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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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kleinen Kopf landen würdet!«
    Matthias setzte sich auf und schniefte.
    »Glaubt Ihr wirklich, Basilius?«
    Der Hase schlug sich trotz der »Verletzung« auf die Schenkel, zuckte zusammen und lachte dann laut los. »Glauben? Das weiß ich! Glaubt Ihr etwa, dass der alte Mäuserich sein Leben geopfert hat, nur damit Ihr den ganzen Tag hier herumliegen und vor Selbstmitleid zerfließen könnt? Pah, der hätte Euch schon Beine gemacht. So verhält sich doch kein Krieger. Steht auf, Mäuserich, und bewegt Euch, damit Methusalem stolz auf Euch sein kann!«
    Matthias’ Augen funkelten wieder vor Entschlossenheit.
    »Heiliger Strohsack, Ihr habt Recht, Basilius! Genau das hätte mein alter Freund von mir erwartet! Es tut mir Leid, was werdet Ihr nun von mir denken, ich habe mich wie ein elender kleiner Dummkopf aufgeführt.«
    Der Hase schüttelte den Kopf und seine Ohren schlackerten lustig hin und her.
    »Absolut nicht, mein Lieber, das ist schon in Ordnung. Ich muss zugeben, dass ich Euch als Junghase gar nicht so unähnlich war, müsst Ihr wissen. Was haltet Ihr denn nun davon, wenn wir das Leben endlich wieder einmal in vollen Zügen genießen würden? Also, ich bin vollkommen ausgehungert, wie steht es mit Euch?«
    Beim Anblick des unverwüstlichen Hasen musste Matthias lachen.
    »Na ja, jetzt, wo Ihr es erwähnt, merke ich, dass ich etwas zu essen vertragen könnte.«
    »Na großartig!«, rief Basilius. »Ich könnte einen ganzen Hirsch samt Geweih verspeisen. Verwundete Helden wie wir bekommen hier einen ganz hervorragenden Futtersack vorgesetzt, müsst Ihr wissen. Na, dann passt einmal auf, mein Junge.«
    Der Hase läutete mit einer kleinen Messingglocke, die auf seinem Nachtschrank stand. Binnen weniger Sekunden erschienen Pater Hugo und Kornblume.
    »Da haben wir ja das für Speisen und Getränke zuständige Personal«, sagte Basilius. »Ähem, der andere verletzte Krieger hier und meine Wenigkeit wären Euch sehr verbunden, wenn Ihr uns ein wenig Nahrung zukommen lassen würdet. Es muss ja nichts Aufwändiges sein, wisst Ihr, nur etwas für unsere armen verwundeten Zähne zum Knabbern. Wir müssen doch Leib und Fell zusammenhalten, was?«
    Kornblume war froh, dass Matthias so viel besser aussah. Sie tauschte mit ihm und Pater Hugo vielsagende Blicke. Mit einer ehrerbietigen Verbeugung antwortete der dicke Pater dem Hasen: »Selbstverständlich, Herr Hirsch, wir sind stets zu Euren Diensten. Ich werde sofort zwei Schalen mit Haferschleim heraufkommen lassen.«
    Matthias und Kornblume mussten sich sehr zusammenreißen, um nicht laut loszuprusten. Basilius ging in die Luft. »Haferschleim! Was zum Teufel soll das denn heißen, Haferschleim? Wie könnt Ihr nur Eure verdienten Krieger mit so einem Tapetenkleister abspeisen, was? Wir wollen nicht getötet, sondern geheilt werden! Jetzt hört mir einmal gut zu, Ihr beiden Küchenfüsiliere, ich möchte einen anständigen Brunch: ein halbes Dutzend gekochter Eier, etwas frischen, bissfesten Sommersalat, zwei warme Brotlaibe, zwei Haselnuss-Sahnequarkspeisen, zwei – nein, wir nehmen lieber vier – Stück Apfelkuchen direkt aus dem Ofen, ach ja, und dann bringt doch gleich noch ein paar von den mittelgroßen Pflaumenkuchen mit, wenn da zufällig welche herumliegen. Ja, was steht Ihr denn da herum und haltet Maulaffen feil! Macht Euch auf den Weg, wenn ich bitten darf.«
    Kornblume tat so, als blicke sie ernst und würdevoll, und machte einen Knicks.
    Pater Hugo hielt eine Pfote hoch. »Ihr habt das nussbraune Oktoberbier vergessen, mein Herr.«
    Basilius schlug mit der Faust auf die Bettdecke. »Ach du liebes bisschen, das ist ja wahr! Äh, vier Krüge dürften genügen, ich danke Euch, mein Lieber.«
    Kornblume und Pater Hugo gingen hinaus und lehnten sich gegeneinander; sie hatten so lange das Lachen unterdrückt, dass ihre Gesichter hochrot geworden waren.
    »Merkwürdiges Verhalten«, sagte Basilius zu sich selbst. »Zum Teufel noch mal, ich kann wirklich nichts Komisches daran finden, wenn zwei Helden etwas zu essen bestellen, damit sie nicht vom Fleisch fallen. Es gibt die merkwürdigsten Wesen auf der Welt, junger Freund.«
     
    Später, als sie dabei waren, sich ordentlich zu stärken, machte Matthias sich daran, den Hasen auszufragen.
    »Basilius, was ist eine Natter?«
    »Hm, eine Natter? Na ja, das ist so ein alter Wurm mit Giftzähnen, wisst Ihr, eine Viper. Ich persönlich hatte nie viel mit den schleimigen Kreaturen zu tun. Am besten geht Ihr ihnen aus

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