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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Todeswürger eigentlich sprach, wurden die drei erneut im Netz davongeschleift. Diesmal dauerte ihr Transport nicht so lange; es ging auch viel schneller, weil das Netz von wesentlich mehr Kröten geschleppt wurde.
     
    An einer Art zugewuchertem Brunnen hielten sie an. Seine große, kreisrunde Öffnung verschwand tief in der Erde. Der dichte Farn am Brunnenschacht wuchs in den Abgrund hinunter, seine Blätter hingen weit über den Rand.
    Marschgrün kam in Begleitung der Schlange und des Molches herangewatschelt. Sie wurden von Kröten flankiert, die an den Spitzen ihrer Dreizacke die Glühwürmchenlaternen trugen.
    »Krrpuuk! Schlangenfisch gutessen, Marschgrün bringt dir Fellmaus«, rief der Krötenherrscher durch das dunkle Loch in den Brunnen hinab.
    Eine Kröte überreichte Marschgrün einen mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Dreizack. Den stieß er feierlich in die Richtung der Gefangenen im Netz und dann dreimal in Richtung Brunnen. Die versammelten Kröten drückten sich flach an den Boden und stimmten einen Singsang an: »Schlangenfisch, Mächtiger, bleibin Schreiloch, issauf Fellmaus, lassin Ruh Nebelwache!«
    Martin und seine Freunde lagen da und hörten sich besorgt an, wie der Sprechgesang immer lauter wurde. Plötzlich waren alle still. Die Kröten, die das Netz hielten, schütteten den Inhalt aus und zogen es mit einem kräftigen Ruck zurück.
    Martin, Dinny und Roy-Ahoi wurden durch das Flechtwerk überhängender Farnblätter in das tiefe Schreiloch hinabgeschleudert.
     
    Zarina hatte ihren Bogenschützen die strikte Anweisung gegeben, in die Bäume und Büsche der unmittelbaren Umgebung wahllos Schüsse abzugeben, für den Fall, dass sich dort Waldbewohner versteckt hielten. Sie feuerten aber nur eine einzige Salve ab und hielten dann gebannt inne, um den Kampf zwischen Skipper und Kladd am Flussufer nicht zu verpassen.
     
    Die Kämpfer hatten sich ineinander verbissen und rollten hin und her. Erde und Sand flogen in alle Richtungen, während sie bissen, zupackten, traten und einander mit schweren Klauen bearbeiteten. Der Boden erbebte förmlich unter ihren wild um sich schlagenden Körpern. Fellfetzen flogen durch die Morgenluft. Blut spritzte in den Fluss.
    Es dauerte nicht lange, bis Kladd erkannte, dass Skipper ihm an Kraft und Wut haushoch überlegen war; jetzt kämpfte er um sein Leben. Der Wieselsoldat versuchte sich von dem rasenden Otter zu befreien, aber vergeblich. Sein Atem rasselte in seiner Kehle, als er sich abmühte, an den Speer heranzureichen, den er beim ersten Angriff fallen gelassen hatte.
    Skipper, der sich darüber im Klaren war, was Kladd vorhatte, wand sich zur Seite und rollte ihn von der Waffe weg. Plötzlich griff Kladd mit seiner Pfote in den Sand und rieb ihn seinem Gegner in die Augen. Skipper war kurzzeitig geblendet und musste Kladd unweigerlich loslassen, um sich die Augen in aller Eile wieder sauber zu reiben. Kladd sah seine Gelegenheit gekommen, sprang auf und ergriff den Speer. Mit einem wilden Schrei stürzte er sich auf seinen am Boden liegenden Gegner. Mit der Speerspitze zielte er geradewegs auf Skippers schutzlosen Hals.
    Durch einen Sandschleier sah Skipper den Wieselmann auf sich zukommen. Er rollte sich zur Seite. Dabei berührte seine Pfote den Hauptmannsumhang, den er am Ufer hatte fallen lassen. Er riss ihn hoch, warf ihn mit einer einzigen schwungvollen Bewegung nach oben und fing Kladd damit von Kopf bis Pfote wie in einem Netz. Noch im Zurückfallen spürte Skipper den Luftzug der Speerspitze, die an seinem Ohr vorbeisauste.
    Mit einem gewaltigen Satz sprang er auf und trat mit allen vier Pfoten geradewegs gegen Kladds Körper. Eingewickelt in den Umhang flog der Wieselsoldat hoch in die Luft und landete mit einem Schrei des Entsetzens auf den Otterspeeren, die senkrecht in den Boden gespießt worden waren.
    Otterspeere haben an beiden Enden eine Spitze!
     
    Ein wildes Chaos brach los. Zarina schickte Skipper wutentbrannt ihre Truppen auf den Hals. Eine Otterschar trat ins Freie und hielt sie mit Speeren und Wurfschleudern auf. Anmutig hüpfte Skipper Schwanz über Kopf in den Fluss. Seine Crew folgte ihm dicht auf den Fersen, nahm sich allerdings vorher noch die Freiheit eine letzte heftige Salve auf die Soldaten von Kotir niederprasseln zu lassen. Unter dem Druck der hinteren Soldaten fielen mehrere vordere Reihen ins Wasser.
    Zarina war unter den Ersten, die blindlings in den Fluss stürzten. Als sie dann im Wasser herumzappelte, wurde

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