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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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giftigen Fangzähne.
    Matthias liefen Schauer über den Rücken. Sie schien furchteinflößender zu sein als Cluny die Geißel! Wie konnte eine einfache Maus dieser Natter, die Grauflügel beschrieben hatte und die immer »Asmodeusss« sagte, das Schwert abnehmen?
    Matthias versuchte, die Gedanken zu verdrängen. Langsam übermannte ihn der Schlaf.
     
    »Du schnell kommen, Mauswurm. König dich wollen sehen.«
    Scharfe Krallen packten Matthias und zerrten ihn in halb wachem Zustand aus dem Nest. Es waren die zwei Spatzenkrieger Kampffalke und Windgefieder. Ohne weitere Erklärung schleppten sie Matthias fort, wobei sie grausam an seinem Halsband zerrten. Das Letzte, was er sah, bevor er in die Dunkelheit des Hofes gezerrt wurde, waren die blassen, besorgten Gesichter von Grauflügel und Kriegsfeder.
    Er rief ihnen ermutigend zu: »Keine Sorge, mir passiert schon nichts. Passt auf euch auf.«
    Kampffalke schlug Matthias mit einem harten, knöchernen Flügel ins Gesicht. »Mauswurm Schnabel halten oder ich töten.«
    »Nicht bevor ich Euren König gesehen habe«, entgegnete der junge Mäuserich.
    Kampffalke versuchte, ihn zu treten, aber Windgefieder wehrte den Tritt ab. »Lassen Maus in Ruhe. Du ihn töten, König uns töten.«
    Windgefieder grinste Matthias an. »Maus frech, aber mutig wie Spatzenkrieger.«
     
    König Bullenspatz hatte sein Schläfchen beendet. Etwas an dem gefangenen Mäuserich beunruhigte ihn. Er war zu beschäftigt mit den Nüssen gewesen, um sich damit zu befassen. Aber jetzt, wo er hellwach war, sprang es ihm geradezu ins Gesicht.
    Der Gürtel des Mauswurms!
    Was Grauflügel mit einem einzigen Blick erkannt hatte, war dem König erst langsam bewusst geworden. Matthias’ Trageriemen sah genauso aus wie die Schwerthülle hinter seinem Stuhl!
     
    Eine Spiegelscherbe, die das Mondlicht reflektierte, war die einzige Beleuchtung im Gemach des Königs. Er befahl seinen beiden Kriegern, draußen zu warten. Der König des Spatzenvolkes saß da und starrte den jungen Mäuserich schweigend an.
    Matthias hielt seinem Blick mutig stand, ohne zu wissen, was ihn erwartete. Bullenspatz erhob sich. Er stolzierte vor Matthias auf und ab und ging dann hinter ihn. Matthias spürte, wie kräftige Klauen den Trageriemen packten. Der verrückte König flüsterte dicht an seinem Ohr:
    »Wo Mauswurm herhaben Gürtel?«
    Matthias schluckte. Er versuchte, gleichgültig zu wirken.
    »Gürtel? Ach, Ihr meinen diesen Gürtel? Maus immer haben Gürtel, schon lange Zeit. Nicht mehr wissen, wo herhaben.«
    Plumps!
    Matthias schlug auf den Boden, als der König ihm einen harten Stoß in den Rücken versetzte. »Maus lügen. König Bulle kein Wurmesel! Wo du herhaben? Sagen, sagen!«
    Der Spatz schrie wild auf ihn ein und zerrte an dem Trageriemen. Matthias erkannte, dass ein weiterer wahnsinniger Wutanfall des geisteskranken Herrschers leicht seinen Tod bedeuten konnte: Ihm musste schnell etwas einfallen.
    »Nicht haben mehr Zuckernüsse«, rief der junge Mäuserich. »Bitte, Majestät, ich geben Mauswort, keine Zuckernüsse mehr. Ich geben großem König diesen Gürtel, dann er lassen Maus nach Hause gehen.«
    Matthias’ Flehen hatte die gewünschte Wirkung auf den verrückten König. Er setzte sich auf den großen Stuhl und seine Augen blitzten verschlagen.
    »Spatzengesetz sagen, König müssen töten Mauswurm, aber ich gute Majestät. Nicht töten Maus. Du geben König Gürtel.«
    Matthias schnallte sich den Trageriemen ab und reichte ihn dem König. Der strich verzückt darüber und band ihn sich dann selber um. Er schritt vor der Spiegelscherbe auf und ab, bewunderte den Gürtel und sprach mit ruhiger Stimme: »Schön, guter Gürtel. Maus wissen von großem Schwert?«
    Matthias war auf der Hut. Ein falsches Wort und der Tod von Grauflügel und Kriegsfeder war besiegelt. Er musste den Verdacht des Königs zerstreuen.
    »Oh Majestät, das sein guter Gürtel. Lassen König stolz aussehen wie mächtigen Krieger. Nicht so gut aussehen an Maus.«
    Bullenspatz schien geschmeichelt. Er putzte sich, dann stellte er die Frage erneut, diesmal mit lockender Stimme. »Matthias doch sicherlich schon einmal hören von großem Schwert?«
    Trotz der gefährlichen Lage, in der er sich befand, musste Matthias doch im Stillen schmunzeln, als der König ihn beim Namen nannte. Er ließ sich auf den Boden plumpsen und stützte seinen Kopf auf seine Pfoten. Er gab ein Bild unschuldiger Bekümmertheit ab.
    »Oh mächtiger König, Maus nicht

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