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Regenprinzessin (German Edition)

Regenprinzessin (German Edition)

Titel: Regenprinzessin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Kullick
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unten und ich sah ihm an, dass er das Offensichtliche richtig deutete.
    Asant sah noch einmal kurz zu mir hoch und schaute mir tief in die Augen. Ich wusste nicht, was er vorhatte, doch ich beschloss, mich daran zu halten. Vorerst.
    Asant stieß Van leicht in Sartes Richtung. „Bring ihn rein.“, knurrte er und sah noch einmal zu Menortus herunter, bevor er ebenfalls zurück ins Haus ging. Van ließ sich bereitwillig abführen.
    Ich gab mir alle Mühe nicht in Panik zu geraten und Ruhe zu bewahren. Asant würde Van nichts tun, nicht nachdem, was er gesagt hatte. Zumindest hoffte ich das. Andernfalls würde ich ihn daran hindern müssen.
    Ich durchquerte mein Zimmer und trat auf den Flur heraus. An der Balustrade blieb ich stehen, um das Geschehen weiter verfolgen zu können.
    Der halbe Haushalt war in der Eingangshalle versammelt und spähte neugierig um die Ecken. Am kollektiven Aufkeuchen hörte ich, dass die drei Ritter die Halle betreten hatten, bevor ich sie sehen konnte.
    Asant hielt Sartes an indem er ihm die Hand auf die Schulter legte. Leise steckten sie die Köpfe zusammen und Sartes nickte. Dann winkte Asant Mistress Alwaro herrisch zu sich heran, die mit einigen Angehörigen des Küchenpersonals zusammen aus der Küche gespäht hatte.
    Es war nicht zu übersehen, wie sehr sein Verhalten die Anwesenden einschüchterte. Die Haushälterin eilte mit trippelnden Schritten zu Asant, machte jedoch einen großen Bogen um Van. Er stand ungerührt in der Halle und hatte bisher keinen Versuch unternommen sich aus Sartes Griff zu befreien.
    Das Gespräch zwischen Asant und Mistress Alwaro verlief ebenso leise wie zuvor die Anweisungen an Sartes. Ich verstand kein Wort.
    Mistress Alwaro nickte eifrig und scheuchte einige Bedienstete vor sich her, bevor sie selbst nach draußen verschwand. Nur Augenblicke später kamen einige der Wachen herein, die das Grundstück patrouillierten und kamen zu Asant.
    Nach ein paar knappen Worten stellten sie sich um Van und beobachteten ihn skeptisch. Van kümmerte sich nicht um sie, sondern starrte weiterhin stur geradeaus.
    Nun kamen Asant und Sartes die Treppe zu mir hoch. Asant blieb vor mir stehen. Sartes starrte betreten auf seine Füße. Wieder sah Asant mich so seltsam an. Endlich schaffte es auch Sartes mir ins Gesicht zu sehen.
    „Packt Eure nötigsten Sachen zusammen, Prinzessin. Wir brechen in Kürze auf.“ Asants Blick wurde hart, während er sprach.
    „Darf man fragen, wo Ihr mit der Prinzessin hin wollt?“, schallte es von unten hoch, bevor ich hätte antworten können.
    Gelangweilt beugte Asant sich über das Geländer und blickte auf Morena herab. „Zurück ins Schloss wo sie hingehört.“ Asant deutete auf Van herunter. „Dieser Mörder gehört an den Galgen. Und nun wo seine Tochter nicht länger von diesem Parasiten bewohnt wird, hätte der König sie bestimmt gern zurück.“
    Asants Kopf riss es zur Seite, als ich ihn kräftig ohrfeigte. Seine Worte hatten mich völlig aus der Fassung gebracht. Zwar glaubte ich, dass er etwas plante, oder vielleicht hoffte ich es auch nur. Dennoch war er mit dieser Bemerkung einen Schritt zu weit gegangen und ich musste mich zügeln nicht auf ihn loszugehen. Auch wenn es in meinem Zustand vermutlich nicht viel gebracht hätte.
    Asant rieb sich seine Wange. „Packt Euer Nötigstes. Ich will in Girada sein, bevor es dunkel ist.“, forderte er und wollte an mir vorbei gehen.
    „Wartet!“, rief Morena.
    „Was noch?“, fragte Asant genervt und blieb stehen.
    Morena stemmte die Hände in die Hüften und funkelte Asant böse an. „Ihr könnt unmöglich von ihr verlangen zu reisen. Wir haben nicht einmal eine Kutsche hier. Soll sie etwa den ganzen Weg reiten?“
    „Ihr habt es erfasst.“, antwortete Asant kühl.
    „Dazu ist sie gar nicht in der Verfassung.“, protestierte Morena.
    Ich hoffte sehr, sie würde endlich aufgeben. Mir graute vor dem, was vor mir lag, aber ich wollte nur noch hier weg und hoffentlich bald in die Freiheit.
    „Sie wird es schon schaffen. Es sind schließlich nur ein paar Stunden.“
    Morena sah ein, dass sie Asant nicht von der Abreise abhalten konnte, daher änderte sie ihre Taktik. „Dann komme ich mit.“, beschloss sie.
    „Wohl kaum.“, schnaubte Asant. „Ich habe nicht die Zeit mich auch noch mit Euch zu belasten und in Girada gibt es genug Heiler.“
    Damit war das Gespräch beendet und Asant marschierte an mir vorbei in sein Zimmer. Eilig kamen ein paar Jungen die Treppen hoch und

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