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Regelschaltung Jungbrunnen

Regelschaltung Jungbrunnen

Titel: Regelschaltung Jungbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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eventuelle Rückkehr des marsianischen Oberstkommandierenden. Damit wurde das hiesige Gehirn einmal übertölpelt, einmal, ein zweites Mal nicht. Dafür habe ich gesorgt. Und genau deshalb, Framus, kommt jetzt der Vollalarm. Wollen Sie wetten?«
    »Doch nicht mit einem Roboter in Menschengestalt«, fuhr er mich an. Allmählich kehrte seine natürliche Gesichtsfarbe zurück. »Oder sind Sie nebenbei noch etwas menschlicher?«
    »Ich backe Ihnen einmal einen Rührkuchen. Wenn ich die Eier und den Zucker nicht vergesse, bin ich es noch. Framus – Moment! Hannibal meldet sich.«
    Er unterbrach den Sprechfunkkontakt. Der Kleine stand wie erstarrt vor dem Schalttisch. Seine Mitteilungen gab er jedoch über Sprechfunk durch, damit ihn jedermann verstehen konnte.
    »Kinys Nachrichten sind bestürzend. Die Besatzung der ›1418‹ hat sich aus der Erdumlaufbahn gemeldet. Auf dem Mond sind schwere Maschinen angelaufen. ZONTA hat schon wieder seine Schutzschirme aufgebaut. Allgemeine Massenflucht unserer Forscher und Soldaten. Alle Nationen werden davon betroffen; ZONTA macht keine Unterschiede. Die von ZONTA autorisierten Nachlaßforscher in den Tiefen der unterlunaren Großstadt Zonta-City werden, wie schon gehabt, von Robotern interniert. Geschossen wird zum Glück nicht. Diese Mitteilungen kommen vom Kommandeur der Eliteeinheit Luna-Fort. Unsere Experten glauben, daß sich Zonta in einem Zwiespalt zwischen Alt-Programmierungen, deinen Kodatoranweisungen und den Befehlen Unbekannter, sprich Neo-Calthurs, befindet. Eine vom Mond kommende Aufrißflut mit Rückschlageffekt wurde von der ›1418‹ ebenfalls geortet. Es sieht so aus, als hätte jemand vergeblich versucht, per Mondtransmitter die Erde zu erreichen. Professor Scheuning fragt an, ob das mit den Abwehrmaßnahmen des KLAUSENWÄCHTERs identisch sein könnte.«
    Ich antwortete sofort, ohne zu überlegen. Ein Impuls meines Extrahirns gab mir ein, es entspräche der Wahrheit.
    »Antwort an Kiny durchgeben. Ja, der hiesige Robotkommandeur wehrt sich infolge der Saghonschen Befehlslöschung gegen den Empfang irgendwelcher vom Mond abgestrahlter Materiemassen. Die sprungbereiten Neo-Calthurs leben nicht mehr. Sie wurden entstofflicht und in Raum und Zeit geschleudert.«
    Der Kleine konzentrierte sich. Nishimura, unser wortkarger Experte, wollte endlich einmal etwas sagen, aber das wurde ihm von den aufbrüllenden Kraftfeldlautsprechern der Rundrufanlage verwehrt.
    Ich hätte jubeln mögen! Der Robotkommandeur hielt es anscheinend nicht für notwendig, über die höchste Dringlichkeitsstufe Kontakt zu suchen. In dem Fall hätte er sich über die Befehlsfrequenz meines Kodators gemeldet. So aber sprach er für jedermann hörbar.
    »KLAUSENWÄCHTER an Metranon gleich General HC-9, befehlsberechtigter Kodatorträger: Gegner des Reiches, erkannt und identifiziert, versuchten erneut unter betrügerischer Anwendung des Ausnahmebefehls ›Saghon-Effekt OKOLAR III‹, in meinen Internbereich einzudringen. Sie wurden durch energetischen Rückschlag der vorhandenen Transmitterenergie abgewiesen und vernichtet. Alpha-Alarm ist erforderlich, da die Systemgegner unter Hinzuziehung des Basis-Großkommandeurs Okolar-Trabant , von Ihnen ZONTA genannt, ununterbrochen versuchen, mich durch einen Hochverrats-Kodeimpuls der Befehlsgewalt des Basiskommandeurs zu unterstellen. Das könnte die Vernichtung meiner Internanlagen bedeuten. Sind sie einverstanden, HC-9?«
    Die Feldspirale eines Mikrophons schwebte aus dem Schalttisch auf meinen Mund zu. Ich antwortete im gleichen Moment.
    »Einverstanden, deine Maßnahmen werden durch Kodatorbefehl unterstützt. Hochrangstufe! Die Systemgegner fungieren ab sofort unter der Bezeichnung ›Neo-Calthurs‹. Der Begriff ›Homo tyrannus‹ ist gleichbedeutend. Speichern, KLAUSENWÄCHTER.«
    »Ist gespeichert, General HC-9. Die Neo-Calthurs versuchen, Hyperfunkkontakt mit Ihnen aufzunehmen. Sie werden als Professor Marcus Owen Toterlay angesprochen. Wünschen Sie die Herstellung des Kontakts?«
    Ich atmete tief und gleichmäßig, wie ein Mensch, den man aus einer ofenbeheizten Hütte in die frische, sauerstoffreiche Luft des nordischen Winters entlassen hat.
    »Ja, Kontakt herstellen. In einer Minute von jetzt an gerechnet. Ende, KLAUSENWÄCHTER.«
    Fast hätte ich mich bedankt, aber das war wohl zwecklos. Äußerungen dieser Art stand der Großroboter verständnislos gegenüber.
    Ich hatte noch etwas Zeit, die Gefährten zu informieren.
    »Keine Fragen,

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