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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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hinterlassen. Matthias stupste ihn sanft an.
    »Wacht auf, guter Greis. Wenn Ihr müde seid, dann lasst mich Euch in Eure Kammer geleiten. Konstanze und ich können den Schild zur Schwelle hinauftragen. Ihr solltet mal wieder eine Nacht durchschlafen. Wir werden Euch dann morgen früh alles genau berichten.«
    Entrüstet wurde Methusalem hellwach. »Nichts dergleichen wirst du tun! Du Lausebengel, ich könnte dir zehn Sekunden Vorsprung geben und wäre immer noch schneller oben auf der Mauer! Willst du einen Versuch wagen?«
    Konstanze verschluckte sich an einer kandierten Kastanie und fing an zu husten. Sie lachte schallend: »Hahaha, hohoho, an deiner Stelle würde ich es nicht darauf ankommen lassen, Matthias. So, wie er jetzt gelaunt ist, würde er dich wahrscheinlich vernichtend schlagen.«
    Dem alten Mäuserich wurde plötzlich das Komische an der Situation bewusst und er begann zu kichern. »Und glaubt ja nicht, ich würde es nicht schaffen, Ihr großer gestreifter Brocken. He, ich habe noch eine viel bessere Idee: Warum bringen wir eigentlich nicht den jungen Mäuserich hier in seine Schlafkammer? In seinem Alter sollte er schon längst im Bett liegen. Wir beide könnten doch zu der Schwelle gehen.«
    Konstanze und Methusalem hielten sich aneinander fest und schütteten sich aus vor Lachen. Matthias konnte kaum noch ernst bleiben. Er tat so, als ob Methusalems Worte ihn gekränkt hätten.
    »Nun schau sich mal einer diese beiden Fossilien an! In weniger als zwei Sekunden würde ich euch warme Milch holen und euch dann ins Bett stecken. Dann könnte ich mich endlich ungehindert selber an die Arbeit machen.«
    Die drei Freunde lachten, bis ihnen die Tränen über die Wangen liefen. Methusalem hielt sich den Bauch und rief zwischen Lachsalven: »Ich glaube, Konstanze – hahaha – Ihr alte Schachtel – hahahahihi! – Ihr kommt besser mit uns – hahahohooooh! Matthias ist für so etwas schon ein wenig zu alt! Hahahahahahaha.«
    Matthias war von seinem Stuhl gefallen. Er wedelte mit seinen Pfoten und flehte, dass man mit dem Gealbere aufhören möge, während er sich am Boden wälzte und aus Kichern wahre Lachkrämpfe wurden.
    Basilius Hirsch Hase schnalzte mit der Zunge, schüttelte ernst den Kopf und sagte zu Ambrosius Stachel gewandt: »Tz, tz, was sind das nur für furchtbare Tischmanieren. Jetzt schau sich doch nur einmal einer an, was diese drei Kindsköpfe hier für einen Tumult veranstalten! Essen ist eine ernste Sache. Sie haben ja noch gar nichts von ihrem Abendessen angerührt, was?«
    »Ja, das sehe ich«, brummte der Igel. »Hier, es wird ihnen doch sicherlich nichts ausmachen, oder?«
    »Bestimmt nicht, ganz bestimmt nicht, mein lieber Gefährte«, sagte Basilius königlich und teilte das Essen auf den drei Tellern zwischen sich und Ambrosius auf. »Besser, als wenn alles verkommt, stimmts oder hab ich Recht?«
     
    Es war Viertel vor eins. Drei Gestalten durchquerten den Abteigarten, als der Mond hinter einer dunklen Wolkenbank auftauchte. Der Teich in der Nähe erstrahlte in silbrigem Glanz und Teile der Sandsteinmauer reflektierten ein flackerndes bläuliches Licht. Konstanze und Methusalem trugen Laternen; Matthias trug den Schild des Kriegers. Sie stiegen hintereinander die Treppe zur Mauer hoch und die Wachposten wünschten ihnen viel Glück.
    Matthias hatte sich dagegen entschieden, den Schild vor der festgelegten Zeit an seinem Platz auszuprobieren. Er glaubte, sich genau an das Gedicht halten zu müssen, und deshalb wollte er die erste Stunde des Tages abwarten. Nur so war es richtig. Man sollte Fortuna nicht zu sehr herausfordern.
    Feierlich versammelten sich die drei Freunde um das Relief auf der Brustwehr. Matthias hielt den Schild fest umklammert und wartete, dass es ein Uhr schlug. Hoch über der kleinen Welt von Redwall wartete auch der Mond. Er hing samten am Firmament wie eine blasse goldene Münze. Minuten dehnten sich zu einer Ewigkeit, in der es nichts als Stille gab.
    Dröhnend schlug die große Josefsglocke ein Mal. Es war ein Uhr – die erste Stunde des Tages. Langsam, ehrfurchtsvoll nahm Matthias Martins Schild von seinem Arm und legte ihn auf den Steinkreis, der vor so vielen Jahren gemeißelt worden war, um ihn jetzt aufzunehmen. Mit einem klirrenden Geräusch kam er an seinem Platz zum Liegen. Er fügte sich perfekt in die Steinhalterung. Die drei gingen einen Schritt zurück, um zu sehen, was passieren würde. Matthias reagierte als Erster.
    »Schaut! Der Schild wirft

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