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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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an und lauschte angestrengt. Mit einem lauten Scheppern ließ Scratt seinen Schild fallen. Alle machten vor Schreck einen Satz. Fortunata beschimpfte das Unglückswiesel, aber es war zu müde und hatte es satt, sich ihre sinnlosen Befehle noch länger anzuhören.
    »Aach, was macht das denn schon, Füchsin? Der Marsch durch diesen Dschungel ist doch sowieso völlig zwecklos, das kannst du mir glauben. Pah, da trampeln wir den ganzen Tag in voller Rüstung mit Gepäck und ohne etwas zu essen hier durch die Gegend und bekommen nicht das geringste Lebewesen zu Gesicht, ja wir hören nicht einmal eines, wir begegnen lediglich unseren eigenen Pfotenspuren, deren Weg wir immer wieder kreuzen. Was sollen wir hier draußen eigentlich? Das möchte ich mal wissen!«
    Zustimmendes Gemurmel wurde laut. Fortunata ging sofort dazwischen, um gar nicht erst den Gedanken an eine Meuterei aufkeimen zu lassen. »Ruhe da, jetzt sperrt einmal eure Ohren auf und hört mir alle gut zu. Habt ihr eine Ahnung, was passieren wird, wenn wir mit leeren Pfoten nach Kotir zurückkehren? Na, was meint ihr? – Heilige Klaue, ich darf gar nicht daran denken! Stellt euch mal vor, wie es sein wird, wenn ihr vor der Königin steht. Glaubt ihr wirklich, sie wird sagen: ›Ach, ihr Armen. Habt gar keine der ungezogenen Waldbewohner gefunden? Na ja, macht nichts, kommt rein und legt eure Rüstung ab, setzt euch ans Feuer und nehmt euch etwas zu essen.‹«
    Ein besonders dämliches Frettchen grinste hoffnungsvoll: »Oh ja, das wäre schön.«
    Fortunata wollte ihm gerade eine schmerzhafte Lektion erteilen, als sie erneut das Geräusch hörte.
    »Schschsch! Da ist es wieder, es kommt genau auf uns zu. Also, dies ist die Gelegenheit euren Auftrag zu erfüllen. Ich will euch alle außer Sichtweite haben. Ihr da, stellt euch hinter die Bäume da hinten. Ihr anderen versteckt euch im Gebüsch. Auf mein Zeichen kommt ihr heraus und schlagt zu. Nehmt eure Speer-Enden, Schilde, Äste – ganz egal. Ich will sie allerdings lebend haben. Da kommen sie. Schnell, versteckt euch!«
    Während die Soldaten noch dabei waren, dem Befehl Folge zu leisten, schob sich eine Wolke vor den Mond. Im gleichen Augenblick kam eine Gruppe dunkler Gestalten in Sicht.
    Die Fähe lief aus ihrem Versteck und schrie: »Jetzt! Stürzt euch auf sie, zeigt es ihnen, Soldaten!«
    Angespornt von Fortunata griffen die Soldaten an. Mit mächtigem Gebrüll stürmten sie vorwärts und landeten inmitten der Gegner, denen sie harte Schläge verpassten und die sie traten, bissen, kratzten und unter schweren Beschuss nahmen. Die Luft war erfüllt von Hieben, Kampfgeheul, dumpfen Schlägen und Schmerzensschreien.
    Triumphierend ergriff Fortunata im Chaos des gelegten Hinterhaltes die ihr am nächsten stehende Gestalt und schlug gnadenlos mit ihrem Stock auf sie ein.
    Klatsch, peng, krach!
    »Aauooh, au, oooh, Gnade, Hilfe!«
    Erst als sie brutal zutrat und das Holzbein zersplitterte, erkannte die Fähe, dass sie drauf und dran war, Aschenbein zu erschlagen.
    »Aufhören! Schluss! Haltet ein, ihr Trottel. Wir kämpfen gegen unsere eigenen Soldaten!«, kreischte Fortunata aus vollem Halse.
    Als die Wolken weiterzogen und das Mondlicht wieder hell erstrahlte, bot sich ein erbärmlicher Anblick. Die Soldaten von Kotir saßen im Gras und stöhnten Mitleid erregend. Gebrochene Gliedmaßen, Beulen, blaue Flecke, Zerrungen, ausgeschlagene Zähne, Veilchen auf den Augen, Quetschungen und ein paar sehr böse Kratzer erklärten das Gejammer.
    Aschenbein saß am Boden und hielt sein kaputtes Holzbein im Arm. »Du Esel, du Gipskopf, du Einfaltspinsel von einer Füchsin, du, du …!«
    »Äh, tut mir Leid, Aschenbein. Aber das konnten wir doch nicht ahnen! Warum habt ihr euch denn nicht zu erkennen gegeben?«
    »Was? Du bürstenschwänziger Holzkopf! Ich werde schon dafür sorgen, dass du mich erkennst!« Der Marder schleuderte sein zerbrochenes Holzbein nach ihr und traf Fortunata mitten auf der Nase.
    »Aauuu! Du verdrehtes kleines Monster, das war ja wohl völlig überflüssig. Wir dachten, ihr seid Waldbewohner. Ehrlich, es war nur ein Versehen.«
    Aschenbein rieb sich sein geschwollenes Ohr. »Waldbewohner! Von denen will ich nichts mehr hören. Wir sind in diesem Wald Patrouille gelaufen, bis uns die Pfoten wehgetan haben. Nicht eine einzige Maus, nicht einmal das Haar eines Eichhörnchenschwanzes, geschweige denn die feuchte Spur eines Otters.«
    Niedergeschlagen ließ die Fähe sich neben ihm auf den Boden

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