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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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vernehmen.
    »Komm ja nicht näher! Bleib, wo du bist! Du kriegst mich nicht. Ich werde mich von dem Wasser fern halten.«
    Aschenbein hatte einen Entschluss gefasst: Er würde nicht eine Sekunde länger hier bleiben. Königin Zarina war verrückt geworden. Kotir war ein Ort großer Gefahr für jene, die sich dort aufhielten.
     
    Die späte Nachmittagssonne strahlte auf die Brustwehr von Kotir hernieder. Die Ruhe ängstigte den fortschleichenden Aschenbein; die großen, dunklen Schatten zerrten ebenso an seinen Nerven wie die sonnendurchflutete Stille. Er hatte den federbesetzten dunkelroten Mantel beiseite geworfen und trug stattdessen einen schlichten, glanzlosen braunen Umhang. Aschenbein eilte über den verlassenen Exerzierplatz, schlüpfte durch das Tor und schlug die südliche Richtung ein – Hauptsache, weg von Zarina, Mossflower und ihren ehrgeizigen Eroberungsträumen. Vielleicht gab es unter einem anderen Himmel einen Ort, wo er ein neues Leben anfangen konnte; vielleicht warteten ja irgendwo Freunde, die wussten, wie man ein einfaches Leben ohne Größenwahn führte.
     
    Argulor, der auf seiner hohen Fichte saß, öffnete sein eines Auge. Er hielt es keineswegs für unter seiner Würde, sich von Aas zu ernähren, daher hatte der Adler seinen Hunger mit den Überresten der Auseinandersetzung am Fluss gestillt. Schläfrig schloss Argulor sein Auge wieder. Da er satt und müde war, schlief er einfach weiter. Er war der irrigen Ansicht, dass dem geduldig Wartenden schon alles Wünschenswerte zufliegen würde.
    Aschenbein, der Baummarder mit dem Holzbein, war entkommen.
     
    Dinny konnte sich glücklich schätzen. Er hatte das geflochtene Schilfnetz gefunden, in dem sie zum Schreiloch geschleift worden waren. Er befestigte das eine Ende an einer Baumwurzel und stieß den Rest über den Rand der Grube.
    »Hejej, da untn, duat Eu an däm Netz festhalta, Martn.«
    Unglücklicherweise konnte der Krieger das Netz nicht ganz erreichen.
    Von oben ertönte die drängende Stimme des Maulwurfs: »Oje, oje, duat Eu beeila. I hör ’s Krötag’sindl zrückkomma.«
    Voller Verzweiflung hüpfte Gonff auf und ab. »Lasst euch etwas einfallen! Schnell, Kumpels!«
    Schlangenfischs massiger Kopf tauchte auf. »Setzt euch auf meinen Kopf. Ich glaube, ich kann es erreichen.«
    »Was? Nie und nimmer!« Roy-Ahoi wich in die Höhle zurück.
    »Duat schnell macha, se duat fast da seia«, rief Dinny.
    Martin setzte sich an den Rand der Höhle, legte seine Pfoten auf den riesigen, reptilartigen Kopf und klammerte sich an den Schädelkamm unter der glatten Haut.
    »Schieb mich hoch, Schlangenfisch!«
    Der große Aal warf sich nach oben, rutschte wieder ein kleines Stück zurück, richtete sich dann aber mit einer gewaltigen Kraftanstrengung aus dem Wasser auf und schoss wie ein Blitz in die Höhe. Martin ergriff das Netz, ließ aber den Kopf des Aals nicht los.
    »Schnell, beiß zu!«
    Schlangenfisch schlug seine Zähne in das untere Ende des Netzes, wo er einen Moment lang hängen blieb. Dann spannte er seine Muskeln an und zog die Windungen zusammen, bis die raue Haut an seiner Unterseite mit dem Geflecht in Berührung kam, sodass er seinen sehnigen Körper durch die Maschen des Netzes nach oben winden konnte.
    Martin zog sich ebenfalls hinauf. Schlangenfisch suchte sich einen Halt und rief dann hinunter: »Ich kann es jetzt ganz leicht schaffen. Ihr beiden da unten, zeigt euch. Ich werde meine unteren Windungen um euch legen und euch mit hinaufziehen.«
    Roy-Ahoi und Gonff standen da und klammerten sich mit fest geschlossenen Augen aneinander. Sie spürten, wie sich stahlharte Windungen um sie wickelten und sie mühelos anhoben.
     
    Marschgrün und seine Kröten rückten im dichten, bauschigen Nebel bedrohlich näher. Drei von ihnen watschelten vorwärts und versuchten Dinny einzufangen, der mit schweren Grabklauen wie wild um sich schlug.
    »Hejej, duat ma nich z’ nah komma, schloimigs Krötag’sindl!«, warnte er.
    Zu spät bemerkten Todeswürger und Peitschenschwanz, dass am Rand des Schreiloches ein Netz befestigt worden war. Martin kam mit einem Satz über den Rand gesprungen und setzte sofort seine Wurfschleuder ein, mit der er die Steine äußerst schnell und treffsicher abfeuerte. Einer davon schlug gegen Marschgrüns Kopf, worauf dieser lang hinschlug.
    Gurgelnde Schreckensschreie empfingen den Nächsten, der sich aus der Grube befreite. Der Kopf von Schlangenfisch erschien triefend wie der eines urzeitlichen

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