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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Ungeheuers aus der Hölle und näherte sich mit geschlitzten Augen und weißen Zahnreihen der verängstigten Krötenschar.
    »Krötenfleisch!« Mit einer kraftvollen schlangenartigen Bewegung zog sich der Schlächter der Sümpfe ganz aus der Grube und ließ dabei gleich seine Begleiter fallen.
    Trotz ihrer gequetschten Rippen sprangen Gonff und Roy-Ahoi sofort kampfbereit auf. Ein Höllenlärm brach los, als Schlangenfisch sich wie ein Blitzstrahl auf die am nächsten stehende Gruppe von Kröten stürzte. Ungeachtet der Dreizacke und Glühwürmchenlaternen machte der riesige Aal sich daran, seinen gewaltigen Hunger zu stillen.
    Martin wandte sich ab, ihm verursachte das grausige Schauspiel Übelkeit.
    »Bist du in Ordnung, Din?«, rief er besorgt. »Schnell, Gonff, Roy-Ahoi! Jetzt aber nichts wie weg hier.«
    Verstört starrte Gonff die Nebelwand an. »Jaja, aber in welche Richtung, Kumpel?«
    »Hoo hajaj, dar hiera duat’s eu zeiga.« Klein Dinny hatte den angeschlagenen Marschgrün fest im Schwitzkasten.
    Martin packte einen Dreizack und stieß das Krötenoberhaupt damit an.
    »Gut gemacht, Din. Kommt mit. Du zeigst uns jetzt den Weg nach Westen oder ich werde dich auf diese übergroße Gabel spießen und dich dem Schlangenfisch zum Fraß vorwerfen.«
    Marschgrün watschelte los und flehte unglücklich: »Krrgloik! Mausfell nichtöten Marschgrün, zeigdir wolanggehen.«
     
    Innerhalb kürzester Zeit waren sie auf allen Seiten von einem Nebel umgeben, der so dicht war, dass selbst die schrillen Schreie der Opfer von Schlangenfisch ihn nicht mehr durchdrangen.
    Roy-Ahoi beobachtete die grüne, massige Gestalt der Kröte, die vorauswatschelte. »Na ja, zumindest scheint er zu wissen, wo wir langgehen müssen. Was kommt denn in unserem Gedicht als Nächstes, Gonff?«
    Ohne zu zögern, betete Gonff die Zeilen von Olaf Himmelsfuge herunter:
     
    »Oh Federbrüder aus der Luft,
    fliegt weiter, macht nicht Halt.
    Durchquert die goldne Fläche,
    wo Seevogels Ruf erschallt.«
     
    Martin stieß Marschgrün leicht mit dem Dreizack an. »Weißt du, wo das ist?«
    Das besiegte Krötenoberhaupt drehte sich um und zog blinzelnd seine Häutchen über die Augen.
    »Krrploik! Nichweit, nichweit, Küste nichgut, Seevogel dichessen, michessen.«
    Martin stützte sich auf den Dreizack. »Ach, nun hör schon mit dem Gejammer auf, Grünhintern. Wenn wir erst einmal aus diesem Nebel heraus sind, werden wir dich schon laufen lassen. Verdient hast du es allerdings nicht.«
    Schließlich erreichten sie einen gemächlich dahinfließenden Fluss. Sie tranken etwas klares Wasser, während Dinny ein paar essbare Wurzeln ausgrub.
    »Herraja, Wurzln. Koi Größer-als-je-zuvor-Pastete, nänä, mei Liebr.«
    Gonff hockte auf einem Felsen. »Keine Sorge, Kumpel. Wenn wir jemals mit heilem Fell aus all dem hier herauskommen, dann werde ich die größte Pastete in ganz Mossflower stehlen, nur für dich.«
    Dinny schloss verträumt seine Augen. »Ohaja, a richtg großa, ganz un gar für diesa eina Maulwurf hiera.«
    Gonff stimmte plötzlich ein Lied an.
     
    »Oh Kumpel, das wird richtig toll -
    eintauchen kannst du drin.
    Doch sing nicht, ist dein Mund noch voll:
    ›Pastete nur für Din.‹
    Die Kruste, die ist federleicht,
    gefüllt mit leck’ren Möhren.
    Obst und Gemüse wird gereicht,
    das Lied, das lässt sich hören!«
     
    Dinny lag auf dem Rücken und wedelte mit seinen Stummelpfoten. »Oh welcha Freud, welch Värgnüga, un alls nur für mi, duat Yi saga?«
     
    Der Weg war lang und beschwerlich; im Land der Nebel stand die Zeit still. Martin sehnte sich danach, wieder das natürliche Tageslicht zu Gesicht zu bekommen, ganz egal, ob hell und strahlend oder bewölkt und verregnet.
    Sie brachten gerade ein ganz besonders feuchtes Gebiet hinter sich, als Roy-Ahoi zu Gonff sagte: »He, findet Ihr nicht auch, dass es ganz schön dunkel geworden ist?«
    Gonff sprang auf ein Büschel aus trockenem Schilf. »Das liegt wahrscheinlich daran, dass es langsam Abend wird, Kumpel.«
    Martin zeigte nach oben. »Schaut mal, ich kann den Himmel sehen.«
    Und richtig, der Nebel wurde langsam schwächer. Von dort, wo sie standen, war der blasse Abendhimmel ganz deutlich zu erkennen.
    Gonff machte noch eine Entdeckung. »Seht doch, jenseits dieser Grasfläche ist Sand, so weit das Auge reicht. Sieht aus, als wenn das Zeug hier kilometerweit herumliegt.«
    Eilig sprangen sie auf das Büschel, um sicherzugehen, ob Gonff sich auch wirklich nicht geirrt hatte.

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