Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
Vom Netzwerk:
mit der Aufgabe, den Angriff abzuwehren.«
    Matthias hielt eine Pfote hoch. »Ehrwürdiger Abt, unsere Pflicht ist nicht nur die Verteidigung, sondern auch die Vergeltung.«
    Von allen Seiten vernahm man energisch zustimmendes Gemurmel.
    Der Abt verneigte sich und schob seine Pfoten in die weiten Ärmel seiner Kutte. »So sei es denn«, sagte er ernst und würdevoll. »Ich überlasse die Rettung von Redwall euch, meine Befehlshaber.«
    Der Abt verneigte sich noch einmal und begab sich zur Ruhe, während Matthias, Konstanze, Winifred, der Vormaulwurf und Ambrosius Stachel noch blieben.
    Der Kriegsrat ging weiter. Basilius Hirsch Hase und Jessica Eichhorn kamen dazu. Methusalem war ebenfalls anwesend, um als Vermittler und Berater zu dienen, diese Idee zu unterstützen und jene zu verwerfen, die Hitzköpfe zu beschwichtigen und die Zaghafteren zu ermutigen. Viele Vorschläge und Bemerkungen waren sehr vernünftig und der allgemeine Ton verriet, dass man zum Sieg entschlossen war. Die Besprechung dauerte fast bis zum Morgengrauen. Es war eine verschworene Gemeinschaft von Freunden, die sich schließlich die Pfoten schüttelten.
    Basilius bestand darauf, Konstanze zur Krankenstation zu begleiten, damit ihre Wunden dort versorgt würden. Die Dächsin versuchte, ihn abzuschütteln.
    »Pah! So ein Getue wegen ein paar kleiner Kratzer«, brummte sie.
    Der Hase lachte bewundernd in sich hinein. »Ein paar kleine Kratzer! Nun hör sich mal einer diese Heldin an. Aber meine liebe Dächsin, Ihr tragt ehrenhafte Wunden, die Ihr Euch auf dem Schlachtfeld zugezogen habt. Ach bitte, Jessica, seid doch so gut und fasst einmal mit an. Habt Ihr die grässlichen, klaffenden Wunden gesehen, die unsere Freundin Konstanze davongetragen hat? Mit Eurer Linken, mein altes Mädchen, solltet Ihr vorerst kampfunfähig sein. Nicht einmal ein Hirsch könnte derartige Schnittverletzungen ertragen. Nun kommt schon, habt Euch nicht so, seid vernünftig.«
    Konstanze murrte weiter, als Basilius und Jessica sie mitnahmen. Die anderen gingen schlafen, mit Ausnahme von Matthias und Methusalem. Sie spazierten den Kreuzgang entlang und genossen den nächtlichen Frieden.
    »Wisst Ihr, alter Freund, ich bin überzeugt, der Sieg wäre unser, wenn wir nur das Schwert des Kriegers hätten«, sagte Matthias.
    Methusalem nickte nachdenklich. »Ja, das wäre er wirklich. Aber trotz all unserer Anstrengungen bleibt die Spur so kalt wie eine Winternacht. Wir müssen uns wohl damit abfinden, dass das Schwert verloren oder irgendwo für immer verborgen ist.«
    Der alte Pförtner stützte sich auf den Arm des jungen Mäuserichs, als sie weitergingen und über dieses und jenes sprachen. Schließlich kamen sie auf den Spatzenangriff auf Jessica zu sprechen.
    Methusalem winkte warnend mit der Pfote ab. »Äußerst gefährliche Vögel, die Spatzen. Sehr kriegerisch und streitsüchtig. Glücklicherweise bleiben sie unter sich und greifen nur an, wenn man in ihr Territorium eindringt wie heute Morgen. Hast du übrigens den Jungvogel gesehen, den die Bogenschützen heruntergeschossen haben?«
    »Aber selbstverständlich«, antwortete Matthias. »Konstanze hält die übellaunige kleine Teufelin unter einem Weidenkorb gefangen. Was für ein garstiges junges Miststück. Sie hat durch den Pfeil wirklich nur einen Kratzer davongetragen. Es war wohl mehr der Schock, der sie heruntergeholt hat. Sie sagt, ihr Name sei Kriegsfeder.«
    Methusalem war verblüfft. »Heißt das etwa, dass du mit ihr gesprochen hast? Bemerkenswert! Die Spatzensprache oder ›Spatzisch‹, wie es auch genannt wird, ist sehr schwer zu verstehen.«
    »Ach, das würde ich nicht sagen«, sagte Matthias beiläufig. »So schwer fand ich es gar nicht und zumindest scheint die kleine Kratzbürste zu verstehen, was ich zu ihr sage.«
    Methusalems Neugier war geweckt. »Und was hat sie so zu dir gesagt, diese, äh, Kriegsfeder?«
    »So ziemlich genau das, was man erwarten würde«, antwortete Matthias. »Entweder wird sie oder ihr Anführer König Bullenspatz mich töten. Ganz offensichtlich betrachtet sie jeden, der nicht fliegen kann, als ihren Feind.«
    Sie spazierten zum Torhaus hinüber. Der alte Mäuserich lud Matthias noch zu einem späten Schlummertrunk ein. Methusalem schien ein großes Interesse an Spatzen zu haben. Er blätterte in seinen Geschichtsbüchern.
    »Wollen mal sehen, ›Sommer der Großen Dürre‹ … ›Winter des Tiefen Schneetreibens‹ … da haben wir es, ich wusste doch, dass ich es hier

Weitere Kostenlose Bücher