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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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kurzer Zeit machten sie sich wieder auf die Suche. Es war für Mossflower alles andere als ein glücklicher Tag. Martin war hin- und hergerissen zwischen seinem Wunsch den anderen bei der Suche zu helfen und seinem Verlangen mehr über den geheimnisvollen Berg namens Salamandastron herauszufinden. Das Erstere überwog und so war er am frühen Nachmittag mit den Suchtrupps unterwegs. Er war sich ganz sicher, dass Bella ihm am Abend mehr erzählen würde.
     
    Zarina stand am hohen Fenster ihres Gemachs und blickte hinüber zum Waldrand, wo die Bäume sich lichteten und Sträuchern und Büschen Platz machten. Da waren sie ja endlich!
    Unter dem lauten Befehlsgebrüll von Kladd kamen die abgerissenen Kolonnen aus dem Wald gestapft.
    »Nun kommt schon, ihr unordentliches Gesindel, reißt euch zusammen und bildet vernünftige Reihen. Die rechten Flügel gehen voraus. Marsch! Einen vernünftigen Gleichschritt will ich sehen. Ich werde nicht zulassen, dass ihr in die Garnison zuckelt wie ein Haufen Igel beim Gänseblümchenfest. Du da! Ja, du! Sieh zu, dass du in Schwung kommst, Bürschchen, sonst werde ich mit meinem Speer ein wenig nachhelfen.«
    Die Stimme des Hauptmannes drang an Zarinas Ohr. Sie konnte auf einen Blick erkennen, dass es unter ihren Truppen keine Verluste gegeben hatte. Es waren aber auch keine Gefangenen zu sehen. In einem heftigen Wutanfall zerfetzte sie mit ihren scharfen Krallen der Länge nach einen Wandbehang und stürmte dann die Treppe hinunter zum Exerzierplatz.
     
    Die drei Kompanieabteilungen stolperten in den Hof und kamen dort in einem wilden Durcheinander zum Stehen. Müde schwankend suchten sie sich ihren Platz in Reih und Glied, schulterten ihre Waffen und hielten ihre Schilde der Tausend Augen nach vorn und zur Seite. Zarina kam schlitternd im Türrahmen zum Stehen und schritt dann anmutig, mit geschmeidig sich schlängelndem Schwanz und hasserfülltem Blick, hinaus. Ein Beben ging durch die Reihen, als alle Haltung annahmen, die Augen geradeaus richteten und erstarrten. Sie salutierten im Chor:
    »Heil, Zarina, Wildkatzenkönigin der Tausend Augen, Herrscherin über ganz Mossfl-«
    »Spart euch die Worte, ihr Trottel. Ihr werdet reden, wenn ich euch dazu auffordere und keine Sekunde früher.« Während Zarina zwischen den Reihen hindurchstreifte, entging nichts ihrem wachsamen Blick, auch nicht die beiden bedauernswerten Gestalten, die gefesselt im Kies lagen.
    Fortunata stand wie angewurzelt da, als sie spürte, wie der widerliche Atem der Königin ihr die Nackenhaare hochstehen ließ.
    »Tja, Füchsin, sieht aus, als hättet ihr alle einen vergnüglichen Frühlingsausflug im Wald genossen. Ich stelle fest, dass die Hälfte der Patrouille Verletzungen davongetragen hat. Sag mal, haben euch die beiden kleinen Waldbewohner tatsächlich solch eine erbitterte Schlacht geliefert?«
    Zarina hörte nicht auf, Fortunata zu umkreisen, und sprach mit gefährlich ruhiger Stimme: »Jetzt brauchen wir uns keine Sorgen mehr zu machen, was, Füchsin? Wo wir doch diesmal zwei ihrer gefährlichsten Kämpfer gefangen genommen haben. Darf ich fragen, welchen Anteil du an diesem Heldenstück hattest?«
    Fortunata, die immer noch darum bemüht war, reglos dazustehen, zitterten die Glieder vor Anstrengung. »Kladd hat sie gefangen, Hoheit. Er fand sie schlafend in einem provisorischen Zelt, das sie sich aus einer Decke errichtet hatten. Aschenbein und ich halfen nur sie hierher zu bringen.«
    Zarina wiederholte den Satz ganz langsam: »Ihr habt dabei geholfen, sie hierher zu bringen. Ich verstehe. Gut gemacht!«
    Als Nächstes nahm Zarina sich den Marder vor.
    »Ah, mein wagemutiger Freund Aschenbein, du musst große Schmerzen haben. Hat sich etwa einer der beiden frechen Spitzbuben durch dein Holzbein geknabbert?«
    »Nein, Majestät. Das ist passiert, als meine Patrouille mitten in der Nacht von Fortunatas Truppe angegriffen wurde«, sprudelte es aus Aschenbein hervor, den der schrille Unterton seiner Stimme selbst überraschte.
    Zarina riss die Augen vor gespieltem Schreck weit auf. »Wie grauenhaft! Wir haben uns also in der Nacht gegenseitig überfallen. Zweifellos wird es sich dabei um ein kleines Versehen handeln.«
    »Das ist richtig, Majestät, nur ein kleines Versehen, es hätte wirklich jedem passieren können.« Fortunatas Rechtfertigung klang nicht gerade überzeugend.
    Die Wildkatze kehrte ihren Untergebenen den Rücken zu, stemmte ihre Pfoten in die Seite und starrte nach Mossflower

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