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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Da war der verfluchte Mauswurm; er hatte sich die Schwertscheide und den Trageriemen umgebunden und winkte und rief. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er war hereingelegt worden, hinters Licht geführt!
    Bullenspatz war wie verrückt vor rasender Wut und flog steil nach oben. Als er hoch über dem jungen Mäuserich war, ließ er sich wie ein Stein fallen; er verfehlte sein Ziel nicht.
    Der Schnabel des Königs grub sich tief in Matthias’ Schulter, der vor Qual und Entsetzen laut aufschrie. Instinktiv schlug er mit seiner freien Pfote wild um sich und traf Bullenspatz im Auge. Mit seinen wütenden Krallen packte der König den Trageriemen und versuchte, ihn loszureißen, wobei er Matthias fast von der Wetterfahne zerrte.
    Matthias ließ die Wetterfahne los und schlug mit beiden Pfoten auf den Kopf von Bullenspatz ein. Er spürte, wie seine Füße vom Dach gehoben wurden, als der rasende Spatz den Trageriemen anhob. Die Schwertscheide wurde beiseite gefegt und schlug dem jungen Mäuserich ins Gesicht.
    In unbändiger Wut packte Matthias die Scheide. Er benutzte sie wie ein Schwert und schlug sie gnadenlos einmal, zweimal, dreimal in das Gesicht des Spatzenkönigs. Unter der Wucht der Schläge mit der schweren Schwertscheide verlor Bullenspatz das Bewusstsein. Er stürzte vom Dach ins Leere. Matthias kreischte vor Entsetzen. Die Krallen des Königs waren immer noch fest im Schwertriemen verankert.
    Unten hielt sich Jessica Eichhorn vor Schreck mit der Pfote den Mund zu. Sie hörte den Schrei und sah, wie Matthias und Bullenspatz, durch den Trageriemen miteinander verbunden, vom Dach stürzten. Sie fielen vom höchsten Punkt des Abteidaches hinunter ins Leere.

 
39
     
    Hühnerhund hatte gerade einen seiner Kicheranfälle, er versuchte es sogar mit einem kleinen Tänzchen. Er war vollkommen sich selbst überlassen.
    Der alte Esel von einem Abt und seine Truppe strohdummer, ergebener Anhänger waren alle draußen damit beschäftigt, das Torhaus abzustützen, Löcher zu bohren, Material herbeizuschaffen, Dinge zu tragen und ganz allgemein gut und nützlich zu sein.
    Was für ein Haufen Waschweiber!
    Mit einem Beutel auf dem Rücken streifte der gerissene Fuchs von einem Raum zum nächsten. Die Abtei war für ihn wie das Schlaraffenland.
    »Mmh, das ist aber eine schöne grüne Glasvase.
    Was haben wir denn da für einen hübschen Silberteller?
    Nein, oh nein, wie kann man denn nur so eine wunderbare Goldkette wie dich ganz alleine lassen?
    Na kommt, ich werde euch alle in meinem Beutel unterbringen. Macht euch keine Sorgen, Onkel Hühnerhund wird sich schon um euch kümmern!«
    Der Fuchs kicherte vor Entzücken, während er den Flur entlang in das nächste Zimmer trottete. Immer mehr kleine Wertgegenstände und Familienandenken der Mäuse und ihrer Gäste aus dem Wald verschwanden im Beutel des Diebes. Er kicherte übermütig. Wenn er sich nur vorstellte, wie hart Cluny schuften und kämpfen musste, um all das zu bekommen, und da war er nun und hatte freie Wahl.
    Er war Hühnerhund, der Meisterdieb. Er hatte Sela überlebt, Cluny überlistet und eine ganze Abtei voller Mäuse hinters Licht geführt. Eines Tages würde man ihn den Fuchskönig der Diebe nennen! Hühnerhund hielt inne, um einen hübschen Nussknacker aus Messing zu bewundern. Oh ja, wirklich sehr edel! Ab in den Beutel mit ihm. Er trottete die Treppe hinunter zur Wohnhöhle. Die Tische waren bereits für den Nachmittagstee gedeckt. Er ging von einem Platz zum anderen und stopfte und schlang das Gebäck in sich hinein, wobei er natürlich nur die erlesensten Häppchen wählte. Bei seinem Rundgang durch den Speisesaal sammelte er auch jede Menge Besteck und einige sehr alte, wertvolle Essig- und Ölfläschchen ein. Alles, was dem Geschmack des jungen Fuchses nicht zusagte, wurde zerschmettert oder auf andere Weise mutwillig zerstört. Die Milch goss er auf den Boden und zertrat das Brot darin. Er zerbrach Kerzen und warf Gemüse an die Wand.
    Hühnerhund schulterte seinen Beutel und wandte sich der Küche zu. Er trat die Tür auf, marschierte geradewegs hinein und traf unversehens auf Pater Hugo. Der dicke alte Mäuserich wurde von der Wucht umgeworfen.
    Mit dem Schreck in den Gliedern raste Hühnerhund in die Wohnhöhle zurück, wobei ihm das aufgebrachte Geschrei des Paters in den Ohren schrillte.
    »Bleib stehen, Dieb! Haltet den Fuchs!«
    Hühnerhund sprang die Treppe hinauf zum Großen Saal. Der Pater, der inzwischen wieder auf die

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