Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
Vom Netzwerk:
dem Weg, junger Kamerad.«
    Matthias erforschte weiter die Kenntnisse des Hasen. »Gibt es in der Gegend von Mossflower irgendwo Nattern, Basilius? Ich meine, wenn dem so wäre, dann müsstet Ihr doch als Erster davon hören, wo Ihr doch so viel Erfahrung habt und so.«
    Basilius blähte seine flache Brust auf, während er gedankenverloren Matthias’ Stück Pflaumenkuchen aß. »Nattern in Mossflower? Wartet einmal. Nein, heute gibt es wohl keine mehr. Vor langer Zeit erzählte man sich von einem Nattermann, aber ich glaube wirklich nicht, dass der sich noch hier herumtreibt. Eklige Reptilien, diese Nattern. Ganz anders als Hirsche, müsst Ihr wissen. Wie war doch bloß der Name von diesem Kerl? Nein, ich kann mich beileibe nicht mehr daran erinnern.«
    »Könnte es vielleicht Asmodeus gewesen sein?«, erkundigte sich Matthias mit Unschuldsmiene.
    Basilius Hirsch Hase ließ das angebissene Stück Apfelkuchen auf seinen Nachtschrank fallen. Er klang plötzlich sehr ernst.
    »Asmodeus? Wo habt Ihr diesen Namen gehört?«
    »Ein kleiner Vogel sagte ihn mir«, antwortete Matthias.
    Basilius griff wieder nach seinem Apfelkuchen. In Gedanken vertieft kaute er vor sich hin.
    »Eure Spatzen, was? Boshafte kleine Burschen. Natürlich nicht das kleinste bisschen Disziplin. Trotzdem verdammt gute Kämpfer. Aber sagt mir doch einmal, was solche alten Spatzen über Asmodeus wissen.«
    »Es hängt alles mit Martins Schwert zusammen«, erklärte Matthias. »Ihr müsst nämlich wissen, dass einer ihrer Könige einst das Schwert vom Nordzeiger der Wetterfahne auf dem Dach der Abtei gestohlen hat. Das war vor vielen Jahren. Von da an wurde das Schwert von einem Spatzenkönig an den nächsten weitergereicht, bis es in die Krallen des verstorbenen Königs Bullenspatz fiel.«
    »Doch nicht etwa der blöde Kerl, der sich gestern erfolgreich selbst ertränkt hat, oder?«, fragte Basilius, der den Mund voll Haselnuss-Sahnequarkspeise hatte.
    »Genau der«, antwortete Matthias. »Aber, um es kurz zu machen, die Natter hat ihm das Schwert gestohlen. Deswegen wollte ich etwas über Asmodeus erfahren, versteht Ihr?«
    »Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um«, warnte der Hase.
    Matthias wusste, dass Basilius beeinflussbar war. Er ließ nicht locker. »Ach bitte, Basilius, Ihr müsst mir alles erzählen, was Ihr wisst. Die Suche nach dem Schwert war Methusalems Lebenswerk. Ich darf schon um seinetwillen jetzt nicht aufgeben.«
    Der Hase kaute, in Gedanken versunken, auf etwas Brot und Salat herum. »Na ja, wenn das so aussieht, junger Kamerad, dann werde ich helfen, wo ich nur kann. Ihr werdet einen guten Führer brauchen -«
    Matthias unterbrach ihn: »Ich muss das Schwert allein finden, Basilius. Erzählt mir nur ganz genau, was Ihr von der Natter namens Asmodeus wisst.«
    Der Hase lehnte sich in seinem Bett zurück. Er trank einen großen Schluck Oktoberbier, bevor er antwortete: »Ganz ehrlich, alter Knabe, ich weiß absolut nichts über die blöde Schlange. Ich dachte, das Mistvieh sei schon vor Jahren gestorben.«
    Matthias stöhnte laut auf, aber Basilius ließ ihn nicht zu Wort kommen: »Allerdings ist das nicht alles, ich könnte mir nämlich ziemlich genau denken, wer Näheres weiß. Also, wenn Ihr in nordöstlicher Richtung durch den Wald von Mossflower geht, kommt Ihr jenseits der Grenze zu einer verlassenen Farm. Da solltet Ihr Euch nach einem riesengroßen Schneeeulenmann umsehen, der zwischen dem Waldrand und dem alten Steinbruch Patrouille fliegt. Sein Name ist Hauptmann Schnee. Ihr dürft allerdings nicht vergessen, dass er Euch beim ersten Anblick frisst, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Er ist ein militärisch geschulter Vogel, aber dennoch ein richtiger Herumtreiber.«
    »Wie kann ich ihn dann dazu bringen, dass er mit mir spricht?«, fragte Matthias abrupt.
    »He, immer mit der Ruhe, Jungchen«, gluckste der Hase. Er lehnte sich zur Seite und zog seinen Waffenrock aus einem Fach seines Nachtschrankes. Orden und Auszeichnungen von hundert Feldzügen waren daran befestigt. Der Hase suchte einen bestimmten Orden aus, löste ihn von dem Rock und warf ihn zu Matthias hinüber.
    »Hier, fangt! Das ist ein Orden, müsst Ihr wissen. Hauptmann Schnee verlieh ihn mir, nachdem ich ihm das Leben gerettet hatte.«
    »Ihr habt der Eule das Leben gerettet?«, fragte Matthias.
    »Ja, das kann man wohl sagen.« Basilius lachte bei dem Gedanken. »Der trottelige alte Federvogel war in einem verrotteten abgestorbenen Baum eingeschlafen.

Weitere Kostenlose Bücher