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Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Johnny auf die Tür zum Flur zukriecht, tut sich ein Einschußloch in Eddies Brust auf. Eine andere Kugel trifft den kleinen Frisierspie -gel auf Ellens Kommode und zertrümmert ihn in glitzernde Scherben. Irgendwo in dem Block geht heulend ein Autoalarm los, ein Geräusch, das auf diabolische Weise mit Törtchen Carvers Schreien von unten verschmilzt. Und immer noch geht das Gewehrfeuer weiter. Als er in den von Spielsachen übersäten Flur hinauskriecht, hört er den schwer atmenden Brad neben sich. Johnny denkt, daß es ein Tag schrecklich anstrengender Turnübungen für einen so dicken Mann gewesen sein muß ... doch dann werden dieser Gedanke, die Schreie der Frau einen Stock tiefer und das Knattern des Gewehrfeuers mit einemmal aus seinem Kopf gehämmert. Einen Augenblick fühlt er sich, als wäre er in Mike Tysons Rechte gelaufen. »Es ist derselbe Kerl«, flüstert er. »O heiliger Himmel, es ist derselbe Scheißkerl.« 180 »Runter, Sie Narr!« Brad packt ihn und zieht. Johnny kippt vorwärts wie ein Auto auf einem schief aufgestellten Wagenheber und merkt erst, daß er sich auf Hände und Knie aufgerichtet hatte, als er wieder auf den Boden klatscht. Unsichtbare Kugeln pfeifen über seinem Kopf durch die Luft. Das Glas eines gerahmten Hochzeitsbilds am Ende der Treppe zerschellt; das Bild selbst fällt polternd verkehrt herum auf den Teppich. Eine Sekunde später wird die Holzkugel auf dem Pfosten des Treppengeländers zertrümmert und läßt ein tödliches Bukett von Splittern herabregnen. Brad duckt sich und schützt das Gesicht, aber Johnny hat nur Augen für etwas auf dem Flurboden und vergißt alles andere ringsum. »Was ist denn mit Ihnen los?« fragt Brad. »Wollen Sie sterben?«
    »Er ist es, Brad«, wiederholt Johnny. Er gräbt die Finger in sein Haar und zieht einmal fest, als wolle er sich vergewissern, daß all das wirklich passiert. »Der -« Ein teuflisches Summen ertönt über ihren Köpfen, fast wie eine reißende Gitarrensaite, und die Deckenlampe explodiert; Glasscherben regnen auf sie herab. »Der Kerl, der den blauen Lieferwagen gefahren hat«, sagt er. »Der andere hat sie erschossen - der Mensch -, aber das ist der Kerl, der gefahren ist.« Er streckt den Arm aus und hebt eine von Ralphie Carvers Action-Figuren vom Boden auf, der jetzt auch von Holzsplittern und Glasscherben übersät ist, nicht mehr nur von Spielsachen. Es ist ein Außerirdischer mit gewölbter Stirn, großen und dunklen mandelförmigen Augen und einem Mund, der gar kein Mund ist, sondern eine Art fleischiger Rüssel. Gekleidet ist er in eine grün irisierende Uniform. Sein Kopf ist kahl, abgesehen von einem Streifen steifer blonder Haare. Johnny findet, daß das Haar wie der Kamm auf dem Helm eines römischen Zenturio aussieht. Wo ist dein Hut? fragt er die kleine Figur in Gedanken, während Kugeln über ihre Köpfe hinwegpeitschen, durch den Verputz dringen und das Lattengitter darunter zertrümmern. Die Figur hat eine gewisse Ähnlichkeit mit Spielbergs E. T. Wo ist dein in den Nacken geschobener Kavalleriehut, Junge? »Was reden Sie da?« fragt Brad. Er liegt der Länge nach auf dem Bauch. Nun nimmt er Johnny die Figur ab, die etwa zwanzig Zentimeter lang ist, und betrachtet sie. Brad hat eine Schnittwunde an einer Pausbacke. Scherben von der Lampe, denkt Johnny. Unten verstummt die schreiende Frau. Brad sieht den Außerirdischen an, dann Johnny mit Augen, die auf fast komische Weise rund sind. »Sie verscheißern mich«, sagt er.
    »Nein«, sagt Johnny. »Das tu ich nicht. Gott ist mein Zeuge, daß ich es nicht tue. Ich vergesse nie ein Gesicht.« »Was wollen Sie damit sagen? Daß die Leute, die das tun, Masken tragen, damit sie später niemand identifizieren kann?«
    Der Gedanke ist Johnny bis zu diesem Augenblick nicht gekommen, aber es ist ein ziemlich guter Gedanke. »Ich schätze, so muß es sein. Aber -« »Was aber?«
    »Es hat nicht wie eine Maske ausgesehen. Das ist alles. Es hat nicht wie eine Maske ausgesehen.« Brad sieht ihn noch einen Moment an, dann wirft er die Figur beiseite und kriecht Richtung Treppe. Johnny hebt sie auf, betrachtet sie eine Weile und verzieht das Gesicht, als ein weiteres Geschoß durch das Fenster am Ende des Flurs - das zur Straße - hereingeflogen kommt und unmittelbar über seinen Kopf hinwegsummt. Er steckt die Action-Figur in die andere Tasche, nicht zu dem überdimensionierten Geschoß, und kriecht hinter Brad her. Auf dem Rasen vor Docs Haus steht Peter Jackson

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