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Regelschaltung Jungbrunnen

Regelschaltung Jungbrunnen

Titel: Regelschaltung Jungbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Frage ihn und du weißt mit Sicherheit, wer in der Festung des Saghon der Herr ist. Weitere Diskussionen über diesen Vorfall lehne ich ab, Närrin.«
    Sie blieb unbeeindruckt. Was, um alles in der Welt, hatte der Flüchtling ausgeplaudert? Welche Beweise hatte er unter Umständen bieten können?
    »Quasimodo, Schaltbefehl an den KLAUSENWÄCHTER. Verbindung abbrechen«, sagte ich unpersönlich. »Wir sprechen uns noch, Luderchen. Nämlich dann, wenn ich auch ohne deine Erlaubnis auf dem Mond eintreffe. Ich brauche die Todesschläfer der Marsianer nicht, im Gegensatz zu euch. Ohne meine Aktivierung werdet ihr schneller sterben, als ihr herangereift seid, ihr Retortenzöglinge.«
    Quasimodo schlurfte eilig auf die Schaltungen zu. Nun verriet sie die erste Spur von Nervosität. Zwei Männer sprachen hastig, fast beschwörend auf sie ein.
    »Warten Sie«, forderte sie schroff.
    Ich fuhr auf und schlug die Faust erneut auf den Tisch.
    »Wie war das?« tobte ich. »Du hast bitte zu sagen. Wie hast du Professor Toterlay anzusprechen?«
    Die Vorstellung zeigte Wirkung. Das war Toterlay, wie er gelebt und seine Mitmenschen behandelt hatte. Das wurde den Kennern der Situation offenkundig klar. Sie biß sich wütend auf die Lippen.
    »Warten Sie, bitte.«
    »Aha! Achte auf deinen Ton, oder du lernst mich kennen. Wo ist Kalhohr? Wo ist Sadonelli? Bring sie vor deine Aufnahme.«
    Die nachfolgende Erklärung zwang mich, all meine Beherrschung aufzubieten, oder ich hätte mich verraten.
    »Kalhor und Franco Sadonelli sind tödlich verunglückt. Es geschah kürzlich. Wissen Sie wodurch, Professor Toterlay?«
    Mein Grinsen mochte marionettenhaft wirken, aber es tarnte meine Erregung. Wenn die beiden Männer die gleichen Kampfanzüge getragen hatten wie bei ihrem Auftauchen in der Festung, waren unsere so mühevoll eingebauten Geheimwaffen verloren.
    »Aber sicher weiß ich das«, entgegnete ich gedehnt.
    Allison lachte. Er war leichenblaß geworden. Wahrscheinlich spürte er meine jähe Niedergeschlagenheit.
    »Die Narren haben es also nicht unterlassen können, trotz meiner Warnung nochmals den Transmittersprung zu wagen. Ich habe vorgesorgt, Püppchen. Wie war denn die Rückschlagentla dung in eurer Höhle? Etwas heiß, wie?«
    Allmählich wirkte sie auf mich wie ein Roboter, jedenfalls nicht wie eine gefühlsbetonte Frau. Sie schien nur aus einem gutfunktionierenden Gehirn zu bestehen.
    »Ihre Maßnahme führte zu unerwünschten Reaktionen des marsianischen Mondkommandeurs«, beschwerte sie sich. »Es ist dabei nebensächlich, ob Sie der wahre Toterlay sind oder nicht. Sind Sie es nicht, fügen Sie der primitiven Masse der Menschheit schweren Schaden zu. Sind sie der uns bekannte Wissenschaftler, der in der Tat von einem GWA-Schatten verleumdet wurde, dann sollten Sie sofort Abhilfe schaffen und ZONTA befrieden. Ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß die auf dem Mond stationierten Truppen Alarmstufe eins erhalten haben. Mit Gefechten zwischen den Kampfrobotern des Mars und irdischen Truppen ist zu rechnen.«
    »Und das paßt dir gar nicht in dein Konzept, was?« höhnte ich. »Überlasse das meiner Entscheidung. Ich sitze hier gut und sicher. Meine Vorbereitungen sind abgeschlossen. Wenn ich mit euch nicht klarkomme, werde ich mit meinem lebendfrischen Bakterienmaterial junge und noch formbare Menschen zu dem machen, was zu sein ihr euch einbildet. Ich schaffe mir schon meine Überlegenheitstruppe.«
    »Das kostet zwanzig Jahre Zeit und mehr«, erklärte sie sachlich. »Sind Sie nicht bereits zweiundsiebzig Jahre alt, Professor Toterlay?«
    »Vierundsiebzig«, spottete ich. »Versuche nicht, mich mit derart plumpen Fragen auf die Probe zu stellen. Nebenbei, Püppchen, ich werde die Zahl zweihundert erreichen. Ich habe noch viel Zeit, denn ich habe die richtigen Aktivatoren. Ich kenne die exakten NASTRON-Frequenzen, und ich kann sie auch einsetzen. Aber nun möchte ich wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
    »Ich hatte angenommen, Sie hätten die Gespräche Ihres Doppelgängers mitgehört. Sie sollten mich daher kennen.«
    Bisher hatte sie nicht einmal gelächelt. Sie tat es auch jetzt nicht. Diese Frau war ein gefährlicher Gegner.
    Ich zwang mich dergestalt zur Ruhe, daß man mir die Anstrengung ansehen konnte, die mich das kostete. Das war wichtig.
    »Das ist meine letzte Antwort. Dann habe ich von dir und deiner Brut die Nase voll. Den Hyperkontakt des GWA-Schattens habe ich anmessen, nicht aber abhören können. Frage

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