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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Hinter ihnen hob Marschgrün den Dreizack auf und watschelte zurück in sein Sumpf- und Nebelreich.
    Erstaunt starrten die Abenteurer voraus, wo sich ihnen ein einzigartiges Schauspiel bot: Die Sonne versank am Horizont, der perlgrau und pudrig rot schimmerte. Martins Pfote schoss nach oben und zeigte nach Nordwesten. »Seht doch, die Flammen des Salamandastron!«

32
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    Am selben Abend traf sich der Rawim im Versammlungssaal von Brockhall. Es gab viel zu besprechen. Goody Stichler war dabei, den Tisch zu decken, und eilte geschäftig hin und her. Coggs hing fest an ihrem Rockzipfel, beklagte sich jedoch nicht. Es hätte sich für einen angehenden Krieger und wagemutigen Flüchtling auch gar nicht gehört, mit dem Mund voller heißer Eichelbrötchenbissen mit heruntertropfender frischer Butter und Pflaumenmarmelade zu sprechen. Im Vorübergehen winkte er Ferdy zu, der zusammen mit Ben Stichler in einem großen Lehnstuhl saß.
    Ferdy war auch gerade dabei, ein Brötchen zu essen, erzählte jedoch gleichzeitig seine dick aufgetragene Version ihres Abenteuers. »Coggs und ich brachen also durch die Tür und stürzten uns auf diese drei Wiesel – oder waren es Hermeline? Nein, es waren Wiesel. Ist ja auch egal, jedenfalls waren sie zu sechst: großes, hässliches Ungeziefer. Hoho, denen haben wir es aber gezeigt! Die Wildkatzenkönigin war auch da, aber sie lief schon davon, als sie uns nur sah. War auch besser so. Weißt du was, Ben? Coggs und ich mussten vier Eichhörnchen durch die Baumkronen davontragen – oder waren es Otter? Nein, es waren Eichhörnchen, da bin ich mir ganz sicher. Jedenfalls haben wir sie vor den Soldaten aus Kotir gerettet.«
    Ben Stichler wischte Ferdy die Marmelade und die Krümel vom Mund.
    »Davon müsst ihr beide aber mächtigen Hunger bekommen haben. Ihr habt seit eurer Rückkehr pausenlos gegessen, ja, und geredet natürlich. Habt ihr nicht vielleicht das eine oder andere Hermelin zu Tode geplappert?«
    Als der Tisch gedeckt war, kam Bella herein, worauf schlagartig Ruhe einkehrte.
    »Betrachtet meinen Saal als euer Zuhause«, sagte sie. »Bitte füllt euch auf und esst die ausgezeichneten Speisen. Ich danke dir, Goody Stichler, für diesen wunderschön gedeckten Tisch.«
    Sie hatte den Satz kaum zu Ende gebracht, da wurde auch schon aufgefüllt, mit dem Geschirr geklappert und sich angeregt und fröhlich unterhalten.
    »Reich mir doch mal die Größer-als-je-zuvor-Pastete. Pass auf, dass du nicht hineinfällst.«
    »Hoho, rieche ich da etwa Zwiebel-Lauch-Suppe?«
    »Hmmm, Obstkuchen. Aua, der ist ja noch heiß!«
    »Hier, gieße etwas Sahne drüber, das kühlt ihn ab.«
    »Reichst du mir mal bitte die Butter rüber?«
    »Nusspudding! Den hat meine Mutter früher immer gemacht.«
    »Ja, ich kann mich noch daran erinnern, dass Gonff ihn ihr immer aus dem Ofen gestohlen hat.«
    »Hahaha. Hier, probier doch mal diese Quitten-Apfel-Krümelspeise.«
    »He, wer hat die ganze Sahne genommen?«
    »Also Goody, du musst mir unbedingt das Rezept von deinem Pflaumenkuchen geben.«
    »Frag deine Oma – sie hat es mir mal gegeben.«
    »Was nehme ich denn nur, Oktoberbier, Apfelwein oder Buttermilch?«
    »Nichts von alledem. Du bist dick genug, Ben Stichler.«
    Sie verbrachten eine vergnügliche Zeit bei ihrem Festessen.
     
    Als das Geschirr abgeräumt war, erhob sich Äbtissin Germania.
    »Ich bitte für unsere Gastgeberin um Ruhe.«
    Bella ergriff das Wort. »Wo sind Ferdy, Coggs, Spike und Posy?«
    Ben zeigte in Richtung Schlafsaal. »Längst im Bett, sie schnarchen wie die Weltmeister, Gnädigste.«
    Bella neigte ihren Kopf. »Dann lasst uns eine Schweigeminute einlegen und eines sehr mutigen Otters gedenken. Wäre die Maske nicht gewesen, dann könnten wir heute nicht so fröhlich vereint hier sitzen.«
    Es folgte respektvolles Schweigen, das nur durch ein unüberhörbares Schniefen von Skipper unterbrochen wurde.
    Bella trank einen Schluck Buttermilch, dann strich sie sich mit ihrem schweren Pfotenrücken über die Augen.
    »Kommen wir nun also zur Tagesordnung. Zunächst einmal möchte ich bemerken, dass heute in vielerlei Hinsicht ein sehr schöner Tag war. Vor allen Dingen natürlich, weil Ferdy und Coggs wieder heil zu uns zurückgekommen sind, aber auch, weil wir heute einen neuen Freund in unserer Mitte begrüßen können – Gingivere. Ich bin mir ganz sicher, dass ihr mir alle beipflichten werdet, wenn ich sage, dass unser Heim auch das seine ist und er bei uns bleiben kann, so

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