Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze
besprechen.
»In Mossflower wird es Krieg geben, Martin. Ich spüre es. Jetzt, wo wir uns alle in Brockhall befinden, sind die Wehrlosen unter uns sicherer, aber ich habe mir angehört, was bei den Versammlungen des Rawim gesagt wurde. Die Eichhörnchen und Otter geben sich nicht damit zufrieden, dass wir der Herrschaft von Kotir Widerstand leisten – sie wollen sie herausfordern.«
Martin spürte den Schwertgriff um seinen Hals hängen. »Vielleicht ist das gar keine schlechte Idee, Bella. Die Waldbewohner sind die rechtmäßigen Besitzer von Mossflower. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um zu helfen, damit meine Freunde ohne Angst leben können.«
»Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel, mein kleiner Krieger, aber wir sind nicht stark genug. Nur wenige von uns sind in den Kriegskünsten ausgebildet. Wenn Keiler der Kämpfer, mein Vater, noch hier herrschen würde, dann stünde es außer Frage, er würde uns zum sicheren Sieg verhelfen.«
Martin bemerkte den traurigen, abwesenden Blick in den Augen der Dächsin. »Er muss ein mächtiger Krieger gewesen sein. Lebt er noch?«
Bella zuckte die Achseln. »Wer weiß? Er folgte seinem Vater, dem alten Lord Brockbaum, der sich auf Wanderschaft begeben hatte. Das war noch, bevor Verdauga mit seiner Armee in Mossflower eintraf. Mein Gatte Borkenstreifen fiel in der ersten Schlacht gegen Kotir und auch meinen Sohn Sonnenstrahl verlor ich für immer. Borkenstreifen war kein Krieger, er eignete sich eher für die Landwirtschaft. Wäre es Keiler der Kämpfer gewesen, der es mit Kotir aufnahm, dann hätten wir gewonnen, da bin ich mir ganz sicher.«
Sie kehrten um und gingen nach Brockhall zurück.
Goody Stichler stand in der Tür und rang voller Sorge die Pfoten. Als sie sich näherten, flüsterte Bella Martin zu: »Erwähnt unsere Unterhaltung niemandem gegenüber. Ich muss noch einige wichtige Dinge mit Euch besprechen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt.«
Martin nickte. »Ich freue mich schon darauf, Bella. Ihr habt mich neugierig gemacht. He, Goody, warum seht Ihr denn so besorgt aus?«
Goody zerrte an ihrer Schürze. »Morgen, Frau Bella. Morgen, Martin. Habt Ihr vielleicht meine kleinen Igelkinder im Wald gesehen?«
»Ferdy und Coggs?« Bella schüttelte den Kopf. »Nein, Goody, leider nicht. Stimmt etwas nicht?«
Die Igelin nagte an ihrer Unterlippe. »Na ja, sie haben letzte Nacht nicht in ihrem Bett geschlafen. Außerdem fehlen aus meiner Speisekammer zwei Haferbrötchen, eine große Käseecke und etwas von meinem besten schwarzen Johannisbeerlikör.«
Bei dem Gedanken an die beiden Möchtegernkrieger musste Martin unweigerlich lächeln. »Und das alles zum Frühstück! Eines Tages werden sie noch platzen. Ich würde mir nicht allzu viele Sorgen machen, Frau Stichler. So wie ich die beiden Racker kenne, werden sie spätestens zum Mittagessen wieder auftauchen.«
Ben Stichler trat ins Sonnenlicht.
»Genau, Martin hat Recht, Liebes. Nun zerbrich dir nicht den Kopf über die beiden. Ferdy und Coggs sind wie frische junge Pilze – sie sind bei jedem guten Essen dabei.«
Ben setzte sich hin und lehnte sich gegen einen Baum. Kichernd stopfte er sich seine Pfeife.
Gonff und Columbine kamen heraus und gesellten sich zu ihnen, der Mäusedieb rieb sich den Bauch.
»Beeilt euch lieber, Kumpels. Es wird schon bald kein Frühstück mehr übrig sein. He, Goody! Ich habe gehört, dass Ferdy und Coggs vermisst werden. Wir helfen dir bei der Suche. Keine Sorge, sie sind bestimmt irgendwo in der Nähe und spielen Soldaten.«
Beunruhigt zerrte Goody an ihren Schürzenzipfeln. »Ich danke dir, Gonff. Ach, hoffentlich ist ihnen nichts passiert, Ben. Steh auf und hilf Gonff und Columbine. Ich finde keine Ruhe, bevor ich nicht ihre vollgekleckerten Schnäuzchen wieder um mich habe.«
Ben stand auf und reckte sich. »Na gut, Goody. Kommt mit, ihr beiden.«
Bella versuchte sie zu beruhigen: »Jetzt reg dich nicht auf, Goody. Ich werde alle Waldbewohner auf die Suche schicken. Sie werden die beiden schon finden. Martin und ich bleiben hier in Brockhall, für den Fall, dass sie zurückkommen, während alle anderen noch unterwegs sind.«
Goody lächelte dankbar, war aber dennoch den Tränen nahe. »Vielen herzlichen Dank, Frau Bella. Ich werde dann mal gehen und das Mittagessen vorbereiten.«
Kurze Zeit später stand Bella vor einem großen Suchtrupp hilfsbereiter Waldbewohner.
»Hört gut zu, Freunde. Ferdy und Coggs müssen unbedingt noch vor
Weitere Kostenlose Bücher