Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Spatzenfrau setzte sich zu ihm. Sie sah den jungen Mäuserich ernst an.
    »Heute Matthias entkommen Spatzenhof. Ich machen Plan, König kein Recht haben, Maus gefangen halten.«
    Matthias war plötzlich hellwach. Die Spatzenfrau hatte seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Ein Plan? Was für ein Plan? Oh, bitte sagt es mir, Grauflügel!«
    Die Spatzenmutter erklärte: »Zunächst einmal, können nicht zurückkehren durch Dachluke. König sehr wütend, viele große Dachschindeln werfen lassen auf Luke. Wollen Eindringlinge aufhalten. Luke nicht mehr öffnen, ich denken.«
    Matthias stieß einen leisen Pfiff aus. »Sieh mal einer an, dieser schlaue alte Spatz! Aber wie komme ich denn nun wieder hinunter? Glaubt Ihr, Ihr könntet mich irgendwie hinunterfliegen? Ihr seid größer als Kriegsfeder -«
    Grauflügel verwarf die Idee. »Matthias reden Unsinn. Sogar Kriegsfeder und Grauflügel zusammen nicht kräftig genug dafür. Spatzen sein sehr leicht, vielleicht kräftiger Schnabel, starke Krallen, aber Flügel sehr klein, nicht wie große Vögel, mit Maus wir fallen wie Stein. Puh, manchmal sogar Wurm zu schwer, dann tragen nur Teile und fliegen zwei-, dreimal.«
    Bevor Matthias sich für seine Unwissenheit entschuldigen konnte, fuhr die Spatzenmutter fort: »Grauflügel ausdenken Plan; jetzt gut zuhören. Ich schicken Kriegsfeder zu alter Pförtnermaus, wie du nennen? Thusalem? Gut. Mein Eiküken, sie sagen alter Maus, sollen großes rotes Eichhörnchen holen; viel Kletterseil mitbringen; wenn sie dich sehen auf Dach, sie hinaufklettern, Matthias Maus hinunterhelfen.«
    »Aber natürlich!«, rief Matthias. »Was für eine großartige Idee! Wenn Jessica mir hinunterhelfen würde, hätte ich nicht das kleinste bisschen Angst. Aber was machen wir mit dem König und seinen Kriegern? Wenn die mich sehen, ist es um mich geschehen.«
    Grauflügel schlug ungeduldig mit den Flügeln. »Das nächster Teil von Plan. Kriegsfeder bald kommen zurück. Sie sagen, wann Eichhörnchen dich treffen, gut. Dann Grauflügel anderen Spatzen große Schwindellüge zuflüstern. Sie werden weitererzählen.«
    Matthias war verwirrt. »Lügen verbreiten; wozu kann das gut sein?«
    Grauflügel putzte sich ihr Gefieder und lächelte verschmitzt. »Dies große Schwindellüge. Ich flüstern hier und da ein wenig über großen Giftzahn. Sagen, er liegen unter Bäumen von Mossflower, aussehen, als ob sterben. Giftzahn Schwert dabeihaben, du verstehen?«
    Matthias sah Kriegsfeders Mutter voller Bewunderung an. »Na, Ihr seid mir vielleicht eine! Ihr wollt also das Gerücht verbreiten, dass die Schlange das Schwert bei sich hat und unten im Wald im Sterben liegt. Unglaublich! Ich kann mir vorstellen, was dann passiert. Bullenspatz wird mit seinen Kriegern gleich hinunterhetzen. In der Zwischenzeit werde ich mich auf das Dach flüchten, richtig?«
    Grauflügel nickte. »Matthias stehlen Gürtel und Schwerthülle schnell wie Blitz. Dann klettern mit rotem Eichhörnchen von Dach hinunter.«
    Der junge Mäuserich konnte der Spatzenmutter nicht in die Augen sehen. Er hatte ein schlechtes Gewissen und schämte sich. »Grauflügel, es tut mir Leid. Wie habt Ihr das erraten?«
    Die Spatzenfrau legte eine Kralle auf seine Pfote. »Ich wissen die ganze Zeit. Matthias nicht kommen, um mein Eiküken sicher nach Hause zu bringen. Kommen wegen Schwert. Nicht finden Schwert. Trotzdem, Schwerthülle gehören Mäusen. Du müssen mitnehmen. Diese Dinge machen Ärger für Spatzen. Mann tot wegen Schwert.«
    Grauflügel drückte ihm herzlich die Pfote. »Grauflügel mögen Maus. Du Kriegsfeder guter Freund. Ich denken, sie tot, bis du bringen zurück. Ich dir helfen stehlen Hülle, Gürtel.«
    Matthias fehlten die Worte. Er lehnte seinen Kopf gegen das weiche Brustgefieder des Muttervogels und wischte sich eine Träne von seiner Wange.
    Kriegsfeder kam geschäftig hereingeflattert. »Wind wehen stark. Alte Maus sagen Jessica, du sein auf Dach, wenn Josefsglocke läuten Wurmmittag. Jessica mit Kletterseil da treffen.«
    Matthias rührte das Essen, das Kriegsfeder mitgebracht hatte, kaum an. Der Plan beschäftigte ihn. Er war äußerst riskant. Er brachte nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch seine Spatzenfreundinnen.
    Angenommen Bullenspatz nahm den Trageriemen und die Schwertscheide mit?
    Was, wenn der König sie zwar zurückließ, aber irgendwo anders versteckte?
    Würde Jessica ihn überhaupt sehen können?
    Wenn er es nicht schaffte, aufs Dach hinauszugelangen, was