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Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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einander ähneln. Desperation handelt von Gott; Regulator handelt vom Fernsehen. Das heißt vermutlich, dass sie beide von höheren Mächten handeln, aber sie sind gleichwohl sehr unterschiedlich.
    Die Bedeutung, Bachman zu sein, lag für mich immer darin, eine gute Stimme und eine einleuchtende Perspektive zu finden, die von meiner ein wenig verschieden war. Nicht wirklich verschieden; ich bin nicht schizophren genug, das zu glauben. Aber ich glaube, dass es bestimmte Tricks gibt, die wir alle benutzen, um unsere Perspektive und unsere Wahrnehmung zu verändern - um uns auf eine neue Weise zu sehen, indem wir andere Sachen anziehen und uns eine neue Frisur verpassen -, und dass solche Tricks sehr nützlich sein können, eine Methode, alte Strategien, wie man sein Leben führt, das Leben wahrnimmt und schöpferisch tätig ist, mit neuem Leben zu erfüllen. Ich mache keine dieser Bemerkungen, um anzudeuten, dass ich in den Bachman-Büchern großartige Dinge vollbracht habe, und sie sollen bestimmt nicht als Argumente für eine besondere künstlerische Leistung dienen. Aber ich liebe das, was ich tue, so sehr, dass ich ungern zu einem routinierten Langweiler werde, wenn ich es verhindern kann. Bachman war für mich eine Methode, mit deren Hilfe ich versucht habe, meine Technik aufzufrischen, und die mich davor bewahrt hat, zu bequem und behäbig zu werden.
    Diese frühen Bücher zeigen, wie ich hoffe, eine gewisse Entwicklung der Bachman-Persona, und ich hoffe, sie zeigen außerdem das Wesen dieser Persona. Richard Bachman, ein düsterer Charakter, verzweifelt sogar dann, wenn er lacht (eigentlich vor allem dann verzweifelt, wenn er lacht) - er ist kein Bursche, der ich die ganze Zeit sein möchte, selbst wenn er noch am Leben wäre ... aber es ist gut, diese Möglichkeit zu haben, dieses Fenster zur Welt, auch wenn es vielleicht polarisiert ist. Trotzdem machen meine Leser, wenn sie seine Bücher lesen, vielleicht die Entdeckung, dass Dick Bachman eine Eigenschaft mit Thad Beaumonts Alter Ego, George Stark, gemeinsam hat: Er ist kein sehr netter Typ.
    Und ich frage mich, ob es irgendwelche anderen guten Manuskripte, die vollendet sind oder kurz vor der Vollendung stehen, in der Kiste gibt, die von der verwitweten Mrs. Bachman im Keller ihres Bauernhauses in New Hampshire gefunden wurde.
    Manchmal frage ich mich das wirklich.
    Stephen King
    Lovell, Maine
    16. April 1996

 
     
     
     
    In Gedanken bei Jim Thompson und Sam Peckinpah:
    legendäre Schatten



 
     
     
     
    »Mister, wir handeln mit Blei.«
     
    - Steve McQueen
    Die glorreichen Sieben

Postkarte von William Garin an seine Schwester Audrey Wyler:

    Mrs. Audrey Wyler
    247 Poplar Street
    Wentworth, Ohio
    24. Juli 1994
     
    Liebe Audrey,
    wir sind heute nacht in Carson City (Nev.) und gehen davon aus, daß wir es morgen bis San Jose schaffen. Ich weiß, Du hast Deine »Zweifel« gehabt, was die Reise betrifft, aber es war die richtige Entscheidung. WIR HABEN MIT SETH EINEN ERSTAUNLICHEN DURCHBRUCH ERZIELT!!! Mehr dazu später - ich schreibe Dir aus San Jose -, im Augenblick kann ich nur sagen: Gott segne Nevada! Janey läßt Dich schön grüßen. Bill

Kapitel 1
    Poplar Street, 15. Juli 1996,15:45 Uhr
    Es ist Sommer.
    Aber nicht nur Sommer, nicht in diesem Jahr, sondern die Apotheose des Sommers, der Avatara des Sommers, ein saftig grüner, perfekter Ohio-Sommer mitten im Juli, die weiße Sonne gleißt von dem verwunschenen verwaschenblauen Levi's-Himmel, das Geschrei von Kindern hallt durch die Bear Street Woods oben auf dem Hügel, das Klack! von Baseballschlägern der Jugendliga ertönt von dem Spielfeld auf der anderen Seite des Wäldchens, das Geräusch von Rasenmähern, das Geräusch aufgemotzter Motoren auf dem Highway 19, das Geräusch von Rollschuhen auf den betonierten Bürgersteigen und dem glatten Asphalt der Poplar Street, das Geräusch von Radios - die Cleveland Indians (das einsame Spiel des Tages) wetteifern mit Tina Turner, die »Nutbush City Limits« schmettert -das folgendermaßen geht: »Twentyfive is the speed limit, motorcycles not allowed in it« -, und das einschläfernde, seidige Zischeln der Rasensprenger umhüllt alles wie ein akustischer Spitzenvorhang.
    Sommer in Wentworth, Ohio, o Mann, ist das zu fassen! Sommer hier in der Poplar Street, die mitten durch den verwunschenen verwaschenblauen amerikanischen Traum führt, wo der Duft von Hot Dogs in der Luft liegt, und die Fetzen der Feuerwerkskörper vom vierten Juli noch in den

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