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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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bestimmt. Wisst ihr, irgendwie kann ich immer noch nich verstehn, wie n so schlauer Bursche durch den Sturz von irgend so nem alten Baum totgehn kann.«
    Käseklau höhnte: »Unbeholfenheit, würd ich sagen. Ich war dabei und habe alles mit angesehn. Außerdem würde Cluny niemals n Wiesel zum Offizier machen; so weit kommt es noch, dass n Wiesel ne Ratte rumkommandiert.«
    »Und warum eigentlich nich?«, fragte das Frettchen herausfordernd. »Ich wette, der Käpten würd jeden befördern, der klaren Verstand und Kampfgeist mitbringt. Guck mich an. Ich bin ganz schön kräftig und schlau. Tja, wenn ich Käpten wär, dann würd ich mich zum Hauptmann machen, und zwar im Handumdrehn!« Das Frettchen schnippte mit seiner Klaue.
    Voller Verachtung für Zapfentöter spuckte Käseklau auf den Boden. Er selbst hatte wohl kaum Aussicht auf Beförderung. Er wurde nur als mittelmäßig eingeschätzt. Wenn es je zur Entscheidung kommen sollte, hatte Schwarzkralle eindeutig die besseren Karten. Reißzahn war seit dem Zwischenfall mit Sela und Gierschlund in Ungnade gefallen. Und nun kamen die Wiesel und ihre sauberen Brüder, die Hermeline und Frettchen, die sich mächtig ins Zeug legten. Warum sollten nicht auch andere befördert werden? Was machte denn Ratten so überlegen? Räudefell, Drecknase und Froschblut betrachteten die Ratten als die Elite in Clunys Horde. Schwarzkralle redete jeder Gruppe nach dem Mund, um mehrere Eisen im Feuer zu haben, falls es je zu Wahlen kommen sollte. Man konnte ja nie wissen!
    Aber die Chance, dass Cluny die Geißel jemals auch nur einen Ansatz von Demokratie dulden würde, war gleich null. Er lag auf dem Bett, hatte sein Auge geschlossen und ignorierte die Zankereien und Verleumdungen um ihn herum. Er würde Beförderungen aussprechen, wenn es ihm wieder gut ging. Bis dahin – wehe demjenigen, der ihn in dieser Angelegenheit bedrängen würde!
    Sela und ihr Sohn drückten sich in einer Ecke herum. Sie saßen in der Falle. Seit dem Tod von Gierschlund hatte keiner mehr ein Wort mit ihnen gewechselt. Es war, als würde man ihnen daran die Schuld geben.
    Plötzlich rief Cluny zu Sela hinüber: »He, Füchsin, nimm dein Balg mit und geh eine Weile nach draußen! Schnappt frische Luft, und nicht vergessen: Wagt es ja nicht, euch davonzuschleichen! Schickt Schwarzkralle zu mir herein und das schwatzhafte Frettchen – wie heißt es doch gleich noch? – Zapfentöter.«
    Die Füchse beeilten sich, dem nachzukommen, glücklich, der beklemmenden Atmosphäre des Krankenzimmers zu entrinnen.
    Schwarzkralle und das Frettchen kamen hereinmarschiert, unsicher, ob sie nun selbstbewusst oder vorsichtig auftreten sollten. Bei Cluny konnte man nie wissen.
    Sie salutierten: »Käpten?«
    Cluny stand aus seinem Bett auf. Er schritt auf und ab, um zu probieren, wie gut seine Beine wieder funktionierten. Jeden Tag wurden sie ein wenig kräftiger. Er ging an dem Paar vorbei und sprach zu ihnen, ohne sie dabei anzusehen: »Wer von euch kennt sich mit dem Graben von Tunneln aus?«
    Zapfentöter trat forsch einen Schritt vor. »Oh ja, Tunnel, Euer Gnaden. Da sprecht Ihr grade mit dem Richtigen.«
    Cluny stützte sich auf seine Standarte. »Du?«
    »Wer, wenn nich ich, Herr?«, rief das Frettchen einschmeichelnd. »Und ich kenn auch n paar großartige Tiere, die dabei helfen könnten. Frettchen wie ich, Hermeline und Wiesel; also wenns ums Graben von Tunneln geht, dann können wir es jederzeit mit nem Maulwurf aufnehmen, und ob! Abstützen und Eindämmen, Schächte abteufen und Stollen -«
    Cluny knallte mit der Standarte auf den Boden. »Genug jetzt! Wer sind diese anderen, die du erwähnt hast?«
    Zapfentöter wies mit einer Klaue über seine Schulter. »Die sind alle draußen, Euer Gnaden. Soll ich sie holn?«
    Zapfentöter salutierte kunstvoll und ging hinaus.
    Cluny zog Schwarzkralle dicht zu sich heran. In vertraulichem Ton sagte er: »Und du verstehst nichts vom Tunnelbau, Schwarzkralle?«
    Die Ratte schüttelte unglücklich den Kopf. Cluny legte Schwarzkralle seine Pfote um die Schulter. »Macht nichts, es gibt noch anderes zu tun. Wir können doch nicht zulassen, dass die Frettchen, Hermeline und Wiesel den ganzen Ruhm einheimsen, oder? Du bist immer eine gute, verlässliche Ratte gewesen, Schwarzkralle. Hilf mir, und ich werde schon dafür sorgen, dass du reich belohnt wirst, wenn es an der Zeit ist.«
    Schwarzkralle nickte gehorsam.
     
    Kurz darauf war Cluny in die Besprechung mit Zapfentöter und seinem

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