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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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War er krank? Ist er von einer anderen Organisation umgebracht worden? Hatte er einen Unfall?“, lasse ich nicht locker und schaue, wie Tom die Tür zuzieht und sich zu mir umdreht, während ich mich auf das Bett setze. „Du bist definitiv zu neugierig, Schatz!“, lächelt er und schüttelt den Kopf. „Aber ich würde halt gerne wissen, wa ...“ „Ist gut jetzt! Ich hab sowieso schon viel zu viel erzählt, also lass das jetzt bitte, Barry!“ Mit einem Mal wird Tom wieder schroffer, schaut mich nun fest an und macht eine wegwerfende Geste. „Aber ...“, will ich noch erwidern, werde aber abermals unterbrochen. Toms fester Blick lässt mich erstarren und die plötzliche Kälte in seinen Augen fast erfrieren. „Er gehört zur Vergangenheit und die ist unwichtig und unausweichlich, weil sie schon geschehen ist! Die Vergangenheit ist egal und somit auch mein Bruder!“ Tonlos ist seine Stimme, nicht einmal die Ahnung eines Hauchs von Gefühlen ist in ihr zu vernehmen. Weder Hass oder Kälte, noch Wärme oder Liebe ist vorhanden. Einfach ... gar nichts. „Aber du hast doch gesagt, dass du auf die Seele deines Bruders schwörst! Dann hast du entweder auf Nichts geschworen, womit du mich mal wieder verarscht hast, oder du lügst und ...“, sage ich brüchig, bin schon wieder kurz davor zu heulen. Mir wird mal wieder klar wie durchgeknallt ich geworden bin, solche Gefühlsschwankungen, wie ich hab. Das hier ist einfach zu viel ...

    „Lassen wir das Thema, Kleiner. Ich werde mein Wort halten, mach dir da keine Sorgen. Leg dich hin, du siehst müde aus. Ich geh noch eine rauchen und komme dann auch schlafen. Gute Nacht, Schatz!“ Ein leichter Kuss auf meine Wange und schon ist er weg. Und ich sitze mal wieder hier und hab keine Ahnung, was los ist, obwohl ich mitten in der Geschichte bin und scheinbar sogar eine der Hauptrollen spiele ... Schnell schlafe ich ein, nachdem ich meine Hose und meine Socken ausgezogen habe, und bemerke somit auch nicht mehr, wie Tom wieder rein kommt und sich neben mich legt. „Nein, es sind noch vier Tage, man! ... Nein, ich weiß es nicht verdammt, ich hab Schiss, dass was schief läuft! ... Wie willst du mir denn dabei bitteschön helfen? ... Nein, ich lüge ihn nicht mehr an! Ich glaube wirklich, dass ich mich in ihn verliebt habe und ich will ja auch, dass er mir vertraut! ... Ja, es ist ja wohl auch klar, dass er mir im Moment noch nicht vertraut und ich verstehe ihn ja auch! ... Ich will aber nicht, dass er mir nicht vertraut und ich will ehrlich zu ihm bleiben! ... Nein, natürlich sage ich es ihm nicht, dann würde er am Ende abhauen oder uns irgendwie aus Versehen verraten oder so! ... Ich muss es einfach so versuchen, ich hab ihn doch lieb und ich will nicht, dass ... Nein, ich gebe mit Sicherheit nicht einfach so auf, was denkst du, warum ich die ganze Scheiße mache, hä? ... Ich weiß, dass es bei André schief gegangen ist, verdammt! ... Du weißt genau, dass er das genaue Gegenteil von mir war und es einfach zu offensichtlich war! ... Ich weiß, dass die das alles wissen, immerhin haben sie ihn mir gebracht, aber du glaubst doch nicht, dass die sich selber alle so in Gefahr bringen würden!? ... Mir fällt nichts anderes ein, Paul, ich hab doch schon überlegt! Dir fällt doch auch nichts Besseres ein, oder? ... Ja, siehst du! Ich will den Kleinen nicht in Gefahr bringen, aber ich konnte wohl kaum ahnen, dass ich mich in ihn verliebe und dass er sich so sträubt! Du hättest ihn gestern mal sehen müssen, der war total aufgelöst, ich konnte ihn einfach nicht da unten lassen! ... Ich weiß doch, Paul ... Ich weiß ... Nein, aber ... das muss einfach klappen, ich muss versuchen, dass er sich anpasst und hoffen, dass alles klargeht. Die sind ... Ja, dann kann ich ihn ja auch wieder gehen lassen, wenn er noch gehen will ... Ich weiß, dass das trotzdem noch lange dauern kann, aber nimm mir doch nicht auch noch die letzte Hoffnung! ... Ja, danke ... Ja, kannst du gerne machen, dann lernst du ihn auch mal kennen ... Ja, heute Nachmittag ist gut … Genau ... Okay, bis nachher und danke noch mal, ja? ... Jo, bye!“
    Gedämpft habe ich die ganze Zeit die Stimme von Tom vernommen, konnte hören, wie er offensichtlich telefoniert hat. Leise Schritte ertönen, welche auch schon sein Reden unterstrichen haben. Die Tür öffnet sich und meine Augen bleiben geschlossen. Tom soll noch nicht merken, dass ich wach bin. Erstens könnte er vielleicht eins und eins zusammenzählen und

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