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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Lieber. Aber dieser Stein – der ist ganz schön rau für meine Pfoten. Es geht doch nichts über anständiges Holz oder Baumrinde.«
    Bei den Zuschauern hob sich das Kinn und neigte sich der Kopf nach hinten, während die Augen aufmerksam der wagemutigen Jessica Eichhorn folgten. Rasch wurde sie kleiner und kleiner, während sie sich mühsam vorankämpfte.
    Der Vormaulwurf (dem ja sowieso die Höhenangst zu schaffen machte) hielt sich die Augen mit einer Pfote zu. »Ojojoj, du lieber Himmel, hano, so was aber auch. Sie tut ja schon so hoch sein als wie die Eulenvögel, die wo immer da droben sitzen tun. Ohörr, das tu ich nix nicht mehr mit ansehen können.«
    Matthias war zwar einer Meinung mit dem Vormaulwurf, aber er konnte seine Augen dennoch nicht abwenden. Jessica war jetzt nur noch ein kleiner Punkt. Der junge Mäuserich knirschte mit den Zähnen, während er das mutige Eichhörnchen mit seinem Willen vorwärts schieben wollte. »Weiter, Jessica, du schaffst es! Du bist nicht mehr weit vom First entfernt!«
    In der Menge war es ganz still geworden. Man hörte nur noch den Schweigenden Sam, der seine Pfote lutschte, während er sich am Schwanz seines Vaters festhielt.
    Plötzlich brach Winifred die Otterdame das Schweigen: »Seht doch, Jessica ist schon über die Regenrinne geklettert! Sie ist jetzt auf dem Dach.«
    Von unten drang lauter Jubel zu ihr hinauf. Die Eichhörnchenfrau war auf der letzten Etappe. Nun würde sie all ihre Kletterkünste aufbieten müssen, um auf den tückisch steilen, glatten Schindeln nicht abzurutschen.
    Methusalem putzte sich aufgeregt seine Brillengläser. »Wo ist sie denn jetzt? Kann mich hier irgendjemand bitte mal aufklären?«
    »Sie ist oben auf dem Dach, hat einen Fuß links und einen rechts vom First und bewegt sich auf die Fahne zu«, brüllte Abt Mortimer.
    Methusalem rümpfte die Nase. »Ihr braucht gar nicht so zu schreien, ehrwürdiger Abt. Ich sehe zwar nicht mehr so gut, aber ich höre noch ausgezeichnet.«
    Herr Eichhorn klatschte begeistert in die Pfoten. »Oh, sie hat es geschafft! Meine Jessi hat es geschafft!«
    Während um ihn herum Jubel losbrach, blickte Matthias weiterhin gebannt nach oben. Die Wetterfahne bewegte sich leicht, was darauf schließen ließ, dass Jessica, die auf dem nach Norden weisenden Zeiger saß, nun versuchte, das Schwert herunterzuholen.
    Was für eine gewagte Kletterpartie! Was für eine mutige Person! Jessica Eichhorn würde ganz bestimmt in die Annalen der Abtei von Redwall eingehen.
    Herr Eichhorn hatte den Schweigenden Sam auf den Arm genommen und hielt ihn hoch. »Schau doch, Sam. Mama hat es geschafft! Sie ist schon wieder auf dem Rückweg.«
    Der Schweigende Sam streckte seine geballten kleinen Pfoten über den Kopf. Er schüttelte sie wie ein Sieger. Auf der ganzen Welt gab es niemanden, der besser klettern konnte als seine Mama.
    Jessica hatte die Hälfte des Rückwegs schon fast wieder hinter sich gebracht, als ein Aufschrei der Bestürzung durch die unten stehende Menge ging.
    »Seht doch, sie wird von Spatzen angegriffen!«
    Und richtig, die wütenden Vögel flogen immer dichter um die unerschrockene Jessica herum. Sie hackten nach ihr, wollten sie aus dem Gleichgewicht bringen. Sollte sie den Halt verlieren, dann erwartete sie ein grässlicher, Furcht erregender Sturz.
    Matthias übernahm das Kommando. Er handelte blitzschnell.
    »Schnell, Feldmäuse, Erntemäuse, ich brauche die sechs besten Bogenschützen! Wir müssen diesen Vögeln sofort Einhalt gebieten.«
    Die aufgebrachten Spatzen ließen in ihrem brutalen Angriff nicht nach. Entschlossen setzte Jessica ihren Abstieg fort. Sie hatte keine Möglichkeit, sich zu verteidigen.
    Der Abt und Konstanze mussten einen Satz nach vorne machen, um den Schweigenden Sam zurückzuhalten. Er war seinem Vater vom Arm gesprungen und schickte sich an, mit seinem kleinen Dolch zwischen den Zähnen die Abteimauer hinaufzuklettern.
    Konstanze versuchte, Sam zu beruhigen. »Halt dich da raus, Kleiner. Du wirst deine Mama nur ablenken. Schau, sie kommt doch ganz hervorragend zurecht! So ein blöder Haufen von Spatzen kann ihr doch gar nichts anhaben. Bleib schön hier, da kommen die Mäusebogenschützen!«
    In großer Eile legten sie ihre Pfeile mit der Kerbe in die Sehne und zielten.
    »Ihr sollt die Vögel nicht töten«, rief der Abt aus. »Es reicht, wenn ihr sie davonjagt.«
    »Schießt!«, brüllte Matthias.
    Die erste Salve wurde abgeschossen. Die Pfeile flogen aber nicht weit

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