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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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ebenfalls los.
    Ich blieb mit Tinka an Vans anderer Seite und Sartes ritt neben mir. Wir ließen die Villa hinter uns und bogen auf die Straße nach Girada.
    „Warum hast du das nur getan, Van?“, fragte Sartes nach einer Weile betrübt.
    Ich glaubte nicht daran, dass Van antworten würde. Ich sollte mich irren.
    „Der Tod ist die gerechte Strafe eines Mörders.“, sagte Van leise.
    „Dann weißt du, was dich aller Voraussicht nach erwarten wird.“, brummte Asant missmutig.
    Niemand antwortete darauf und wir ritten schweigend weiter. Ich ertappte mich, wie ich mich fragte, ob Asant wirklich nur eine Rolle spielte. Er war so überzeugend, dass ich Angst bekam.
    Wir waren erst einige Stunden unterwegs, doch schon jetzt war ich am Ende meiner Kräfte. Ich beschwor mich, nicht an die nächsten Stunden zu denken. Irgendwie musste ich es überstehen.
    Die Hälfte des Weges nach Girada lag hinter uns. Vor uns bahnte sich ein kleiner Fluss seinen Weg durch das Gras. Es war einer der wenigen auf Lasca. Es war vielmehr ein breiterer Bach, für einen Fluss war er zu flach. Deshalb führte auch nur ein schmaler Steg darüber. Die meisten, die ihn überqueren wollten benutzten vermutlich ohnehin die breitere Furt.
    Asant zügelte sein Pferd und rief Sartes zu sich. Als er bei ihm war, steckten sie die Köpfe zusammen und schauten zum nahen Waldrand herüber. Neugierig sah ich zu ihnen, in der Hoffnung zu erfahren, was nun geschehen sollte.
    Asants Hand glitt unauffällig zu seinem Gürtel und er zog seinen Dolch heraus. Ich unterdrückte den erschrockenen Laut, der sich meine Kehle hinauf arbeitete und biss mir auf die Unterlippe. Van hatte es ebenfalls bemerkt und verhielt sich still.
    Asant drehte ihn und hielt den Dolch am Heft. In einer schnellen Bewegung schlug er Sartes den Knauf auf den Hinterkopf. Dieser sackte mit einem Ächzen in sich zusammen und schnell packte Asant seine Schulter damit er nicht vom Pferd fiel.
    Die Hand in der er den Dolch hielt, wirbelte herum und durchschnitt das Seil mit dem Vans Hände gefesselt waren.
    „Ich danke dir.“, murmelte Van, während er das Seil löste und sich die Hände rieb.
    „Hilf mir damit Sartes nicht doch noch vom Pferd fällt.“, sagte Asant und Van kam seiner Forderung schnell nach.
    „Was jetzt?“, fragte Van nachdem sie den bewusstlosen Sartes über den Rücken seines beunruhigten Pferdes gelegt hatten.
    „Beeilen wir uns zu den Bäumen zu kommen, bevor uns noch jemand sieht.“, drängte Asant.
    „Es wird Euch in große Schwierigkeiten bringen, wenn Ihr uns helft.“, sprach ich meine Zweifel aus.
    Asant lächelte bei meinen Worten. „Ich denke nicht. Schließlich wurden wir beide“, er warf einen kurzen Blick zu Sartes, der sich immer noch nicht rührte, „hinterrücks von Eurer Magie niedergestreckt, Prinzessin. Anschließend habt Ihr Vans Fesseln gelöst und uns beide an einen Baum gebunden zurückgelassen, um anschließend über alle Berge zu verschwinden. Dazu konnte es kommen, weil ich nicht geglaubt hatte, dass Ihr so kurz nach Eurem Verlust kräftig genug wärt Magie einzusetzen. Schließlich ist es Euch in den letzten Monaten immer schwerer gefallen. Aber gerissen wie Ihr seid, habt Ihr nur auf einen günstigen Moment zur Flucht gewartet. Zumindest vermute ich das, immerhin war ich bewusstlos und bin an besagtem Baum erst wieder zu mir gekommen.“
    Mit offenem Mund lauschte ich seiner Erklärung. Er hatte sich das alles bereits genau überlegt. Während Asant sprach, löste er Lians Zügel von seinem Sattel und warf sie Van zu. Stattdessen griff er nach den Zügeln von Sartes Pferd.
    „Wir sollten uns beeilen. Es muss echt aussehen.“, sagte Asant, änderte die Richtung und hielt auf das Dickicht des Waldrandes zu.
    Van und ich beeilten uns ihm hinterher zu kommen.
    „Wusstest du, dass wir eine Flucht geplant hatten oder hattest du zufällig dieselbe Idee?“, fragte Van offen heraus.
    „Ich habe fieberhaft darüber nachgedacht, was ich nun tun könnte, um dein Genick vor einem Galgen zu bewahren. Die einzige Möglichkeit sah ich in einer inszenierten Flucht. Als ich dein Zimmer nach deinen Sachen durchsuchte und sie zusammenpacken wollte, fand ich dein feinverschnürtes Gepäck im Schrank. Dadurch kam ich darauf, dass ihr etwas Ähnliches geplant haben musstet.“ Er drehte sich zu mir, um mich ansehen zu können. „Als ich dann sah, wie schnell Ihr mit Eurem Gepäck fertig wart und auch noch einen Rucksack unter Eurem Umhang hattet, sah

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