Regenprinzessin (German Edition)
ich meine Vermutungen bestätigt und freute mich darüber, dass es Euch nicht unvorbereitet traf.“
Wir hatten den Wald fast erreicht. Asant ritt so schnell wie er es sich angesichts Sartes Position auf dessen Pferd erlauben konnte.
„Sollte das mit deiner militärischen Karriere doch nichts mehr werden, solltest du ans Theater gehen.“, schnaubte Van. „Hättest du mir nicht zugeflüstert dir zu vertrauen, ich hätte jedes Wort geglaubt und mich nicht kampflos abführen lassen.“, fuhr er kopfschüttelnd fort.
Wir hatten den Wald erreicht und Asant kletterte vom Pferd. Statt Van besah er mich bei seiner Antwort. „Es tut mir leid, Euch dieses Theater gespielt zu haben.“
Ich lächelte schief. „Es gibt nichts zu verzeihen. Ich ahnte, dass Ihr etwas im Schilde führt und trotzdem habe ich Euch geschlagen.“
Asant zuckte die Achseln. „Selbst wenn ich sie nicht ernst meinte, war es bei diesen Worten mehr als verdient. Macht Euch keine Sorgen, dass ich deswegen einen Groll gegen Euch hegen könnte, Prinzessin.“
„Ich bin keine Prinzessin mehr, also nennt mich bitte auch nicht so. Ich werde ohnehin enterbt oder für tot erklärt. Von jetzt an bin ich einfach nur noch Gianna und ich habe das Gefühl, dass mir das sehr gut gefallen wird.“, sagte ich und strahlte bei meinen letzten Worten Van an, der dabei war Sartes vorsichtig vom Pferd zu ziehen. Er hob seinen Kopf, als er das hörte und lächelte zaghaft zurück sobald sich unsere Blicke kreuzten.
Asant half ihm mit seiner Last und sie lehnten Sartes an einen dicken Baumstamm.
„Zeit sich zu verabschieden.“, sagte Asant, als er sich wieder aufrichtete.
Van schloss ihn in die Arme und drückte ihn fest an sich. Sie sprachen leise miteinander und ich verstand nicht, worum es ging. Ich wollte diesen Moment nicht stören, daher wartete ich bis sich die beiden von einander lösten.
Asant drehte sich nun zu mir. „Habt eine gute Reise.“
Ich beugte mich zu ihm vor und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Habt Dank. Für alles. Ich wüsste nicht, was ich ohne Euch getan hätte.“, sagte ich leise.
Asant nahm meinen Dank lächelnd zur Kenntnis. „Versprecht mir nur, gut auf ihn aufzupassen.“, flüsterte er leise in mein Ohr, damit Van ihn nicht hörte.
„Verlasst Euch darauf.“, erwiderte ich lächelnd. Von nun an konnte uns nichts mehr trennen.
Dann setzte sich Asant neben Sartes auf den Boden. „An meinem Sattel hängt ein Seil.“, sagte er zu Van.
Van rührte sich nicht. „Ist das wirklich nötig?“
„Unbedingt, sonst kommt man zu leicht darauf, dass ich euer Komplize bin.“
Van schnaubte, ging aber zu Asants Pferd herüber. Er nahm die Pferde seiner Kameraden an den Zügeln und band sie an einen nahegelegenen Baum, bevor er mit dem Seil zurückkam.
Er umwickelte Sartes und Asant ein paar Mal und zog das Seil an der anderen Seite fest, wo er es verknotete.
Asant sah zu mir hoch. Sein Kehlkopf zuckte, als er schwer schluckte. „Wenn ich bitten dürfte?“
„Was meint Ihr?“
„Es wird seltsam aussehen, wenn Sartes mit Beule und Kopfschmerzen aufwacht und ich mich nicht über so etwas beklagen kann.“, sagte er leichthin.
„Verstehe ich Euch richtig, dass ich Euch niederschlagen soll?“, fragte ich erschrocken.
„Es muss sein, also bringen wir es hinter uns.“, sagte er ernst.
„Ich weiß nicht, ob ich das kann.“, sagte ich leise und sah zu Boden.
Van trat zu mir und hob mein Kinn an. „Es tut mir leid, aber Asant hat recht. Du musst es tun.“
„Ich weiß nicht einmal, ob ich kräftig genug dafür wäre.“, versuchte ich Protest einzulegen.
„Versuch es.“
Sie würden nicht aufgeben bis sie meinen Widerstand gebrochen hatten. Daher verkürzte ich die Diskussion und konzentrierte mich auf die Magie in meinem Inneren.
Es gelang mir einen kleinen Wasserball zu erzeugen. Er würde ausreichen damit Asant seine Beule bekam.
„Eines noch.“, warf Asant ein, bevor ich auf die Idee kommen konnte, ihm das Bewusstsein zu nehmen. „Wohin geht ihr? Damit ich weiß, wo ich nicht suchen werde, sollte der König wollen, dass ich es tue.“
Ich wusste die Antwort darauf selbst noch nicht und sah Van fragend an.
Er überlegte einen Moment. „Nach Dasaria.“, antwortete er schließlich. „Wir werden ein Schiff brauchen.“
Asant nickte. „Gut, dann werde ich in den Süden reiten.“
Nach einer Pause fügte er hinzu. „Ich bin soweit. Also tut, was Ihr tun müsst und bringen wir es hinter
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