kerngedanken auch verarbeiten können. Durch Tempoverzögerungen können Sie zusätzlich Spannung erzeugen.
    Leider gibt es sehr viele Schnellsprecher. Die Ursachen können Nervosität, Unsicherheit oder Desinteresse am Zuhörer oder Thema sein. Wenn Sie zu schnell sprechen, dann wird die Aufnahmefähigkeit der Zuhörer überfordert und wichtige Aussagen gehen verloren. Wenn Sie über das richtige Sprechtempo im Zweifel sind, dann sprechen Sie eher etwas langsamer als schneller.
    Seltener kommt es vor, dass zu langsam gesprochen wird. Ursachen können eine schlechte Vorbereitung und mangelnde Konzentration sein. Als Folge des langsamen Sprechens langweilen sich die Zuhörer und schalten eventuell ab. Das ideale Sprechtempo liegt bei 100 bis 130 Wörtern pro Minute.
    Gönnen Sie sich und den Zuhörern Pausen
    Durch Sprechpausen kann ein zu schnelles und hektisches Sprechtempo zumindest teilweise wieder ausgeglichen werden. Außerdem ist die Pause ein wichtiges rhetorisches Wirkungsmittel. Leider machen viele Redner zu wenige und vor allem zu kurze Sprechpausen. Sie glauben, schon nach zwei oder drei Sekunden weitersprechen zu müssen.
    Pausen sind neben den Veränderungen im Tonfall ein Mittel, um die Interpunktion einer Aussage (Satzende, Kommata, Absätze, Gedankenstriche usw.) sprachlich auszudrücken. Auch die inhaltliche Gliederung in Abschnitte kann durch Pausen verdeutlicht werden. Durch bewusst gesetzte Sprechpausen können dramaturgische Effekte erzielt werden. DieSprechpause nützt sowohl dem Redner selbst als auch dem Zuhörer.
    Der Redner benötigt die Pause,
um Atem zu holen,
um den nächsten Gedanken zu formulieren,
um Blickkontakt zu den Zuhörern aufzunehmen,
um zu kontrollieren, ob er verstanden wurde, und
um zu prüfen, ob er mit seinen Ausführungen ankommt.
    Die Zuhörer benötigen die Pause,
um nachzudenken und das Gehörte gedanklich einzuordnen und zu verarbeiten,
um die Wirkung mancher Aussagen zu verdauen (z. B. eine provozierende These, aber auch Lachen nach einem Gag),
um evtl. kurz miteinander zu diskutieren und
um sich von der Fülle neuer Gedanken zu erholen und zu entspannen.
    Pausen sind außerdem ein Mittel,
um ein zu schnelles oder hektisches Sprechtempo auszugleichen,
um die Ausführungen sinnvoll zu gliedern,
um Spannung zu erzeugen,
um Höhepunkte (Kernaussagen, Thesen, Forderungen, Fazit usw.) eines Vortrags vorzubereiten und
um die erforderliche Ruhe herzustellen, z. B. am Beginn eines Vortrags (Blick zunächst schweifen lassen) oderwährend des Vortrags, z. B. bei unqualifizierten Zwischenrufen.
    Übungen zur Sprechtechnik
Laut lesen
    Die einfachste Übung ist, laut und deutlich zu lesen. Nehmen Sie Übungstexte oder Texte, die Sie sowieso lesen würden (Zeitung, Zeitschriftenartikel). Achten Sie auf die Aussprache, die Lautstärke und das Sprechtempo. Kontrollieren Sie Ihre Aussprache durch Tonbandaufzeichnungen.
Texte kodieren
    Wenn Sie mit der Sprechqualität beim Lesen nicht zufrieden sind, dann müssen Sie die Texte vorher kodieren. Nehmen Sie verschiedenfarbige Markierungsstifte und kennzeichnen Sie vorher,
wo Sie lauter oder leiser sprechen wollen,
wo Sie Pausen setzen

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