Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
Vom Netzwerk:
tätschelte dem jungen Fuchs die Pfote. »Ich danke dir dafür, dass du uns dein Vertrauen schenkst, mein Junge. Schließe jetzt deine Augen und versuche, dich ein wenig auszuruhen.«
     
    Als der Abt fortgegangen war, kuschelte Hühnerhund seinen schmutzigen Körper in die sauberen weißen Laken. Er fühlte sich schon jetzt ein wenig besser, gut genug, um sich im Stillen eins zu feixen.
    Alte Narren waren die besten Narren!
    Dieser Mäuserich war Sela an Dummheit vollkommen ebenbürtig. Sollten doch die Mäuse die Ratten und die Ratten die Mäuse bekämpfen, ihm sollte das egal sein. Redwall musste für einen schlauen jungen Fuchs wie ihn eine wahre Schatzkammer sein.

 
36
     
    Grauflügel war die verwitwete Mutter von Kriegsfeder. Außerdem war sie die Schwester des mächtigen Königs Bullenspatz. Als ihre Tochter, von dem Pfeil getroffen, zu Boden gestürzt war, hatte sie sie schon verloren gegeben. Als die Totgeglaubte nun wieder gesund und munter zurück war, streichelte sie die Kleine erleichtert, allerdings nicht, ohne gleichzeitig zu schimpfen. Als sie dann endlich zwitschernd zu Wort kam, erzählte Kriegsfeder ihrer Mutter die merkwürdige Geschichte schnell auf Spatzisch.
    Währenddessen lag Matthias am Boden, wo er von den Klauen vieler grimmiger Spatzenkrieger festgehalten wurde. Soweit er sehen konnte, war dies ein riesiger Dachstuhl. Er befand sich hier am Hof des Königs Bullenspatz, dessen Zorn sich jeden Moment über ihn entladen konnte.
    Die Spatzen lebten hier wie Kraut und Rüben in einer einzigen großen, unordentlichen Sippschaft. Das Dach über ihnen sah aus wie ein umgedrehtes »V«, weshalb der Hof eine lange, dreieckige Form erhielt. Im Dachgesims befanden sich auf beiden Seiten zahllose schmuddelige Nester, die alle bis zum letzten Platz mit kreischenden Spatzenbabys angefüllt zu sein schienen. An einem Ende war der Dachstuhl mit Schindeln und altem Nistmaterial abgesperrt worden. Dies war das Privatgemach des Königs. Matthias vermutete, dass es sich ziemlich genau unterhalb der Wetterfahne befand.
    König Bullenspatz ließ nicht mit sich spaßen. Das offensichtliche Interesse des Mäuserichs an seiner Umgebung entging ihm keineswegs. Um Matthias’ Aufmerksamkeit abzulenken, versetzte er ihm einen heftigen Tritt.
    »Was Mauswurm wollen an Hof von König?«, schnauzte er ihn an.
    Matthias, dem nur zu klar war, dass er jetzt nicht mit sinnlosem Geschwätz daherkommen durfte, rief umgehend mit lauter, höflicher Stimme: »Oh König, ich bin gekommen, um eine Eurer mutigen jungen Kriegerinnen zurückzugeleiten!«
    Seine Behauptung führte sofort zu einem Tumult. Bullenspatz schlug mit den Flügeln und es kehrte wieder Ruhe ein. Er legte seinen Kopf auf die Seite und sah den unerschockenen jungen Eindringling abschätzend an.
    »Du lügen, Mauswurm. Nicht helfen Spatz! Maus Feind«, kreischte er. »König Bullenspatz sagen, töten Feind, töten!«
    Kaum hatte der König das gesagt, da musste Matthias um sein Leben kämpfen. Die Spatzensoldaten begruben ihn unter sich, tschilpten, krallten und hackten. Er schaffte es, eine Pfote zu befreien, und schlug nach links und rechts, wobei er mehreren Spatzen kräftige Hiebe verpasste. Matthias erkannte, dass er schon bald überwältigt werden würde, als immer mehr Spatzen, angetrieben von den besessenen Anfeuerungsrufen des Königs, auf ihn eindrangen. »Töten, töten, machen Maus tot, töten!«
    Während Matthias seine andere Pfote freikämpfte, bemerkte er zwei Flügelpaare, die sich schützend um ihn legten. Kriegsfeder und Grauflügel versuchten, ihn abzuschirmen. Die Spatzenmutter rief aus: »Nicht töten! Maus gut! Retten mein Ei-Spatz.«
    Den König überzeugte sie nicht. »Maus Feind, müssen machen tot.«
    König Bullenspatz hatte keine eigenen flüggen Jungen. Kriegsfeder, seine Lieblingsnichte, flehte ihren Onkel um Gnade an: »Nein, nein, König Bulle. Nicht töten Matthias Maus! Er Kriegsfeder retten! Ich geben Maus Spatzenwort, dass du nicht töten.«
    Der König hüpfte hoch und landete inmitten seiner Krieger, die sich wie Spreu in alle Winde verstreuten. Sie kauerten vor ihm, als er einen neuen Erlass ausrief: »Dummwürmer! Aufhören! König sagen, nicht töten Maus! Eiküken von meiner Schwester geben Spatzenwort.«
    Die Spatzenkrieger wichen zurück. Matthias rappelte sich wieder hoch. Glücklicherweise hatte er keine Verletzungen davongetragen. Er klopfte sich den Staub aus der Kutte. »Puh! Kriegsfeder, ich danke dir noch

Weitere Kostenlose Bücher