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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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freies Spatzenfräulein und eine sehr gute Freundin.«
    Das Spatzenmädchen hatte einen Schimmer in ihren wilden kleinen Augen. »Matthias, mein Mausfreund. Ich nicht gehen weg. Bleiben bei dir.«
    Sie verbrachten mehrere Minuten damit, die hohe Decke über ihnen zu untersuchen. Kriegsfeder, die herumfliegen konnte, entdeckte zuerst jene letzte Falltür, die sie hier oben vermutet hatten.
    Der Aufstieg war nicht schwer für Matthias, aber aufregend und wenig würdevoll, wie er die gewölbte hölzerne Rückseite der Decke hochkrabbelte. Diese Tür öffnete sich nach innen. Sie war äußerst schwer. Die zwei Gefährten mussten ihre ganze Kraft aufbieten, aber schließlich gelang es ihnen doch, sie mit einem lauten Quietschen zu öffnen.
     
    Matthias kletterte hindurch und Kriegsfeder folgte ihm. Als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel, fanden sie sich von Spatzen umringt. Die Vögel zankten und tschilpten laut, als sie sich auf Matthias stürzten und ihn mit unzähligen Krallen an die Tür hefteten. Er konnte nicht einmal mehr ein einziges Schnurrhaar bewegen. So schnell der Lärm losbrach, verstummte er auch wieder. Der Vogelschwarm bewegte sich zur Seite und Matthias sah sich dem angriffslustigen Gesicht eines großen, kräftigen Spatzen gegenüber. Der Vogel starrte ihn wütend an und in seinen leuchtenden, irren Augen schimmerte das Licht des Wahnsinns.
    »Mauswurm, du sein mein Gefangener! Dies sein Hof von Spatzen! Ich König Bullenspatz!«

 
35
     
    Die Körper von Sela und Hühnerhund, den beiden verräterischen Füchsen, lagen erschlafft im Graben, der entlang der Straße verlief. Die Ratten aus Clunys Horde hatten sie mit Speeren hingerichtet und sie dann dorthinein geworfen. Sela lag reglos da, ihre einst so leuchtenden, verschlagenen Augen waren im Tod glasig geworden.
    Aber ganz allmählich begann Hühnerhund zu zucken und zu stöhnen.
    Er lebte noch!
    Sein ganzer Körper brannte vor Schmerz wie Feuer. Zweimal hatten sie auf ihn eingestochen und dabei erst das Hinterbein und dann die lose Haut und das Fell in seinem Nacken durchbohrt. Hühnerhund hatte aufgeschrien und war in den Graben gefallen, wobei die Rattenhenker mit ihren Füßen noch nachgeholfen hatten. Er hatte sofort das Bewusstsein verloren. Selas Leiche landete auf dem Körper ihres Sohnes im flachen, schlammigen Wasser.
    Die Ratten waren überzeugt, dass beide Füchse tot waren, und wenn nicht, na ja, wer hatte schon Lust, durch die Brennnesseln in den glitschigen Schlick hinunterzuklettern, um sich zu überzeugen. Sie schleuderten Erdklumpen auf die Körper, die mit dem Gesicht nach unten im Graben lagen, und beobachteten sie eine Zeit lang. Als die ersten Fliegen die Füchse umschwirrten, verloren die Nagetiere das Interesse und schlenderten davon.
    Hühnerhund kam wieder zu sich. Er lag ganz still unter Selas ausgestrecktem Körper. Als er sich absolut sicher war, dass die Luft rein war, quälte er sich mühsam unter der grausigen Leiche, die einst seine Mutter gewesen war, hervor.
    Alte Närrin! Sie wäre niemals in diesen Schlamassel geraten, wenn sie die ganze Sache einem viel jüngeren und schlaueren Fuchs überlassen hätte.
    Ohne auch nur das geringste bisschen Trauer um seine verschiedene Mutter zu empfinden, überlegte Hühnerhund sich seine nächsten Schritte. Er würde sich wohl in diesem stinkenden Straßengraben verstecken müssen, bis es dunkel geworden war. Trotz seiner schweren Verletzungen musste der Fuchs angesichts der Ironie der Situation im Stillen kichern. Er und nicht seine Mutter hatte Cluny ausgetrickst. Schon bald würde er frei sein und er verfügte über die geänderten Pläne des Angriffs auf Redwall. Damit würde sich bestimmt etwas anfangen lassen.
    Sobald es dunkel war, brach Hühnerhund auf. Er war heilfroh, dass die Warterei ein Ende hatte. Fliegen, Wespen, Würmer und alles mögliche Krabbelgetier hatten ihn den ganzen Nachmittag über genauestens untersucht. Langsam und mit äußerster Vorsicht hatte er sich im dicken Schlamm gewälzt, der wie ein Breiumschlag wirkte, die Wunden an seinem Bein und in seinem Nacken kühlte sowie weiteren Blutverlust verhinderte. Im Schutz der Nacht kam der Fuchs schwankend auf die Beine und humpelte das Grabenbett entlang in Richtung Redwall.
    Er kam nur quälend langsam voran, aber Hühnerhund tröstete sich auf dem langen Weg, indem er sein Selbstwertgefühl stärkte: »So ein alberner Haufen Ratten konnte vielleicht Sela reinlegen. Pah, die war alt und hatte viel

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