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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Baumhüpferin? Dann wollen wir doch mal sehen, ob wir den Mistkerlen nicht mithilfe der Wissenschaft ein Rätsel aufgeben können!«
    Sie schüttelten einander die Pfoten und wagten sich hinaus auf das Gemeindeland: Basilius Hirsch Hase, Tarnungsexperte und Hinterlaufkämpfer, an der Spitze und Jessica Eichhorn, Meisterin im Klettern und Pfadfinderin, dicht hinter ihm. Sie sahen aus wie die Schatten zweier Wolken, die lautlos über das Land zogen.
     
    Cluny war von seinem Ausguck auf dem Grabstein heruntergeklettert. Er stand am Kirchhofszaun und war drauf und dran, die Peitschenkraft seines gefürchteten Schwanzes an jenen Ratten auszuprobieren, die er »Tölpeltrupp« nannte. Er spannte die Muskeln seines langen, geißelartigen Schwanzes und versuchte ein paar knallende Hiebe, während er seine Befehle gab.
    »Links um! Ich sagte links um, ihr Possenreißer! Du da, weißt du nicht, wo links und wo rechts ist? Zeig mir deine linke Pfote.«
    Die verängstigte Ratte streckte eine Pfote aus, in der inständigen Hoffnung, dass es die linke sein möge.
    Zisch. Knall!
    Der stechende Schmerz, den der dicke, peitschenartige Schwanz verursachte, ließ das unglückselige Nagetier auf und ab hüpfen. Cluny schäumte vor Wut.
    »Dummkopf! Das war deine rechte Pfote. Jetzt strecke deine linke aus, du Blödmann! Ich werde an dir ein Exempel statuieren, das der Haufen hier nie wieder vergessen wird.«
    Eine Stimme unterbrach ihn. »Tz, tz, ein Offizier, der einen Soldaten schlägt! Das gehört sich aber nicht, alter Knabe, das gehört sich ganz und gar nicht!«
    Cluny wirbelte herum. Äußerst lässig stand Basilius Hirsch Hase gerade außerhalb seiner Reichweite hinter dem Zaun auf dem Gemeindeland.
    In der Stille, die folgte, stierte Cluny, wie vom Donner gerührt, auf den unverfrorenen Basilius, der ihn scheinbar missbilligend und finster anblickte.
    »Das ist doch kein Verhalten für den Kommandanten einer Horde, was? Ich persönlich würde Euch vom Kirchengelände weisen.«
    Cluny gab einen erstickten Schrei von sich: »Fangt ihn! Schnappt euch den Spion! Ich will seinen Kopf!«
    Basilius kicherte. »Warum das denn? Ist Euch Euer eigener Kopf nicht gut genug? Nein, wahrscheinlich nicht. Sehr, sehr hässlich, nicht wahr?«
    Einige Ratten waren durch den Zaun geklettert, um Basilius einzufangen, aber ebenso gut hätten sie eine Rauchwolke im Wind jagen können. Er tauchte auf und verschwand wieder. Jessica in ihrem Versteck hatte Mühe, nicht laut zu kichern.
     
    Nach mehreren anstrengenden Minuten wurde es offensichtlich, dass weder die Ratten noch die keuchenden Frettchen, Wiesel und Hermeline, von denen sich etwa ein Dutzend auf Clunys Befehl der Hatz angeschlossen hatte, auch nur in die Nähe des merkwürdigen Hasen gelangen, geschweige denn ihn ergreifen konnten.
    Cluny packte die Standarte mit bleichen Klauen und kletterte über den Zaun zum Gemeindeland hinüber.
    Der Plan der beiden Gefährten schien zu funktionieren.
    Basilius tauchte plötzlich neben Cluny auf. »Ach nein, alte Ratte! Zeigen wir tatsächlich ein wenig Einsatz heute? Verlangt niemals von den Truppen, was Ihr nicht selbst bewältigen könnt, und so weiter! Großartig!«
    Spielerisch sprang er zur Seite, sodass er außer Reichweite war. Cluny fletschte wütend die Zähne und nahm die Verfolgung auf. Basilius duckte sich und schlängelte sich davon, wobei er Cluny immer weiter auf das Gemeindeland hinauslockte. Alle Augen waren auf die beiden gerichtet. Dadurch war es für Jessica, die ihnen folgte, leichter, ihre Verstecke zu wechseln.
    Cluny verfolgte Basilius hartnäckig, ohne abrupte Bewegungen zu machen. Er wartete darauf, dass der Hase leichtsinnig wurde, um dann zuzuschlagen. Seine Soldaten blieben auf seine Anweisung hin etwa zwanzig Schritte hinter ihnen zurück. Er wollte es mit dem Hasen allein aufnehmen.
    Cluny stieß mit dem Banner nach Basilius. Der Hase frohlockte innerlich. Sie näherten sich dem Wald von Mossflower. Schon bald würde Jessica zum Einsatz kommen. So lange musste er die Ratte weiter fortlocken. Während er den Stößen mit der Bannerstange und den schnellen peitschenartigen Hieben des Schwanzes auswich, wurde Basilius klar, dass die Ratte, mit der er es hier zu tun hatte, alles andere als tollpatschig war. Er wagte einen flüchtigen Blick, um zu sehen, ob Jessica irgendwo in der Nähe war, und während er das tat, rutschte er mit seinem linken Fuß in ein Erdloch. Basilius’ Bein verdrehte sich und er schlug schwer zu

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