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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Pfotenspuren im weichen Boden zu verfolgen.
    »Kein Irrtum möglich, das sind sie! Schaut her: Den tiefen Pfoteneindrücken nach zu urteilen trägt mein verräterischer Bruder irgendetwas Schweres. Lauft weiter. Das Morgengrauen kann nicht mehr weit sein und dann werden wir den Waldbewohnern ein Frühstück auftischen, das sie so schnell nicht vergessen werden.«
     
    In einer Baumkrone hoch über Zarinas Streitkräften saß Borkenbursche das Eichhörnchen und murmelte in sich hinein: »Es sind viel zu viele, um sie zu zählen. Sieht aus, als wäre fast ganz Kotir mobilisiert worden, um uns ausfindig zu machen.«
    Er schwang sich durch die hohen grünen Wipfel davon, um seinen Bericht abzugeben.
     
    Kladd wies mit seinem Speer nach unten: »Blutflecke, Hoheit.«
    Die Wildkatzenkönigin untersuchte die klebrigen, dunkelroten Flecke auf den Blättern eines Fliederbusches.
    »Von einem Otter. Das muss derjenige sein, der es geschafft hat, uns derart zu täuschen, dass wir dachten, er sei ein Fuchs – Flickenfell. Er hat den Pfeil abbekommen, der für Gingivere bestimmt war.«
    Kladd knirschte mit den Zähnen. »Flickenfell. Der gehört mir, ob verwundet oder nicht. Er trägt immer noch meinen Hauptmannsumhang.«
    Zarina trieb sie zur Eile an. »Du kannst dir vorknöpfen, wen du willst, aber Gingivere übernehme ich. Den werdet ihr schön mir überlassen!«, befahl sie.
    Die Soldaten marschierten mutig und selbstsicher voran, denn zahlenmäßig waren sie ihrem Gegner weit überlegen.
     
    Ganz in der Nähe des Weidencamps stand ein uralter, knorriger Weidenbaum, dessen biegsame Zweige weit in den ungehindert dahinströmenden Fluss hineinragten. Durch das Geäst drangen die ersten Morgenstrahlen und schienen auf die Gruppe herab, die sich an Maskes letzter Ruhestätte versammelt hatte. Ein Hügel aus glatten Fluss-Steinen markierte die Stelle; Blumen und verzierte Otterschleudern lagen zu Ehren des gefallenen Kameraden auf dem Grab.
    Skipper seufzte schwer und wandte sich dann ab, um zu Lady Ambra zu gehen, die sich gerade von Borkenbursche Bericht erstatten ließ. Die Trauer des Otteranführers war kaltem Hass gewichen und er bestand darauf, dass sich ausschließlich Otter den herannahenden Horden von Kotir entgegenstellten. Lady Ambra war weise genug, dem Wunsch ihres Freundes nachzugeben, ließ es sich allerdings nicht nehmen, vorher noch ein paar ihrer eigenen Pläne zu unterbreiten.
    »Tut, was Ihr tun müsst, Skipper, möge das Glück auf Eurer Seite sein. Ganz Kotir befindet sich in Mossflower, also seid auf der Hut. Wir dürfen diese Gelegenheit allerdings auf keinen Fall ungenutzt verstreichen lassen. Ich habe Boten nach Brockhall geschickt. Zweifellos würden der Vormaulwurf und seine Mannschaft nur allzu gerne die Gelegenheit wahrnehmen sich in der Abwesenheit der Katze einmal in Kotir umzusehen. Ich werde sie mit meinen Streitkräften sicher dorthin und auch wieder zurückgeleiten. Einverstanden?«
    Skipper war gerade dabei, seine Schleuder mit feuchter, glatter Borke einzufetten und die Reihen gefährlich aussehender Otterspeere, die mit ihren Spitzen in der Uferböschung steckten, zu überprüfen.
    »Einverstanden!«
     
    Aschenbein war der Erste, der den Fluss zu Gesicht bekam. Schwerer Morgennebel verhüllte ihn von einem Ufer zum anderen.
    »Wir sind schon einmal hier gewesen, Hoheit«, erinnerte er Zarina. »Hier war es, wo wir den Moloch verloren. Sie können doch unmöglich hier ihr Hauptquartier haben.«
    Die Königin der Tausend Augen starrte in die vor ihr liegenden Nebelschwaden.
    »Ganz egal. Hier führen die Spuren jedenfalls her und dann werden sie auch hier irgendwo sein. Was ist denn das da?«
    Kladd lehnte sich vornüber und schwang seinen Speer. »Es ist dieser Otter, Hoheit. Schaut Euch das an, dieser unverschämte Schurke trägt noch immer meinen Umhang. Den übernehme ich, überlasst ihn mir!«
    Zarina nickte zu der gespenstischen Gestalt, die in Nebelschwaden gehüllt dastand, hinüber.
    »Schnapp ihn dir, Kladd«, befahl sie. »Sie wissen offensichtlich, dass wir ihnen gefolgt sind. Ich sehe mich mal um, damit es keine unerwarteten Überraschungen gibt. Ein zweites Mal halten sie uns nicht zum Narren. Ach ja, und Kladd -«
    »Ja, Hoheit?«
    »Sieh zu, dass du deinen Auftrag voll und ganz erledigst, nur dann wirst du den Umhang wieder als Hauptmann tragen dürfen.«
    Mit hoch erhobenem Speer näherte sich Kladd der Gestalt in dem Umhang. »Überlasst das nur mir, Majestät. So,

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